Dietfurt
Einmal Markusplatz und zurück

1. Ruderclub Altmühltal nimmt an Veranstaltung zur Rettung von Venedig teil

13.06.2019 | Stand 02.12.2020, 13:45 Uhr
Im weiß-blauen Dress ruderten Wilhelm Rose (von links), Andreas Werner, Sabine Gebehenne, Manuela Werner, Uwe Gebehenne und Steffi Bartholome durch Venedig. −Foto: Ruderclub

Dietfurt/Venedig (DK) Vogalonga heißt übersetzt "langes Ruder". Es ist aber auch eine riesige Ruder- und Paddelveranstaltung in und um Venedig, welche alljährlich am Pfingstsonntag stattfindet. Heuer bereits in der 45. Auflage, ist sie ursprünglich als Protestveranstaltung entstanden gegen die von Motorbooten verursachten hohen Wellen, die schädlich für Stadt und Lagune sind.

Tausende von Wassersportlern aus der ganzen Welt versammeln sich seither vormittags um 9 Uhr vor dem Markusplatz. In diesem Jahr nahmen mit Wilhelm Rose, Andreas und Manuela Werner, Sabine und Uwe Gebehenne sowie Steffi Bartholome sechs Mitglieder des Dietfurter Ruderclubs daran teil. Originell im weiß-blauen Rautendress mit dem Kini auf der Brust und dem Trachtenhut auf dem Kopf zum Schutz vor der starken Sonne waren die Ruderer und Ruderinnen angereist, um Bayern im Allgemeinen und das Altmühltal im Besonderen würdig zu vertreten.

Eine unbeschreibliche Vielfalt an geschmückten Booten und Kostümen, vom 20-Mann-Drachenboot bis zu Zweier-Gondeln mit strammen Kerlen, sowie vielen Einzelkajaks konnten bewundert werden. "Natürlich wird man als Bayer erkannt und sofort nach dem hopfenhaltigen Nationalgetränk gefragt", erzählt Manuela Werner. Weil die Länge der Strecke 30 Kilometer betrug und mindestens vier Stunden dauerte, hatten sie nur den nötigsten Proviant an Bord und damit auch kein Bier.

Als die Kanone donnerte, starteten Ruderer, Kanuten, Drachenboote, Kajaks und Gondeln aller Größen am Markusplatz. Gemeinsam ging es in moderatem Tempo durch den Guidecca-Kanal vorbei an den Inseln Vignole und Sant'Erasmo. Nach längerer Fahrt über das lebhafte Wasser der Lagune ging es hinaus nach Murano. Im Hauptkanal der Glasbläserinsel wurde es eng, man kam nur langsam voran. So hatte man genügend Zeit, sich das bunte Treiben genau anzuschauen.

Dann ging es über das Meer zurück zur Hauptinsel. Hier wurde es spannend, denn alles traf sich bei der Einfahrt in den Canal Grande. Bei der ersten Brücke verengt sich dieser, kurzzeitig wurde es richtig brenzlig. Mit Unterstützung von Streckenposten und Tauchern kämpften sich alle hindurch, dann ging es den kompletten Prachtkanal entlang und schließlich noch unter der mächtigen Rialtobrücke hindurch.

Mitunter stimmten die Dietfurter Ruderer das Lied "Bayern, des samma mia" an, was die vielen Zuschauer beklatschten. Dann endlich waren alle zurück am Markusplatz, wo jeder Teilnehmer mit einer Medaille belohnt wurde.

Ziemlich abgekämpft aber glücklich, dass Mensch und Material im Großen und Ganzen unbeschadet geblieben sind, gab es dann an Land endlich das für die Bayern traditionelle Kaltgetränk.