Dietfurt
Gemeinsam für mehr Sicherheit im Ernstfall

22.01.2019 | Stand 02.12.2020, 14:48 Uhr

Dietfurt/Staadorf (uke) Auch die Feuerwehr unterliegt dem demographischen Wandel.

So wie in Staadorf war bei jeder Jahresversammlung der Dietfurter Feuerwehren dieses Thema angeschnitten worden. Dietfurt werde über kurz oder lang um die Gründung von Ausrückegemeinschaften nicht herumkommen, lautete die Botschaft.

Bei einem internen Treffen der Verantwortlichen im Rathaus zusammen mit Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) sind vor Kurzem Gespräche in dieser Sache geführt worden. Mit dabei war auch Kreisbrandmeister Christoph Knappe. Im Gespräch mit unserer Zeitung erläutert er kurz die Situation. Demnach fehlt es den Feuerwehren immer häufiger am Nachwuchs. Daran komme auch die Sieben-Täler-Stadt nicht vorbei, die als einzige Kommune im gesamten Landkreis eine gemeinsame Jugendfeuerwehr besitzt. Immer weniger Menschen wollen Verantwortung im Ehrenamt übernehmen, deshalb wird es laut Knappe auch immer schwieriger, für jede der 13 Feuerwehren im Gemeindegebiet bei Wahlen alle Vorstandsämter besetzen zu können. Diesen Trend zu stoppen sei schwierig. "Wir müssen mit der Zeit gehen", meint Knappe. Hinzu komme, dass vor allem in den Dörfern die Verfügbarkeit am Tag, wenn viele Menschen in der Arbeit sind, stark eingeschränkt ist. Im Ernstfall wäre es somit schwierig, in kürzester Zeit eine schlagkräftige Truppe vor Ort zu rekrutieren.

Zum Dritten geht es auch hier ums liebe Geld, sprich um eine bestmögliche Verteilung der Mittel beziehungsweise der Ausrüstung. "Wir haben an drei Standorten Fahrzeuge", erklärt Knappe, in Dietfurt, in Töging und in Zell. Der Rest der Ortsfeuerwehren habe Anhänger, die zum Teil schon viele Jahre ihren Dienst versehen.

Knappe erzählt, dass in der Gemeinde Seubersdorf eine solche Ausrückegemeinschaft bereits gegründet wurde, mit der man gute Erfahrungen gemacht habe. Und weil gerade Staadorf, Ober- und Unterbürg relativ ab vom Schuss sind, sei hier die Gründung einer Ausrückegemeinschaft wohl am ehesten angebracht, so Knappe. Zehn Kilometer sind es vom Gerätehaus der Feuerwehr Dietfurt. Im Brandfall sei es der Stützpunktwehr quasi unmöglich, innerhalb der gebotenen Hilfsfrist von zehn Minuten ab der Alarmierung am Einsatzort zu sein.

Allerdings besteht momentan noch kein Grund zu überstürztem Handeln. "Wir sind noch ganz am Anfang", sagt der Kreisbrandmeister. Niemand solle zu etwas genötigt werden, jeder Kommandant in eine Entscheidung einbezogen werden. Aber auch denen sei die Entwicklung der nächsten zehn Jahre bewusst. "Wir sind auf dem richtigen Weg", ist sich Knappe sicher.