Beilngries
Kolpingfamilie setzt auf bewährte Kräfte

Edi Babiel bleibt für weitere drei Jahre an der Spitze der Beilngrieser Vereinigung

24.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:36 Uhr
In seinem Amt als Vorsitzender bestätigt worden ist Edi Babiel (vorne, 2. von rechts) bei der Beilngrieser Kolpingfamilie. −Foto: Adam

Beilngries (arg) Die Kolpingfamilie Beilngries bleibt unter bewährter Führung: Edi Babiel, bereits seit 33 Jahren Vorsitzender, hat sich bereit erklärt, weitere drei Jahre die Kolpingfamilie zu leiten. Sein Stellvertreter bleibt Hans Rösch, Kassier Klaus Hundsdorfer. Zum Präses wurde wieder Domkapitular und Stadtpfarrer Josef Funk gewählt. Nur beim Posten des Schriftführers gab es eine Änderung: Diese Aufgabe übernimmt Jörg Schott von Bertram Pscherer.

Frieden geht alle an. Mit einer eindringlichen Botschaft und nachdenklich stimmenden Erinnerungen an den Ersten Weltkrieg begrüßte Präses Domkapitular Funk die Mitglieder bei der Jahresversammlung der Kolpingfamilie. "Auch 100 Jahren nach dem Ersten Weltkrieg sehen wir, dass die Fehler der Geschichte keine einmalige Fehlentscheidung waren, sondern bis heute weiterwuchern", sagte Funk. Er sei deshalb froh um jeden Einzelnen, der an diesem Tag des Friedens beim Glockengeläut für den Frieden mitgebetet habe. Auch Adolf Kolping habe eine Saat des Friedens ausgebracht, die die Gesellschaft bereichere, in den Familie wirke und die Menschen präge. Funk dankte allen Kolpingmitgliedern für deren Engagement, allen voran dem Vorsitzenden Edi Babiel.

Harmonisch und gut vorbereitet lief dann die Jahresversammlung ab. Pscherer verlas das Protokoll der vergangenen Jahresversammlung, anschließend gab Schott, in Vertretung des verhinderten Kassiers Hundsdorfer den Kassenbericht ab. Die Kolpingfamilie steht finanziell auf solider Basis. Als Haupteinnahmequellen nannte Schott die Mitgliedsbeiträge, Altkleidersammlungen, das Theater, Spenden und verschiedene Feste mit Gewinn. Hauptausgaben sind der Beitrag an den Kolpingverband und die Kolpingstiftung Köln, durch den nahezu sämtliche Mitgliedsbeiträge aufgebraucht werden, sowie Zuschüsse zu Familienausflügen oder Spenden.

Die einzelnen Sparten der Kolpingfamilie informierten dann über ihre Aktivitäten während des Jahres. Ingrid Dütsch, mitverantwortlich für den Bereich Volleyball, nutzte diese Gelegenheit für eindringliche Worte. Drei Gruppen gibt es bei der Sparte Volleyball. Beim Kolpingvolleyballturnier wurde Platz acht errungen. Die Samstagsvolleyballer bestehen aus drei Mannschaften, "mittlerweile ausschließlich Flüchtlinge aus Afghanistan". "Dass wir bei dem Turnier in Dietfurt in der ersten Gruppe gelandet sind, macht für mich deutlich, wie leistungsfähig und leistungsbereit die Flüchtlinge sind. Wir haben heuer eigene Trikots angeschafft, was einen wunderbaren Zusammenhalt in der Gruppe gibt. Ich kann versichern, bis auf einen einzigen, der noch auf der Suche ist, arbeiten alle, zahlen Steuern, beteiligen sich am Leben hier in Deutschland. Wieso sollten sie nun gezwungen werden, wieder in ein Land zurückzukehren, wo sie nicht sicher leben können, wo Nachrichten kommen, dass Verwandte sterben?", schilderte Dütsch eindringlich. Sie bedankte sich bei Andreas Hiltner, der als männlicher Trainer in der Gruppe wichtig sei. "Es ist klar, wir sind verschieden, aber in vielen Gesprächen über Frauen, den Islam kommt man sich näher. Es ist wichtig für uns alle, offen zu sein."

