Kottingwörth
Einsatz geübt und Gemeinschaft gepflegt

Sechs Jugendfeuerwehren aus der Großgemeinde Beilngries arbeiten in Kottingwörth Hand in Hand

17.06.2018 | Stand 02.12.2020, 16:13 Uhr
  −Foto: Fotos: Nusko

Kottingwörth (nur) Zu einer gemeinsamen Übung haben sich die Jugendfeuerwehren aus der Großgemeinde Beilngries am vergangenen Samstag getroffen. Schauplatz war Kottingwörth. Dort galt es, den fiktiven Brand eines Stadels zu bekämpfen.

Der einst häufig gebrauchte Spruch "Früh übt sich, wer ein Meister werden will" gilt nach wie vor auch und gerade für die Aktiven bei der Feuerwehr. Um weiterhin allen Aufgaben gewachsen zu sein und vor allem auch, um den negativen Begleiterscheinungen des demographischen Wandels zu begegnen, gibt es in der Großgemeinde Beilngries mittlerweile sieben Jugendfeuerwehren. Nachdem im vergangenen Jahr in Biberbach eine erste gemeinsame Übung stattgefunden hatte, fand die Aktion dieses Mal in Kottingwörth statt.

Deren Initiator und Organisator war erneut Rainer Meier, Jugendwart der Beilngrieser Feuerwehr. Vor Ort wurde er von Patrick Muschaweck, dem Verantwortlichen für die Nachwuchsarbeit bei der Feuerwehr Kottingwörth, unterstützt. Die Teilnehmer kamen aus der Stadt Beilngries sowie aus den Ortsteilen Aschbuch, Eglofsdorf, Grampersdorf, Kottingwörth und Neuzell. Bestandteile der Übung waren die Brandbekämpfung sowie die Personensuche im Gebäude. Zu diesem Zweck hatte Meier einen genauen Einsatzplan ausgearbeitet.

Für die Aktiven im Alter von zwölf bis 18 Jahren galt es, jede Menge Schläuche zu verlegen, Wasser aus der Altmühl anzusaugen und zusätzliches Wasser aus einem Unterflurhydranten zu fördern. Zum Einsatz kamen Tragkraftspritzen sowie ein Drehleiter- und ein Tanklöschzug. Weil der fiktive Brandort direkt neben dem Radwanderweg lag, mussten außerdem eine Verkehrsabsicherung sowie eine Umleitungsstrecke eingerichtet werden.

All das geschah unter tatkräftige Anleitung erfahrener Feuerwehrleute. Dabei waren die jungen Brandbekämpfer im wahrsten Sinn des Wortes mit Feuereifer bei der Sache. "Ich krieg da vorn den Schlauch net zsamm!" war nur ein Hilferuf, der zwischenzeitlich ertönte. Letztlich wurden aber alle Probleme schnell gelöst; man bekämpfte das fiktive Feuer aus allen verfügbaren Rohren. Nicht nur für Fachleute, sondern auch für die zahlreichen Zuschauer war zu erkennen, dass der Zweck der Übung durchaus erfüllt wurde.

Bei der gemeinsamen Aktion waren insgesamt 38 Jugendliche und 18 Betreuer im Einsatz. Neben 21 Jungen wirkten auch 17 Mädchen mit. Während bei den Gruppen aus Beilngries, Eglofsdorf und Neuzell die Jungen in der Überzahl waren, boten die Feuerwehren aus Grampersdorf und Kottingwörth mehr weibliche Teilnehmer auf. Gar nur aus Mädchen bestand die Abordnung aus Aschbuch.

Neben der Anwendung erlernter Fertigkeiten ging es bei der Aktion nicht zuletzt auch um die Förderung des Gemeinschaftsgeistes. Deshalb, so Meier, sei es auch wichtig, diese Übungen nicht zentral, sondern jeweils an einem anderen Ort durchzuführen. Ein gemeinsames Essen nach Abschluss der Aktion diente ebenfalls dem besseren Kennenlernen.

Welch hohen Stellenwert die erlebte Gemeinschaft für die jungen Feuerwehrleute hat, war im Verlauf der Übung wiederholt zu hören. So sagte Christina Großhauser, es sei ein schönes Gefühl, zusammen etwas zu leisten. Die 18-Jährige ist seit mittlerweile viereinhalb Jahren beim Beilngrieser Feuerwehrnachwuchs aktiv und war in Kottingwörth als Gruppenführerin dabei.

Michael Rösch aus Neuzell freute sich, dass es bei der dortigen Feuerwehr seit rund einem Jahr ebenfalls eine Jugendgruppe gibt. "Wir üben ein- bis zweimal im Monat. Dabei kommen die Jugendlichen aus dem Dorf zusammen. Die gemeinsamen Aktionen machen viel Spaß", berichtete der 15-Jährige.

Der Jugendfeuerwehr kann man sich ab einem Alter von zwölf Jahren anschließen. Bei der Feuerwehr in Kottingwörth sind außerdem Kinder, die erst zwischen sechs und zwölf Jahren alt sind, willkommen. Dort gibt es nämlich die bislang einzige Kinderfeuerwehr in der Großgemeinde Beilngries. Sie erfreut sich ebenfalls großer Beliebtheit. "Wir haben Anfang Mai mit drei Kindern begonnen. Mittlerweile sind schon zehn Buben und Mädchen dabei", beschrieb Viktoria Schmidt, die Leiterin der Kottingwörther Kinderfeuerwehr, deren rasante Entwicklung.

Wie außerdem zu hören war, führt die Beilngrieser Feuerwehr im kommenden Monat ebenfalls eine Kindergruppe ein. Schließlich lautet deren Motto: "Freizeit sinnvoll gestalten, Jugend aktiv erhalten".