Paulushofen
Großbaustelle für neue Gewerbeflächen

Winterpause beendet: Arbeiten bei Paulushofen schreiten voran - Fertigstellung bis Jahresende geplant

24.02.2021 | Stand 23.09.2023, 5:09 Uhr
Die Erschließungsarbeiten für das Gewerbegebiet nahe Paulushofen sind im Anschluss an eine knapp zweimonatige Winterpause wieder angelaufen. −Foto: F. Rieger

Paulushofen - Der Schnee ist geschmolzen, das Eis ist getaut - und die Winterpause auf der flächenmäßig sicher größten Baustelle, die es derzeit in der Gemeinde Beilngries gibt, ist vorüber. Seit einer guten Woche wird auf dem Areal des künftigen Gewerbegebietes bei Paulushofen wieder gearbeitet. Unsere Zeitung hat mit Stadtbaumeister Thomas Seitz über den Baufortschritt und den weiteren Verlauf der Erschließung gesprochen.

Knapp vier Monate ist es inzwischen her, dass die ersten Baufahrzeuge auf das insgesamt etwa sechs Hektar große Areal nahe der Amtmannsdorfer Kreuzung bei Paulushofen gerollt sind. Bis kurz vor Weihnachten wurde dann gearbeitet, ehe es in eine mehrwöchige Winterpause ging - plangemäß, wie Seitz berichtet. Man habe von vornherein eine Wiederaufnahme der Arbeiten erst für Februar vereinbart gehabt, das Winterwetter habe somit keine nennenswerten Verzögerungen verursacht. Man peile nach wie vor eine Fertigstellung der Erschließungsarbeiten bis Ende dieses Jahres an, so der Stadtbaumeister. Was nach einem noch sehr langen Zeitraum klingt, sei angesichts der Dimensionen der Baustelle durchaus sportlich. Um weiterhin wie gewünscht voranzukommen, sei mit der beauftragten Firma vereinbart, dass in Kürze zu der aktuell tätigen Bau-Kolonne noch eine oder sogar zwei weitere dazukommen.

Was wurde bislang geschafft? Erledigt sind etwa 50 Prozent der Kanalarbeiten, berichtet der Stadtbaumeister. Hier will man zügig weiter vorankommen. Allerdings dürfe man sich die Erschließung eines Gewerbegebiets dieser Größe nicht so vorstellen, dass ein Arbeitsbereich immer erst dann startet, wenn der andere komplett abgeschlossen ist, erläutert Seitz. "Das würde zu lange dauern." Vielmehr müssten sich die jeweiligen Schritte in den kommenden Monaten passend zusammenfügen und zum Teil auch überlappen. Neben dem Kanalnetz muss auch für Wasser und Strom die entspreche Infrastruktur bereitet werden - und der Anschluss des Areals in Richtung Paulushofen ist ebenfalls notwendig. Für den Frühsommer ist die Errichtung eines großen Sickerbeckens geplant. Und auch das Straßennetz muss angelegt werden.

Zu tun ist also genug, bis das Areal schließlich für eine gewerbliche Nutzung zur Verfügung steht. Die Anzahl der Parzellen sei zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht abschließend zu benennen, so Seitz auf DK-Anfrage. Ursprünglich war von 16 Baugrundstücken die Rede - "aber das ändert sich immer noch", die Vermarktung der Parzellen ist noch nicht abgeschlossen. Und so komme es auch vor, dass ein größeres Grundstück beispielsweise noch einmal geteilt wird. Zum jetzigen Zeitpunkt seien es 17 Parzellen für die gewerbliche Nutzung.

Hinsichtlich der Baukosten, mit denen die Kommune in Vorleistung geht, freut man sich im Rathaus über die Entwicklungen im vergangenen Jahr (wir berichteten). Ursprünglich war man von Erschließungskosten in Höhe von etwa vier Millionen Euro ausgegangen. Die Ausschreibung hat dann aber eine deutlich niedrigere Summe ergeben, sodass man gut und gerne von einer Einsparung von rund 25 Prozent sprechen könne, berichtet Seitz. Man erwartet nun Kosten in Höhe von 2,5 Millionen Euro zuzüglich 200000 Euro Baunebenkosten, außerdem sind für den Wasserzweckverband Wolfsbuch-Paulushofener Gruppe ebenfalls noch Kosten in Höhe von rund 200000 Euro veranschlagt. Man könne inzwischen durchaus von einer allgemeinen Entwicklung im Bauwesen sprechen, wonach sich die Preise nach einem jahrelangen Anstieg wieder auf einem etwas niedrigeren Niveau stabilisieren, so die Einschätzung des Amtsleiters der städtischen Bauabteilung. Davon profitiere man als Kommune nun auch bei diesem Großprojekte. Entwicklungen hinsichtlich der Kosten könne es im Laufe der Erschließung zwar noch geben, mit ganz großen Abweichungen sei aber nicht zu rechnen.

Um dann auch eine saubere Zufahrt zum künftigen Gewerbegebiet zu gewährleisten, soll die Bundesstraße 299 im entsprechenden Bereich verbreitert und mit einer Linksabbiegespur versehen werden. Eine längerfristige Straßensperrung für diese Arbeiten sei nicht vorgesehen, so Seitz auf Nachfrage unserer Zeitung. Sollte eine komplette Umfahrung notwendig werden, dann allenfalls für wenige Tage. Um die Arbeiten mit geplanten Maßnahmen im Umfeld - im Sommer wird beispielsweise auch der Radweg zwischen Paulushofen und Eglofsdorf angelegt - in Einklang zu bringen, befinde man sich im steten Austausch mit dem Staatlichen Bauamt. Auch die Anfordernisse des landwirtschaftlichen Verkehrs im Umgriff der Großbaustelle werde man berücksichtigen, so die Ankündigung.

Eine Maßnahme, die definitiv nicht umgesetzt wird, ist derweil die zwischendurch einmal angedachte Errichtung eines Fernwärmenetzes durch die Waldbesitzervereinigung Berching-Neumarkt. Wie vor einigen Woche bereits berichtet, konnte die WBV bei einer Vorabfrage unter den Unternehmen, die sich auf dem Areal ansiedeln könnten, nicht annähernd die für einen wirtschaftlichen Betrieb notwendige Abnahme-Bereitschaft erzielen.

DK

Fabian Rieger