Für den Bereich Fußball übernahm der Kolpingvorsitzende Edi Babiel selbst die Berichterstattung. Zwei Turniere hat die Kolpingfamilie bestritten. "Beim internationalen Fußballturnier in Brixen haben wir sogar den ersten Platz gemacht", teilte er zufrieden mit. Bei den Fußballkolpingmeisterschaften erreichte die Jugendmannschaft immerhin den dritten Platz. "Und die Jugendlichen sind ehrgeizig, sie wollen endlich einmal nach ganz oben aufs Treppchen", kündigte Babiel für die Zukunft an.

Die Rennrad-Sparte, vertreten durch Chris Amrhein, stellte ihre gerade eben absolvierte Tour nach Burgeis in den Mittelpunkt des Jahresgeschehens. Elf Radler und drei Helfer hatten die Strecke in den Beilngrieser Partnerort angetreten. "Zur Vorbereitung treffen wir uns immer mittwochs um 17.45 Uhr zur gemeinsamen Ausfahrt, so wird das auch kommendes Jahr wieder sein", sagte Amrhein.

Für die Theatergruppe übernahm wieder Babiel die Zusammenfassung. Vier Vorstellungen von "Arsen und Spitzenhäubchen" habe es dieses Jahr unter der Leitung von Andreas Leopold und Christian Celler gegeben. "Es war ein sehr schönes und aufwändiges Stück, erforderte viel Bühnenarbeit und viele Spieler. Es war sehr gut besucht", fasste Babiel zusammen. Nachdem die bisherigen Leiter zurücktraten, wird künftig Silvia Niedermeier, unterstützt von Sandra Binder für Organisatorisches, die Theatergruppe leiten.

Gottfried Kurzyca informierte über die Aktivitäten der Senioren. Weihnachtsfeier und gemeinsame Radtouren, Spaziergänge sowie ein Ausflug zum Dokumentationszentrum in Nürnberg standen auf dem Programm. Um das Thema Internet kümmert sich Thomas Gabler.

Einen ausführlichen Einblick in das Vereinsleben des vergangenen Jahres gab Babiel schließlich in seinem Rückblick. Vom Weltgebetstag bis zu den regelmäßigen Monatsversammlungen, den Skiwochenenden bis zur Bezirksmaiandacht, den Familienausflügen bis zur Volksfestteilnahme erinnerte der Vorsitzende an zahlreiche Aktivitäten. Auch in der Jugendarbeit sei man sehr aktiv gewesen, mit Basteln, Gruppenleiterschulungen und -wochenenden, Rosenverkauf zu Ostern und dem beliebten Zeltlager. Dabei kündigte Babiel allerdings auch an: "Es wird für mich immer schwieriger, den Draht zu den Jugendlichen gut aufrecht zu erhalten. Deshalb werde ich mich zwar heuer noch einmal zur Wahl als Vorsitzender zur Verfügung stellen, aber in diesen kommenden drei Jahren sollte die Nachfolge geregelt werden."

Nach dieser Ankündigung hatte es Bürgermeister Alexander Anetsberger als Wahlleiter nicht schwer, die Wahlen zügig über die Bühne zu bringen. Zum Vorsitzenden wurde wieder Edi Babiel gewählt, sein Stellvertreter bleibt Hans Rösch. Beim Amt des Schriftführers gab es einen Wechsel von Bertram Pscherer auf Jörg Schott. Kassier bleibt Klaus Hundsdorfer, Präses Domkapitular Josef Funk. Die zwei Kassenprüfer sind Tobias Liebscher und Stefan Böll. Als Beisitzer engagieren sich Astrid Hippmann, Bertram Pscherer, Gerhard Mödl, Norbert Binder, Markus Schmidt, Sebastian Schmidt, Alexander Schmidt und Alois Schultes. Fahnenträger bleibt Klaus Förster.