Beilngries
Ein kulinarischer Hauch von Frühling

Dem Winterwetter zum Trotz: In der Großgemeinde Beilngries starten zum 21. Mal die Aktionswochen

23.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:47 Uhr
Kollegen statt Konkurrenten: Vize-Landrätin Rita Böhm hat den Zusammenhalt unter den Gastwirten in der Großgemeinde Beilngries gelobt. Die Vertreter der Betriebe, die sich am Kulinarischen Frühlingserwachen beteiligen, setzten sich zu einem Erinnerungsfoto ans Büffet. −Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) In Beilngries hat der Frühling Einzug gehalten - zumindest auf dem Teller der acht Gasthäuser, die jährlich zusammen das Kulinarische Frühlingserwachen organisieren. Am Freitag fand die feierliche Eröffnung statt, die Aktion läuft jetzt bis zum Palmsonntag.

Der Winter steuert auf seinen absoluten Höhepunkt zu, für die nächste Woche ist Dauerfrost mit Temperaturen bis zu minus 15 Grad angekündigt. Davon lassen sich die Beilngrieser aber nicht die Freude an ihrem Kulinarischen Frühlingserwachen verderben. Gutes Essen kann man schließlich bei jedem Wetter genießen, und in den acht Gasthäusern, die sich an der Aktion beteiligen, ist es sowieso immer schön warm.

Bereits zum 21. Mal findet in der Großgemeinde das Kulinarische Frühlingserwachen statt. Mit dabei sind der Millipp, die Gams, die Krone, der Schattenhofer, der Fuchsbräu (alle Beilngries), der Gasthof zum Hirschen (Hirschberg), das Hotel Altmühlberg und der Euringer (beide Paulushofen). Zur Eröffnung kamen am Freitag mehr als 100 Ehrengäste aus Politik, Wirtschaft, Gesellschaft, Kirche und natürlich Gastronomie. Wirtesprecher Eduard Liebscher verkündete den "Start in das Genussjahr 2018". Für die Zuhörer hatte er gleich eine interessante Information parat. Die Bezeichnung Gastreich, die sich die Gruppe der Wirte vor einigen Jahren verpasst hatte, ist Geschichte. Jetzt firmiert die Vereinigung unter dem Namen Genussgastgeber Beilngries.

"Von der großen Politik wünschen wir uns faire Rahmenbedingungen."

Eduard Liebscher, Wirtesprecher

 

Der Tradition entsprechend ging Liebscher bei seiner Begrüßung auch wieder ganz allgemein auf die Lage der Gastronomie ein. Man habe einen Wunschzettel für das Jahr 2018, der sich an verschiedene Adressen richte. Diverse Institutionen sollten beispielsweise "damit aufhören, die Branche mit ihrem Bürokratiewahn zu überziehen". Des Weiteren wünscht man sich, dass viele junge Leute erkennen, wie spannend die Arbeit in der Gastronomie sein könne. Von der großen Politik wünsche man sich derweil "endliche dauerhafte und faire Rahmenbedingungen". Schließlich sei das Gastgewerbe einer der großen Arbeitgeber im ganzen Land.

An sich und seine Wirte-Kollegen gerichtet betonte Liebscher, dass man mit der Zeit gehen und sich dennoch den niemals alternden Kern des eigenen Berufs - den Dienst am Gast - bewahren müsse. Den eigenen Mitarbeitern dankte der Wirtesprecher für die gute Arbeit und die Bereitschaft, auch abends und am Wochenende für die Gäste da zu sein.

Die stellvertretende Landrätin Rita Böhm (CSU) sagte bei ihrem Grußwort, dass den Beilngriesern in Sachen Kulinarik und Gastlichkeit so schnell keiner was vormache. Das sei im ganzen Landkreis bekannt. Und sie könne nicht sagen, dass diese Tatsache von allen völlig neidlos anerkannt werde, sagte Böhm mit einem Augenzwinkern. Sie hatte aber auch gleich den Hauptgrund parat, weshalb es in der Altmühlstadt so gut klappt mit der Gastronomie: "Beilngries ist das perfekte Beispiel, dass sich Zusammenarbeit lohnt und nicht Konkurrenz."

Solche Worte hörte der Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger freilich gern. Er berichtete davon, dass die Stadt kurz davor sei, die Arbeiten am Einzelhandels- und Tourismuskonzept abzuschließen, und dass allen Beteiligten die Bedeutung der Gastronomiebetriebe bewusst sei. Wichtig sei auch, dass in allen hiesigen Betrieben lokale und regionale Produkte verwendet werden. "Da sind wir stolz darauf", so der Rathauschef.

Der evangelische Pfarrer Hans-Michael Hechtel sprach dann noch ein Tischgebet, ehe es für alle an die Hauptaufgabe des Tages ging: Sie durften sich durch die breite Palette an Speisen probieren. Es gab hausgemachte Metzgereispezialitäten wie Geräuchertes, Leberwurst und Knoblauchsalami, Karotten-Ingwersüppchen mit Kokosmilch, lauwarmen Gemüsestrudel auf geschmolzenen Tomaten, Biberbacher Goldforellenfilet mit Gemüserisotto, gespickten Ochsenbraten mit gebratenen Serviettenknödeln, geschmortes Gulasch vom Juradistl-Weiderind, Panna Cotta von Kokosnuss und Ananas sowie Trifle von Erdbeeren mit Holunderfrischkäse und Mousse au Chocolat. Bei so viel kulinarischen Höhepunkten musste es den Ehrengästen ja förmlich warm werden.

Die Gäste der acht beteiligten Betriebe dürfen sich jetzt ab diesem Samstag über die frühlingshaften Speisekarten freuen. Die Aktionswochen gehen bis einschließlich Palmsonntag, 25. März. Eine Woche vorher - am Samstag, 17. März - steht bereits die Kulinarische Wirthausmusik an. Bei dieser Veranstaltung werden die Themen Kulinarik und Wirtshausmusik wieder kombiniert.