Beilngries
Eine Nacht lang Regent über Beilngries

Mit Florian Mögn aus Hirschberg ist erstmals ein junger Mann aus einem Ortsteil Burschenkönig

19.09.2019 | Stand 02.12.2020, 13:02 Uhr
Eine Nacht regiert Burschenkönig Florian Mögn (rechts) über Beilngries. Sein Vorgänger Johannes Mödl gratulierte. −Foto: Nusko

Beilngries (nur) Der 139. Beilngrieser Burschenkönig heißt Florian Mögn. Er regiert über den diesjährigen Burschenball in der Altmühlstadt, der in der Nacht von Samstag, 23. November, auf Sonntag, 24. November, im Haus des Gastes über die Bühne geht. Der 20-jährige Berufsoberschüler aus Hirschberg zählt damit zu den drei gekrönten Häuptern, die in Beilngries entweder in jedem Jahr oder in zweijährigem Turnus in ihr jeweiliges Amt eingeführt werden. Letzteres gilt für die neue Zwiebelkönigin Anna Root. Dagegen werden Volksfestkönigin und Burschenkönig alle zwölf Monate neu gewählt.

Während der einzige männliche Regent über Beilngries seit Jahrzehnten immer aus dem Stadtgebiet stammte, regiert mit Florian Mögn in diesem Jahr ein junger Mann aus einem Ortsteil über das glanzvolle Ereignis. Das ist zwar ungewöhnlich, aber auch folgerichtig. Der Hirschberger hatte bereits im vergangenen Jahr seine Bereitschaft zur Kandidatur bekundet. Seinerzeit entschieden sich die Mitglieder des Burschenballkomitees aber für Mödl. Ausschlaggebend dafür war, dass er dem Hofstaat ein Jahr länger angehörte. Quasi mit einjähriger Verspätung darf Florian Mögn nun aber ebenfalls eine Nacht lang über Beilngries regieren. Er sieht das als große Ehre an und freut sich, seinen Teil zur Traditionspflege in der Altmühlstadt beitragen zu können.

Nicht nur zu Füßen von Schloss Hirschberg zeige sich derzeit ein deutlicher "Trend zur Tradition", stellt König Florian fest und ist stolz darauf, innerhalb einer Gemeinschaft Verantwortung übernehmen zu können. Nach Lage der Dinge dürfte Mögn indes auf absehbare Zeit der einzige Burschenkönig bleiben, der nicht aus dem Stadtgebiet kommt. Weil der jeweilige Regent immer aus den Reihen des Komitees hervorgeht, der Hofstaat aber mit Ausnahme von Mögn nur von Mitgliedern aus der Kernstadt gebildet wird, ist dies zwangsläufig.

Wie der König ebenfalls verlauten ließ, steht die diesjährige Burschenballkönigin schon fest. Traditionsgemäß wird sie aber erst einige Wochen nach dem Regenten vorgestellt. Dagegen gibt es bezüglich der Zusammensetzung des Komitees keine Geheimnisse mehr. Es setzt sich aus dem König sowie sieben weiteren jungen Männern zusammen. Ebenfalls erstmals seit vielen Jahren gehört ihm mit Andreas Prennig auch ein Mitglied an, das vor zwei Jahren auf dem Thron des Burschenkönigs saß. Während es zuletzt die Regel war, dass ein ehemaliger Regent nur noch einmal zum Hofstaat gehört, habe man dies heuer geändert, berichtet Mögn. Das längere Verweilen eines Ex-Königs im Komitee sei zwar in den vergangenen Jahren nicht mehr praktiziert worden, früher aber durchaus üblich gewesen. Zum Hofstaat zählen heuer außerdem Vorjahreskönig Johannes Mödl, dessen Bruder Vincent, Matthias Merkl, Jonas Schröder sowie Jakob und Veit Sillner.

Für den König und dessen Hofstaat gilt es nun, ein umfassendes Vorbereitungsprogramm zu absolvieren. Damit die erforderlichen Maßnahmen schrittweise geplant und ausgeführt werden können, treffen sich die jungen Männer bis Mitte November jeden Freitag in einem anderen Beilngrieser Lokal. Der amtierende König hat zudem die Aufgabe, seine Vorgänger im Amt persönlich zum Burschenball einzuladen. Natürlich erfordert auch die Dekoration des Festsaals einen großen Aufwand. Allerdings, so berichtet Vorjahreskönig Johannes Mödl, seien die einmaligen Eindrücke, die das Amt mit sich bringe, sämtliche Anstrengungen wert. Er verhehlt aber nicht, dass es durchaus ernüchternd sei, wenn alles, was man mühevoll aufgebaut habe, bereits wenige Stunden nach dem glanzvollen Ereignis wieder beseitigt werden müsse.