Dietfurt
Großer Bahnhof für Emil Pinosa

Ehemaliger Gastwirt und Vorsitzender des Fremdenverkehrsvereins feiert 85. Geburtstag

18.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:39 Uhr
Dem Jubilar Emil Pinosa (3.v.l.) gratulierten Hans Pinosa (von links), Carolin Braun, Franz Scheliga und Birgit Ketzler. −Foto: Grammetbauer

Dietfurt (grb) Emil Pinosa, der langjährige Wirt der ehemaligen Jura-Pension, hat am Montag seinen 85. Geburtstag gefeiert.

Dass sich an diesem Tag die Gratulanten die Türklinke in die Hand gaben, versteht sich. War doch der Jubilar ein beliebter Gastwirt, in dessen Räumen verschiedene Vereine und Stammtische ihre Heimat hatten. Außerdem hat sich Pinosa um den Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein und damit um die Stadt verdient gemacht.

Pinosa ist in Mintraching bei Freising geboren. Er erlernte zunächst das Bäckerhandwerk, sattelte später um und arbeitete als Taxifahrer in München. Einige Jahre später wandte er sich der Gastronomie zu und führte in der Landeshauptstadt jahrelang einen Stehausschank. Mit Ehefrau Monika suchte er eine Gaststätte mit Pension zum Kaufen. So kam das Ehepaar Pinosa nach Dietfurt, als die Jura-Pension, die am Fuße des Weinberges einige Jahre zuvor gebaut wurde, zum Verkauf anstand. Die Pinosas waren in Dietfurt bald daheim, schnell hatten sie Stammkundschaft, Vereine und Stammtische erkoren die Gaststätte zum Vereinslokal, so zum Beispiel die Reservistenkameradschaft. Der Wum-Club er wurde in der Jura-Pension gegründet. Jahrelang hat diese Gruppe bis zu ihrer Auflösung mit ihren Veranstaltungen Geld für Behinderte gesammelt. Der Stammtisch der 40er war bis zur Schließung der Pension dort daheim.

Vor vier Jahren nun hat das Ehepaar Pinosa sein Haus verkauft, es diente fortan zeitweise Asylbewerbern als Unterkunft. Die Pinosas blieben in ihrer "Heimatstadt" Dietfurt und verbringen hier den Lebensabend. Der Jubilar ist noch sehr rüstig und geistig rege. Fast täglich wandert er auf den Kreuzberg.

Sofort nach dem Kauf der Jura-Pension engagierte sich der Jubilar ab 1971 für den Tourismus. Er wurde Beirat im damaligen Fremdenverkehrs- und Verschönerungsverein, den er am 22. März 1978 als Vorsitzender übernahm und bis 2. Februar 1984 führte. Auch danach war er noch jahrzehntelang im Beirat tätig. Auch nach seiner Zeit als Vorsitzender übernahm er jeden Sonntag den Empfang der Gäste, die mit Berliner Reisebüros nach Dietfurt kamen und vorwiegend in Privatquartieren untergebracht waren. Er sorgte dafür, dass alle Gäste von ihren Vermietern abgeholt wurden. Dies war bis nach der Wiedervereinigung so.

Für seine Verdienste um den Fremdenverkehrsverein dankte ihm am Jubeltag Bürgermeisterin Carolin Braun und die Vize-Vorsitzende des Fremdenverkehrsvereins, Stadträtin Birgit Ketzler, beide SPD. Für die Pfarrei kam Pfarrvikar Franz Scheliga. Die Reservistenkameradschaft und der Kriegerverein machten ihm die Aufwartung. Zur Überraschung des Jubilars kam sein Bruder Hans, der im Raum München wohnt und nur ein Jahr jünger ist.