Beilngries
Eine besondere Form der Marienverehrung

17.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:23 Uhr
Der Chor des Collegium Orientale war in Beilngries. −Foto: Foto: Hieke

Beilngries (dh) In Beilngries ist die Maiandacht eine gern angenommene Gebetsmöglichkeit.

Am Muttertag bot der Chor des Collegium Orientale (CoR) aus Eichstätt in der Pfarrkirche St. Walburga eine nicht alltägliche Art der Marienverehrung: Er sang den Hymnos Akathistos auf die immerwährende Jungfrau und Gottesmutter Maria.

Domkapitular Josef Funk hieß die Studenten und Priester sowie zahlreiche Gläubige willkommen. Archimandrit Abraham-Andreas Thiermeyer, Erzpriester und Gründungsrektor des CoR, stand der Feier vor. Er beschrieb den Hymnus zu Beginn als "eines der schönsten, tiefsinnigsten Loblieder des byzantinischen Ritus der orthodoxen und katholischen Ostkirchen". Und weiter: "Die oftmaligen ,Sei gegrüßt'-Rufe spielen auf den Gruß des Erzengels Gabriel an Maria an, den er bei der Verkündigung sprach. " Die Stadt Konstantinopel habe sich in existenzbedrohenden Situationen mit diesem Lobpreis immer wieder der Gottesmutter anvertraut. Dort sei der Hymnus auch entstanden, vermutlich um 555 nach Christus, und bald in verschiedene Sprachen übersetzt worden. "Wir gedenken der Menschen in den Ostkirchen, die heute nicht so friedlich singen können und oft große Verfolgung erleben", so der Archimandrit. Mithilfe der ausgeteilten Hefte konnten die Besucher bald in die vom Chor vorgetragenen Gesänge einstimmen. Die blumige Sprache, die immer wieder kehrenden Melodien, die Betrachtung der eigens aufgestellten Ikonen und nicht zuletzt der viele Weihrauch halfen, sich in das geheimnisvolle Geschehen der Empfängnis und Menschwerdung Jesu zu versetzen. Am Ende des Akathistos sangen die acht Männer des Chores noch für die Mütter das Glückwunschlied "Viele Jahre", ehe sie sich im Pfarrgarten bei einer von Pfarrgemeinderatsmitgliedern vorbereiteten Brotzeit stärkten.