Beilngries
Kindergarten-Kosten: hoch oder zu hoch?

24.02.2020 | Stand 02.12.2020, 11:53 Uhr

Beilngries - Ist der Kindergartenneubau in der Sandsiedlung deutlich zu teuer geplant?

Diese Frage hatte Manfred Thoma (BL/FW) jüngst im Stadtrat aufgeworfen (wir berichteten). Thoma bezog sich in diesem Zusammenhang auf einen Beitrag, den er im Regionalfernsehen verfolgt habe. Dabei sei es um ein neues Kinderhaus in Neuburg, genau wie das Beilngrieser Vorhaben sechsgruppig angelegt, gegangen. Als Kosten wurden 4,4 Millionen Euro genannt. Weshalb die Stadt Beilngries und die Planer bei ihrem Vorhaben dann auf eine Kostenrechnung in Höhe von 6,74 Millionen Euro kommen, müsse man hinterfragen. Die einst angekündigte Suche nach Einsparmöglichkeiten sei wohl erfolglos verlaufen, so Thoma. Seine Aussage, dass es scheinbar doch möglich sei, ein solches Gebäude deutlich günstiger zu bauen, ließ Bürgermeister Alexander Anetsberger (CSU) damals nahezu unkommentiert stehen.

Im Bauausschuss ergriff der Rathauschef nun unter Verschiedenes aber doch noch einmal das Wort zu der Thematik. Man sei dem Einwand des BL/FW-Stadtrats nachgegangen und habe sich eingehend zu den vermeintlichen Kosten für das Bauprojekt in Neuburg informiert. Wie Stadtbaumeister Thomas Seitz nach Rücksprache mit den dortigen Planern und anhand von detaillierten Auflistungen erläuterte, handle es sich beim Vergleich der beiden "Gesamtsummen" um einen unfairen Vergleich. In der Beilngrieser Kostenrechnung seien alle Aspekte enthalten, die vor und während des Baus auftreten dürften. Bei den in Neuburg veröffentlichten Kosten seien hingegen die Ausgaben für die Innenausstattung nicht enthalten. Zudem konnten dort Teile der Planungsleistung durch das Bauamt erledigt werden, was in Beilngries nicht möglich sei. Da der Neuburger Bau zudem früher in Angriff genommen worden sei, müsse bei der Bewertung der Beilngrieser Kostenrechnung auch die aktuelle Dynamik in der Baubranche berücksichtigt werden. Um etwa fünf Prozent seien die Baukosten seither gestiegen, so Seitz. Und zudem sei das Neuburger Bauwerk für 112 Kinder - und somit für 14 weniger als in Beilngries - ausgelegt. Würde man all dies berücksichtigen, käme man auch in Neuburg auf einen Wert von mehr als sechs Millionen Euro, fasste Seitz zusammen.

Zu Thomas Feststellung, dass die Stadt und die Planer scheinbar keine Einsparmöglichkeiten gefunden hätten, teilte Anetsberger mit, dass man durchaus etwa 150000 Euro im Vergleich zur Ursprungsplanung herausgebracht habe - dies werde aber durch nachträglich beschlossene Leistungen wie beispielsweise die Kühlung der Schlafräume wieder "aufgefressen". Grundsätzlich sei man bei einem Kindergartenbau auch nicht bereit, in Sachen Qualität zu sparen, so der Bürgermeister.

rgf