Dietfurt
"Nach Bayrisch-China muss ma hi"

Vorbereitungen auf den Unsinnigen gehen in die letzte Runde - Neues und Bewährtes

18.02.2019 | Stand 02.12.2020, 14:37 Uhr
Tausende von Faschingsfreunden werden zum Unsinnigen in Bayrisch-China erwartert. −Foto: Archiv/Ammer

Dietfurt (uke) In zehn Tagen hat das Warten der Dietfurter auf den wichtigsten Tag des ganzen Jahres ein Ende. Am Unsinnigen Donnerstag, der heuer auf den 28. Februar und damit fast schon auf den Frühjahrsstart fällt, startet zur gewohnten Zeit der Faschingszug der bayerischen Chinesen.

Schon lange stehen die Tafeln an den Ortszufahrten und weisen auf den Nationalfeiertag in Bayrisch-China hin. Hinter den Kulissen laufen die Vorbereitungen, wohlgeordnet und routiniert in geregelten Bahnen.

45 Fußgruppen sind es, die laut Cheforganisatorin Pia Pritschet von der Dietfurter Tourist-Info verbindlich für den Umzug angemeldet wurden. Sie hält die Zügel in der Hand und überblickt in allen Stadien der Planung das kreative Getümmel. Unter den Teilnehmern sind, wie sie mitteilt, viele Garanten für kreative Kostüme und Faschingswagen, aber auch wieder etliche Neuzugänge und Neuerungen. Ins Auge stechen wird laut Pritschet die riesige Fußgruppe der Dietfurter Kolpingfamilie. Der kirchliche Verein feiert in diesem Jahr sein 150-jähriges Bestehen. Aus diesem Grund wollten die Verantwortlichen mit einer 150 Mann und Frau starken Truppe mitmarschieren. Ganz 150 seien es nicht geworden, so Pritschet, aber mehr als 100 allemal. Und neu sind zum Beispiel die Musikanten des Faschingsvereins Wörnitzstein im Donauries. Sie nennen sich Gugg'Mer. Sie seien von sich aus auf den Unsinnigen aufmerksam geworden und hätten sich von selbst für die Teilnahme angemeldet. Neu ist auch eine Gruppe des Gymnasiums in Beilngries. "Alle zusammen werden sicher an die 1000 Teilnehmer sein", so Pritschet.

Der Zug nimmt in der Industriestraße Aufstellung. Er bewegt sich von dort ab 14 Uhr durch die Altstadt am Rathaus vorbei. "Nach Bayrisch-China muss ma hi", lautet das Motto des Chinesenfasching 2019 und nach diesem Motto wird jede Menge Besuch kommen, um Kaiser Fu-Gao-Di zu huldigen. "Aus aller Herren Länder und noch weiter her", verrät Pritschet.

Von weit her kommen auch die Zuschauer. Bis dato angemeldet haben sich zum Beispiel der chinesische Generalkonsul aus München und Petra Müller, die Präsidentin der Europäischen Närrischen Gemeinschaft (NEG). Dem NEG sind aktuell elf karnevalistische Brauchtumsverbände aus acht europäischen Staaten mit insgesamt mehr als acht Millionen Mitgliedern angeschlossen. Mit dabei sein wird auch Volker Wagner, der Ehrenpräsident des Bundes Deutscher Karneval. Es nehmen weiter viele Garden und Prinzenpaare aus der Region, aus Beilngries, Breitenbrunn, Denkendorf und Altmannstein teil.

Die Podiumsgaudi beim Rathaus, die sich an den Zug anschließt, soll heuer ein besonderer Höhepunkt werden. Details werden noch nicht verraten, aber es soll sich lohnen, da diese heuer laut Pia Pritschet technisch besonders aufwendig gestaltet wird.

Wenn sich dann die Narrenkarawane nach dem Umzug wieder verzogen hat, dann wird gefeiert bis in den Morgen des nächsten Tages hinein, eine Sperrstunde gibt es nicht, aber ein Sicherheitskonzept, das sich noch jedes Jahr bewährt hat. Der private Sicherheitsdienst wurde heuer personell leicht aufgestockt und auch die Polizei wird ein sorgfältiges Auge auf das lustige Treiben haben. Das Glasverbot bleibt auch heuer bestehen, es gilt ab 12 Uhr mittags und wird kontrolliert. Auch Aludosen werden zunehmend zum Problem, sie sollten deshalb zu Hause gelassen werden.

"Das Sicherheitskonzept wird konsequent eingehalten", so Pritschet. Von größeren Delikten ist die Sieben-Täler-Stadt in den vergangenen Jahren verschont geblieben.