Hirschberg
Musikalische Suche nach dem Ursprung

Öffentliche Generalprobe für "Die Schöpfungsgeschichte" auf Schloss Hirschberg

09.07.2018 | Stand 23.09.2023, 3:40 Uhr
Die öffentliche Generalprobe der "Schöpfungsgeschichte" hat leider nur eine begrenzte Zahl an Musikfreunden in den Rittersaal auf Schloss Hirschberg gelockt. Die Leistung der Interpreten hätte mehr Zuhörer verdient gehabt. −Foto: Foto: Adam

Hirschberg (DK) Eine außergewöhnliche "Generalprobe" haben am Sonntagabend bedauerlich wenige Besucher auf Schloss Hirschberg genossen: Im Rahmen der Konzertreihe "Klingendes Denkmal" hatte Andreas Rüsing, Komponist und musikalischer Leiter mehrerer Musicals, mit seinem Ensemble zur Generalprobe der Inszenierung von "Die Schöpfungsgeschichte" in den Rittersaal eingeladen.

Woher kommen wir? Was stand am Anfang? Diesen Fragen über den Beginn der Zeit und Menschheit ging das Ensemble auf spannende Weise nach: Ungewöhnlich und überraschend, mal tiefsinnig, mal heiter interpretierten sie ihre Antworten und fesselten ihr Publikum mit gesanglichen Bestleistungen, aber auch einigen Überraschungen. "Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde", heißt es im 1. Buch Moses. Und so bildeten bekannte Geschichten der Bibel den Rahmen für den als Kirchenkonzert ausgeschriebenen Abend.

Kompositionen von berühmten Komponisten wie Wolfgang Amadeus Mozart, Franz Schubert oder Joseph Haydn waren ebenso zu hören wie Werke von Komponisten aus der Region wie Christoph Willibald Gluck, Franz Lachner oder Johann Simon Mayr. Stimmungsvoll abgerundet und verbunden wurden diese Klassiker mit Stücken aus der Feder von Andreas Rüsing, der eingangs humorvoll erklärte: "Es ist zwar unsere Generalprobe, aber das Meiste heute wird doch schon bereits sehr angenehm sein."

War es dann auch. Der prunkvolle stuckverzierte Rittersaal bildete die perfekte optische und akustische Kulisse für die Künstler, von denen nur Andreas Rüsing einen festen Platz - am E-Piano - hatte. Die fünf Sänger, Antonia Streitenberger, Carina Poloschinski, Gitti Rüsing, Alex Krüger und Jörg Tremmel, dagegen mischten sich an wechselnden Plätzen ins Publikum, standen singend mal vor, mal hinter, mal neben den Zuschauern oder drängten sich in der Mitte des Saales zusammen. Mit Textpassagen leiteten sie selbst auf die folgenden Stücke über und spielten dabei gekonnt aus, dass sie überwiegend nicht nur über gesangliche, sondern auch schauspielerische Ausbildung verfügen. Das "Woher" wurde dabei auch über die Bibel hinaus beleuchtet. Beispielsweise bei einem gedanklichen Ausflug nach Asien, in die Welt des Yin und Yang, dem Hellen und Dunklen, das aus Pangu, dem ersten Lebewesen auf der Erde, entstand, mit Himmel und Wind, Flüssen und Bergen.

"Die Generalprobe muss schiefgehen, damit die Erstaufführung dann klappt." Die Besucher der kommenden Aufführungen sollten darauf hoffen, dass dieser Spruch kein Körnchen Wahrheit enthält, denn bei der Generalprobe lief bis auf winzige Kleinigkeiten, die charmant schnell ausgebügelt wurden, alles bestens. "Die Schöpfungsgeschichte" wird nun am Samstag, 4. August, in der Erlöserkirche Eichstätt um 19 Uhr aufgeführt. Weitere Abende folgen am Samstag, 22. September, um 19 Uhr in der Schlosskirche Neuburg, am Samstag, 29. September, in Maria End in Altendorf, am Sonntag, 14. Oktober, in St. Martin Greding, am Sonntag, 28. Oktober, in St. Klara Nürnberg sowie am Mittwoch, 31. Oktober, in der Friedenskirche Manching. Karten für alle Aufführungen gibt es in den Geschäftsstellen des DONAUKURIER zum Preis von 19 Euro (ermäßigt für DK-Abonnenten für 17,10 Euro).

Regine Adam