Beilngries
So viele Helfer wie nie zuvor

Robert Lenz informiert über die Kommunalwahl - Benachrichtigungen gehen in Kürze an die Stimmberechtigten

13.02.2020 | Stand 23.09.2023, 10:36 Uhr
Den Überblick zu allen Aspekten der bevorstehenden Kommunalwahlen behält in Beilngries Wahlleiter Robert Lenz. Für das Foto zeigt er Muster-Stimmzettel. −Foto: F. Rieger

Beilngries - Wahlen sind das Herzstück einer Demokratie.

 

Ganz besonders groß ist die Möglichkeit zur Mitgestaltung auf kommunaler Ebene. Gleichzeitig sind die Kommunalwahlen aber auch die mit Abstand aufwendigste Bürgerabstimmung, die es gibt. In Beilngries hat Wahlleiter Robert Lenz, geschäftsleitender Beamter in der Stadtverwaltung, alle Daten, Vorgaben und Aufgaben im Blick.

Eines steht schon jetzt fest: Es wird diesmal eine Wahl der Rekorde. Beispielsweise gab es in der Großgemeinde Beilngries noch nie so viele Stimmberechtigte wie jetzt. Nach aktuellem Stand sind exakt 7731 Menschen zum Urnengang aufgerufen. Zum Vergleich: Vor sechs Jahren waren es noch 7195.

Ihnen allen gehen in Kürze die Wahlbenachrichtigungen zu. Ab diesem Moment besteht dann auch die Möglichkeit, die Briefwahlunterlagen anzufordern - online oder persönlich im Bürgerbüro der Stadt. Wer letztere Variante wählt, kann die vier Stimmzettel auch gleich mitnehmen. Die Abstimmungsbögen für Bürgermeister-, Stadtrats-, Landrats- und Kreistagswahl liegen inzwischen allesamt im Rathaus vor.

Eine Rekordzahl wird landauf, landab auch erwartet, was den Anteil der Briefwähler angeht. In Beilngries hat man sich dafür bereits gewappnet. Da niemand weiß, wie viele Briefwähler es letztlich wirklich sein werden, muss die Anzahl der Briefwahlbezirke vorsorglich auf jeden Fall ausreichend hoch angesetzt werden. In Beilngries werden es diesmal elf Stück sein, 2014 waren es noch sechs Briefwahlbezirke. Diese Entwicklung bringt Herausforderungen mit sich. Zum einen sind diese personeller Natur, schließlich muss jeder Wahlbezirk mit mindestens fünf Personen besetzt sein. In der Praxis sollten es aber eher sechs bis acht sein. Zum anderen ergibt sich durch die vielen Briefwahlbezirke auch eine räumliche Herausforderung. Das Rathaus alleine reicht nicht aus, auch in den Räumlichkeiten der Sparkasse und der Raiffeisenbank werden am 15. März die Stimmen der Briefwähler ausgezählt. Den beiden Banken spricht Lenz einen Dank für das Bereitstellen der Räume aus.

Darüber hinaus gibt es noch 17 Wahlbezirke für diejenigen Wähler, die am 15. März vor Ort ihr Kreuzchen machen. Vier davon entfallen auf Beilngries selbst, weitere Stimmbezirke sind Amtmannsdorf, Aschbuch/Kirchbuch, Biberbach/Gösselthal, Eglofsdorf, Grampersdorf, Hirschberg, Irfersdorf/Neuzell, Kevenhüll, Kottingwörth/Leising, Oberndorf, Paulushofen, Wiesenhofen/Litterzhofen/Kaldorf sowie Wolfsbuch/Arnbuch. Gespannte Blicke wird Lenz dabei am Wahlabend auf die kleinsten dieser Einheiten richten. In Eglofsdorf gibt es beispielsweise 85 Wahlberechtigte. Und damit ein Wahlbezirk eigenständig ausgezählt werden darf, müssen dort 50 Menschen gewählt haben. Wird diese Marke nicht erreicht, so wäre die Pflicht zur geheimen Wahl den Regularien nach nicht gewahrt, wenn dort ausgezählt wird. Die Lösung wäre dann, dass die Stimmzettel am Wahlabend zu einem vorab festgelegten anderen Wahlbezirk gebracht und mit den dortigen Stimmen zusammen ausgezählt werden müssten. Passiert ist das in der Großgemeinde Beilngries noch nie, so Lenz. Die Vorkehrungen wären aber getroffen. Fest steht jedenfalls: Sollte der Trend in Sachen Briefwahl dauerhaft so weitergehen, wird die Tradition eines eigenen Wahllokals in zahlreichen Dörfern mittelfristig sterben.

Damit es klappt, dass noch am Wahlabend alle Auszählungen gemacht sind und die Bürger wissen, wer künftig die Geschicke ihrer Heimatregion leitet, werden jede Menge Unterstützer benötigt. "So viele Wahlhelfer wie nie zuvor" werden heuer im Einsatz sein, teilt Lenz im Gespräch mit unserer Zeitung mit. Exakt 189 Menschen sind für diesen ehrenamtlichen Dienst angemeldet. Durch die erhöhten Anforderungen in Sachen Briefwahl hat der Wahlleiter erstmals Aufrufe über unsere Zeitung und über das städtische Mitteilungsblatt gestartet - mit Erfolg. Etwa 50 Freiwillige hätten sich auf diesem Wege gemeldet. Nur dadurch sei man in der Lage, eine Wahl dieser Dimension problemlos über die Bühne bringen zu können, so Lenz. Die Mitarbeiter der Verwaltung sind am Abend des 15. März zudem in voller Mannstärke vertreten.

Als Erstes wird es das Ergebnis der Bürgermeisterwahl geben. Im Laufe des Abends sollen dann der Landrat, der Stadtrat und schließlich auch noch der Kreistag ausgezählt sein. Sollte es zu einer Stichwahl am 29. März kommen - und das ist sowohl bei der Beilngrieser Bürgermeisterwahl als auch bei der Landratswahl möglich - wären die Vorkehrungen ebenfalls bereits getroffen. Die entsprechenden Wahlbenachrichtigungen sind schon geordert und die Wahlhelfer haben sich auch für diesen Abend grundsätzlich bereiterklärt. Kurzum: Die Vorbereitungen für eine Wahl der Superlative sind getroffen, in Kürze sind nun die Bürger gefragt.

DK

Fabian Rieger