Kinding
Eine Ansammlung von Unikaten

Beim 21. Kunsthandwerkermarkt in Kinding trotzen Aussteller und Besucher dem schlechten Wetter

10.09.2019 | Stand 23.09.2023, 8:30 Uhr
  −Foto: Lund

Kinding (DK) Auch wenn Sonne und Wärme beim 21. Kunsthandwerkermarkt in Kinding gefehlt haben, ist die Stimmung bei Besuchern und Standbetreibern am vergangenen Sonntag sehr gut gewesen.

In den Marktgassen rund um den Kindinger Marktplatz interessierten sich ab dem Vormittag die Kindinger sowie Besucher aus den Nachbargemeinden, aus den Landkreisen Neumarkt und Roth, aus Weißenburg und Ingolstadt für die Unikate, welche die Hobbykünstler anboten.

Zweiter Bürgermeister Josef Pfaller, der Rathauschefin Rita Böhm vertrat, zeigte sich angesichts der Wetterprognosen mit der Resonanz zufrieden. Er dankte zusammen mit Manuela Schmidt, die mit der Organisation des Marktes in der Gemeindeverwaltung betraut war, allen Ausstellern, dass sie trotz der schlechten Wettervorhersage gekommen waren.
"Wir sind zum dritten Mal dabei. Es ist ein wirklich schöner Markt und wir kommen gerne hierher", erklärte einer der fast 50 Aussteller, der trotz des Regens seinen Stand aufgebaut hatte. "Hier auf dem Markt bekommt man Dinge, die nicht von der Stange sind, die man sonst eben nicht kaufen kann", sagte Alfons Grasser über das, was den Kindinger Hobbykünstlermarkt ausmacht. Auch er gehört zu den Anbietern von handgefertigten Unikaten, denn er drechselt Schönes und Nützliches aus verschieden Hölzern. Dem Hobbykünstler Grasser aus Haunstetten schauten die großen und kleinen Besucher fasziniert beim Drechseln zu oder fachsimpelten über das Werkzeug und die Herkunft des Holzes.

Bildhauerin Margit Schramm aus Kipfenberg klopfte vorsichtig eine herzförmige Schale aus einem Holzblock und zeigte damit, wie ihre kunstvollen Holzarbeiten von Hand entstehen. Gabriele Veith aus Altmannstein trieb mit dem Fuß das Spinnrad an, um geschickt aus der Schafwolle den Faden zu ziehen. Zu ihrer Leidenschaft gehört aber auch das Filzen, mit dem fantasievolle Muster in ihren wärmenden Sitzkissen entstehen.

Dem Rechenmacher Klaus Eckerle aus Arnsberg konnten die Besucher beim Herstellen von Holzrechen zuschauen. Kathleen Sammiller vom Gasthof Krone verriet ihr Rezept für die hausgemachten Nudeln, die frisch aus der Nudelmaschine purzelten. Handgestrickte Mützen und Socken waren an dem Tag ebenso gefragt wie selbst genähte Kinderkleider.

Auf dem Flohmarkt boten die jungen Händler ihre Spielzeugschätze an und machten ihr Geschäft. Die Schaumkopf-Wurfmaschine war auch in diesem Jahr eine große Attraktion für die Kinder. Die Kindinger Dorfmusikanten unter der Leitung von Andreas Schneider spielten zunächst am Marktplatz. Später wechselten die Musiker pragmatisch unter die Bäume des Biergartens und unterhielten die Gäste mit bayerisch-böhmischer Blasmusik.

Pino Völkl und Herbert Niefnecker, die spanischen Flamenco mit ihren Gitarren erklingen ließen, hatten es im Werkstadel von Victor Kraus trocken. Kraus hatte mit seiner Frau zum Open Studio in den gut 300 Jahre alte Fachwerkstadel eingeladen, der ihm als Atelier und Ausstellungsraum dient. Besucher nutzten die Gelegenheit, sich mit dem eindrucksvollen malerischen Werk des renommierten Künstlers auseinanderzusetzen. Als der Regen um 16 Uhr dann allerdings zu heftig wurde, packten die Fieranten ihre Waren doch zusammen und der Markt fand vorzeitig ein Ende. "Nächstes Jahr wird beim Kindinger Markt die Sonne wieder scheinen", blickte eine Ausstellerin optimistisch in die Zukunft.

Sabine Lund