Berching
Kaplan spielt Christus

In Berching beginnen am Donnerstag wieder die Ölbergspiele

04.03.2019 | Stand 02.12.2020, 14:31 Uhr

Berching (aka) Mit dem Beginn der Fastenzeit wird in der Berchinger Pfarrkirche wieder die über 500 Jahre alte Tradition der Ölbergandachten mit Ölbergspiel gepflegt. Das Ölberg-Komitee mit Stadtpfarrer und Dekan Artur Wechsler an der Spitze konnte heuer fünf Prediger aus Eichstätt und den Pfarreien des Bistums gewinnen.

Folgende Geistliche werden die Andachtsreihe begleiten: Am 7.März kommt Regens Michael Wohner aus Eichstätt, am 14.März Domvikar Marc Kalisch aus Eichstätt, am 21. März Pfarrer Michael Alberter aus Nürnberg, am 28. März Pfarrvikar Markus Müller aus Gnadenberg) und am 4. April Pfarrer Peter Wenzel aus Allersberg. Die Andachten beginnen jeweils um 13.45 Uhr mit dem Rosenkranzgebet und der Möglichkeit zur Beichte. Die Predigt schließt sich gegen 14.15 Uhr an und danach wird das Ölbergspiel gezeigt. Eine Andacht mit eucharistischem Segen beschließt die Feier. Am 11. April beginnt die letzte Andacht (als Bußfeier ohne Predigt) um 18.30 Uhr.

Die Christusdarsteller sind in diesem Jahr neben Franz Schmidt und Martin Kleemann auch Kaplan Michael Polster. Er wurde vom langjährigen Christus-Sänger Hans Dengler gefragt, ob er diese ehrenvolle Aufgabe nicht heuer übernehmen könnte. Polster sagte gerne zu und freut sich nun, dieses Amt zu übernehmen.

Bereits 1982/83 hatte ein Priester die Rolle des Christus-Sängers in Berching übernommen. Der damalige Kaplan und heutige Eichstätter Dompfarrer Josef Blomenhofer meisterte diese Aufgabe mit Bravour. Die Engelsverse werden von Johannes Altrichter, Elena Lengenfelder und Klara Stampfer gesungen. Die Christus- und Engeldarsteller werden von Regionalkantor Peter Hummel auf ihren Auftritt vorbereitet.

In der geschichtlichen Überlieferung heißt es, dass bereits im Jahr 1516 der Vikar von St. Lorenz zu Nürnberg, Leonhard Griessel, er wurde vermutlich um 1470 in Berching geboren, für die St. Lorenzkirche zu Berching eine "Angstandacht" stiftete. Im Laufe der Jahrhunderte wurden die beliebten Andachten immer wieder aufgehoben und neu eingeführt, so zum Beispiel in den Jahren 1854 oder 1929 durch die Franziskaner.

Gerne erinnert man sich in Berching noch zurück an die Rückkehr der Ölbergandachten in die alte Pfarrkirche St. Lorenz 1982 und an das 500-jährige Bestehen im Jahr 2016 mit Bischof Gregor Maria Hanke. Damals waren sogar Rundfunk- und Fernsehaufzeichnungen erfolgt.

Die Ölbergandachten sind in Berching und Umgebung immer ein Anziehungspunkt für viele Gläubige gewesen. Der Franziskanerpater Anselm Schönberger zitiert die "Fränkische Tagespost" vom März 1959 mit folgendem Schlusssatz: "Als Großstädter und moderner Mensch steht man solchem Brauch meist skeptisch gegenüber, doch wenn man einmal eine Ölbergandacht miterlebt hat, kann man sich dem feierlichen Eindruck nicht entziehen."

Die Stadt und Pfarrei Berching mit Bürgermeister Ludwig Eisenreich und Pfarrer Artur Wechsler sowie die Vorsitzenden des Ölberg-Komitees, Michael Brandl und der technische Leiter Michael Langecker, freuen sich mit allen Helfern und Mitwirkenden auf die Wiederholung der alten Tradition. Die Ölbergbüchlein können in der Stadtpfarrkirche Maria Himmelfahrt, im Pfarrhaus oder vor den Andachten am Kirchenportal von St. Lorenz erworben werden. Die Pfarrei weist darauf hin, dass die Lorenzkirche beheizt ist. Die Anmeldung von Besuchergruppen erfolgt beim Pfarramt Berching, Telefon (08462) 1262, oder per E-Mail berching@bistum-eichstaett.de. Informationen gibt es auch unter unter www.bistum-eichstaett.de/ pfarrei/berching.