Paulushofen
Jeden Tag auf dem Swin-Golf-Platz

Vize-Europameisterin Sarah Streuber aus Paulushofen hat eine ganz besondere Leidenschaft für ihr Hobby

30.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:46 Uhr
Zwei Schwestern, ein Hobby: Mit ihrer Swin-Golf- Begeisterung hat Sarah Streuber (r.) ihre jüngere Schwester Maja mittlerweile angesteckt. −Foto: Adam

Paulushofen (arg) Sarah Streuber aus Paulushofen ist amtierende Vize-Europameisterin ihrer Klasse im Swin-Golf. Unsere Zeitung hat sie besucht und mit ihr über die besondere Leidenschaft für dieses Hobby geplaudert.

Liebe ab der ersten Minute war es nun wirklich nicht, was Sarah Streuber mit dem Swin-Golf-Sport verbindet. Klar, wenn man nur wenige Meter vom Sportgelände entfernt wohnt, wenn der Papa dort überaus erfolgreich spielt und trainiert, dann probiert man es halt auch einmal. So wie Sarah vor rund fünf Jahren. "Aber ich war anfangs echt sehr schlecht. Es hat kein Schlag so geklappt, wie ich wollte, da habe ich schnell wieder die Lust verloren", sagt die 16-Jährige. Heute ist Sarah amtierende Vize-Europameisterin ihrer Klasse im Swin-Golf-Sport (wir berichteten). Nach diesem Erfolg haben wir sie auf dem Platz in Paulushofen besucht, auf dem sie jeden Tag anzutreffen ist. Wie kam der Sinneswandel? Und: Wirklich jeden Tag Training?

"Ja. Nachdem es mir anfangs gar nicht gefallen hat, zu üben, habe ich einfach ab und zu mit anderen Vereinsmitgliedern wie Fritz Braun, Ralph Zucker oder Jens Carol gespielt. Wenn man mit jemandem spielt, macht es Spaß. Und dabei habe ich gemerkt: Training ist alles. Also habe ich immer öfter trainiert, immer öfter gespielt und es hat immer mehr Spaß gemacht. Jetzt kann ich es mir nicht vorstellen, mal einen Tag nicht zum Swin-Golf Platz zu kommen."

Ihr Pensum, gibt Sarah zu, sieht allerdings nicht immer so aus, wie es die erwachsenen Trainer gerne hätten. "Einzelheiten wie putten oder Annäherung üben, dazu habe ich keine Lust. Ich spiele lieber die ganzen Bahnen durch." Der Erfolg gibt ihr momentan recht. "Bei den Europameisterschaften musste ich in meiner Altersklasse sogar auch gegen Jungs spielen, das hatte ich vorher noch nie. Aber es lief ja super", freut sich die Vize-Europameisterin. Der Platz habe ihr dort sehr gefallen, mit vielen Büschen und Hindernissen. Weil ihre Leistungen entsprechend gut sind und es in ihrer Altersklasse sehr wenige weibliche Gegnerinnen gibt, will sie sich im kommenden Jahr sogar bereits in die Altersklasse ab 18 Jahren hochstufen lassen. "Das Schwierigste beim Swin-Golf ist für mich nicht das Spielen, sondern, dass ich vorher total nervös bin. Und dass ich mich leider sehr schnell ablenken lasse, wenn ich dann am Platz stehe. Wenn auf einer anderen Bahn ein guter Schlag gemacht wird und es Applaus gibt, schaue ich da hin, anstatt mich auf mein eigenes Spiel zu konzentrieren", verrät Sarah Streuber. Am liebsten steht die Paulushofenerin mit Vereinskollegen am Paulushofener Platz. "Swin-Golf ist ein Gruppensport. Wir haben eine Whats-app-Gruppe, in der wir uns verabreden. Und irgendjemand hat immer Zeit. Wie das bei mir aussieht, wenn ich im September meine Ausbildung als medizinische Fachangestellte in Beilngries beginne, weiß ich jetzt noch nicht, aber ich hoffe, es klappt weiter sehr oft."

Die Leidenschaft zum Swin-Golf-Spielen liegt bei den Streubers in der Familie. Auch wenn die Mama aus gesundheitlichen Gründen nicht selber spielt, plant sie alles für ihre Lieben und ist oft mit am Platz als Zuschauerin. Papa Ronny Streuber war auf dem Platz in Chambray-lés Tours in Frankreich selbst überaus erfolgreich und holte sich mit seinem Spielpartner im Doppel sogar den Sieg bei den Europameisterschaften. Und auch die jüngere Schwester von Sarah, Maja, greift schön öfter zum Swin-Golf-Schläger. "Ich spiele aber meist mit Papa oder anderen Vereinsmitgliedern. Mit Sarah würde ich schon auch spielen, aber die mag das nicht so", erzählt Maja grinsend und mit Seitenblick zu Sarah, während deren schwesterlicher Kommentar aus einem "Ja mei, ich spiele halt lieber mit den Erwachsenen" besteht. Richtig schlimm ist das für Maja aber nicht, denn "ganz so verrückt wegen Swin-Golf wie Sarah bin ich nicht", sagt sie und verrät: "Ich habe auch noch andere Hobbys wie Kunst und Malen. Am liebsten Einhörner." Für Sarah gibt es dagegen neben Swin-Golf kaum anderes. "Man kann es ja eh nur im Sommer spielen, das muss ich nutzen", sagt sie. Und im Winter? "Lese ich ganz gern. Und warte darauf, dass der Platz wieder zum Spielen öffnet."