Beilngries
Hochwasser: Altmühl-Anwohner können wohl aufatmen

Meldestufe zwei an der Altmühl in der Gemeinde Beilngries erreicht - Entspannung ist in Sicht

15.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:50 Uhr
Wer gutes Schuhwerk hatte, konnte den kleinen See auf der Straße am Bergl in Kottingwörth am Dienstagvormittag durchqueren. −Foto: Wittmann

Beilngries/Kottingwörth/Leising (rgf/jwt) In eine Seenlandschaft haben sich in den vergangenen Tagen Teile des Talraums in der Großgemeinde Beilngries verwandelt. Vor allem ab Sonntagnachmittag ging der Wasserstand der Altmühl deutlich nach oben. Wie berichtet, wurde am Montagnachmittag Meldestufe eins erreicht. Und von da an stieg das Wasser bis Dienstagfrüh noch einmal um knapp 40 Zentimeter an. Doch die Prognosen sind positiv: Die Altmühl dürfte ihren Höchststand erreicht haben.

Das Wetter war am Dienstag recht trüb, die Mienen der Menschen im Beilngrieser Talbereich aber freundlich. Die Großgemeinde dürfte ähnlich wie im Vorjahr mit einem blauen Auge davonkommen, was das Hochwasser an der Altmühl angeht. Bei einem Pegelstand von 2,21 Metern an der hiesigen Messstelle war am Dienstagmittag das Ende der Fahnenstange erreicht, inzwischen geht der Wasserstand wieder nach unten.

In der Nacht zum Dienstag hatte die Situation zunächst noch einmal an Rasanz gewonnen. Um einen knappen halben Meter stieg der Pegelstand allein im Zeitraum von Montagmittag bis Dienstagfrüh an, Meldestufe zwei wurde erreicht. Das hinterließ in den Feldern entlang der Altmühl deutliche Spuren, es bildeten sich zahlreiche große Seen. In Leising steht der Bolzplatz unter Wasser, an einige Grundstücke reicht - ebenso wie in Kottingwörth - das Wasser heran. Schäden entstanden aber nicht, sodass man von einem harmlosen Hochwasser sprechen kann. Der mobile Hochwassersteg in Kottingwörth wurde, anders als vor einem guten Jahr, nicht aufgebaut. "Über das jetzige Hochwasser können wir ja nur lachen", sagte ein Kottingwörther im Gespräch mit unserer Zeitung. Klar, in dem Beilngrieser Ortsteil hat man schon ganz andere Situationen erlebt. Unvergessen ist beispielsweise die Hochwasserweihnacht 1993, als am Heiligen Abend der Pegelstand einen halben Meter höher als jetzt war und die Straßen in Kottingwörth komplett unter Wasser standen.

So dramatisch wurde es diesmal trotz ergiebiger Regenfälle und Schneeschmelze bei Weitem nicht. Im Dorf selbst wurde nur die Auffahrt zum Bergl leicht überschwemmt. Wer gutes Schuhwerk hatte, konnte das harmlose Rinnsal am Dienstagvormittag sogar zu Fuß durchqueren. Der alte Fußballplatz gehört immer mit zu den ersten überschwemmten Flächen. Letzten Endes stehen aber nur überflutete Wiesen und keine Schäden an Häusern in der Bilanz.

Das dürfte sich in den kommenden Tagen auch nicht ändern. Die Prognosen sind recht gut. Der Wasserstand soll zügig sinken, so die Vorhersagen auf der Internetseite des bayerischen Landesamtes für Umwelt. In Kottingwörth erhoffen sich jetzt einige Bürger eine knackige Januarkälte. Dann könnten sie auf dem Wieseneis Schlittschuh laufen oder Eisstock schießen. Sehr wahrscheinlich ist das angesichts der Wettervorhersagen aber nicht.