Beilngries
Erinnerung an gefallene Angehörige

Reisegruppe aus Beilngries und Umgebung besucht den Soldatenfriedhof im italienischen Pomezia

23.05.2019 | Stand 02.12.2020, 13:54 Uhr
Im stillen Gedenken: Auf dem Soldatenfriedhof von Pomezia haben Martin Zucker (von links), Bernd Nester, Franz Meyer, Heribert Fehlner, Markus Nägel, Karl Metz und Andreas Schöls den 1944 gefallenen Obergefreiten Andreas Fehlner geehrt. −Foto: Metz

Beilngries (DK) Eine Fahrt des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge hat jüngst nach Italien geführt.

Teilnehmer aus der Großgemeinde Beilngries und aus Dietfurt erinnerten dabei an Angehörige und Bekannte, die bei den Rückzugskämpfen gegen Ende des Zweiten Weltkrieges dort gefallen sind. Höhepunkt der Fahrt war die Teilnahme an der Gedenkveranstaltung zur Schlacht um Monte Cassino vor 75 Jahren. An der fünftägigen Reise beteiligten sich Heribert Fehlner vom Leitenhof in Zell, Karl Metz aus Aschbuch, Franz Meyer aus Wolfsbuch, Bernd Nester aus Beilngries und Andreas Schöls sowie Martin Zucker aus Kevenhüll. Reiseleiter war der Vorsitzende des Bezirksverbandes Oberpfalz des Volksbundes in Regensburg, Markus Nägel.

Hauptziele waren die Friedhöfe mit ihren Kriegs- und Ziviltoten in Costermano bei Garda, am Futa-Pass im Apennin, bei Pomezia südlich von Rom und am Monte Cassino. Unter den 37 Teilnehmern ragte Andreas Gineiger heraus, der seit 50 Jahren regelmäßig das Grab seines 1945 gefallenen Vaters in Costermano besucht. Oberst-Arzt der Reserve Theophil Schindler hatte mit dieser seiner 50. Fahrt 700 von 830 weltweiten Kriegsgräberstätten aufgesucht und dabei alle Gefallenen mit seinem Nachnamen registriert. Thema war der Verlauf des Krieges nach Nordafrika mit den Rückzugsgefechten in Sizilien und auf dem Festland besonders um den Monte Cassino bis zur Kapitulation der deutschen Truppen am 2. Mai 1945.

Die Reiseteilnehmer ehrten die Gefallenen, Vermissten oder an ihren Verwundungen gestorbenen Angehörigen mit einem Gebet, dem Lied vom Guten Kameraden, mit Heimaterde, Kerzen, Blumen und Weihwasser. So erinnerte die Gruppe aus Beilngries und Dietfurt an Jakob Meier vom Blauhof, Josef Gabler aus Megmannsdorf, Andreas Hackner und Anton Meyer aus Wolfsbuch, Franz Stiegler aus Aschbuch und Peter Wichert aus Vogelthal, Johann Mederer aus Arnsdorf, Andreas Fehlner aus Zell, Josef Gabler aus Megmannsdorf, Hans Neumüller, Max Brand, Hans Maul aus Beilngries und an Max Nester, der in Pomezia ruht.

Der feierliche Programmablauf der Gedenkveranstaltung zur "schwersten, längsten und verlustreichsten Schlacht des Zweiten Weltkriegs" um den Monte Cassino südlich von Rom Anfang 1944 rief die sinnlose Zerstörung des bedeutendsten Klosters des Abendlandes in Erinnerung. Donato Ogliari, Erzabt des Klosters Montecassino, bat um ein Gebet für die, "die noch die Wunden des Krieges in ihrem Körper, Geist und Verstand tragen". Parallel zu den Feierlichkeiten auf dem deutschen Friedhof fand auf dem nahegelegenen polnischen Friedhof eine aufwendige Gedenkveranstaltung unter höchster politischer Prominenz statt, wobei Hunderte von polnischen Pfadfindern hinter den einzelnen Gräbern standen.