Breitenbrunn
Feiern im Schatten der Pfarrkirche

In Breitenbrunn ist am Mittwoch Patrozinium und Altbayerische Kirchweih

09.08.2018 | Stand 02.12.2020, 15:54 Uhr
Die Pfarrkirche Mariä Aufnahme in den Himmel gehört zu den geschichtsträchtigsten Bauwerken in Breitenbrunn. −Foto: Foto: Sturm

Breitenbrunn (swp) Im Marktflecken Breitenbrunn gibt es viele historische Bauwerke. Eines davon ist die prächtige Pfarrkirche Mariä Aufnahme in den Himmel. Am Mittwoch, 15. August, wird sowohl das Patrozinium des Gotteshauses als auch Altbayerische Kirchweih gefeiert.

An diesem Tag begeht die Katholische Kirche das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel. Das geht auf ein Marienfest zurück, das Cyrill von Alexandrien im fünften Jahrhundert einführte. Der Glaube an die leibliche Aufnahme Mariens in den Himmel ist seit dem sechsten Jahrhundert bezeugt und wurde im Jahr 1950 von Papst Pius XII. für die römisch-katholische Kirche zum Dogma erhoben.

In Breitenbrunn steht die markante Pfarrkirche Mariä Aufnahme in den Himmel. Der Neubau dieses Gotteshauses geht zurück auf das Jahr 1716 und in die Zeit von Ferdinand Lorenz Franz Xaver von Tilly. Die stattliche spätbarocke Chorturmkirche wird heute vor allem aus der Entfernung von ihrem wuchtigen Turm im Osten dominiert.

Im Innenraum sticht der mächtige Hochaltar ins Auge. Er ist geschmückt mit zierlicher Schnitzornamentik aus Akanthusranken und Blütengehänge sowie einer Kartusche mit den Wappen der Grafen von Tilly. Sehr eindrucksvoll ist die Madonna mit der Traube und dem Jesuskind, auch "Breitenbrunner schöne Madonna" genannt. Hier handelt es sich um ein beachtenswertes Bildwerk aus der Spätgotik, das wohl aus dem 1474 von Ludwig von Wildenstein gestifteten Hochaltar Unserer Lieben Frau stammt.

Am Mittwoch, 15. August, um 9.30 Uhr wird das Patrozinium mit einem Festgottesdienst für alle Lebenden und Gestorbenen gefeiert. Bestandteil der heiligen Messe mit Pfarrer Jacek Machura ist traditionsgemäß die Kräuterweihe. Die katholische Kirche sieht darin vor allem einen Ausdruck für die Achtung vor der Schöpfung und die Heilkraft der Kräuter als Symbol für die Zuwendung Gottes an den Menschen. Dass die Kräuterweihe auf den Marienfeiertag im August gelegt wurde, hat wohl mit der Reife der Kräuter und des Getreides genau zu dieser Zeit zu tun. Ein zweiter Grund dafür, dass die Kräuterweihe und der Marienfeiertag gemeinsam begangen werden, hat damit zu tun, dass Maria schon in altchristlichen Gebeten als "Blume des Feldes und Lilie der Täler" bezeichnet wird. Eine Legende, die Maria und die Kräuter verbindet, besagt, dass "wundersamer Kräuterduft" das Grab Mariens erfüllt haben soll.