Breitenbrunn
"Ein guter Tag für Breitenbrunn"

Gedenkstein für die Familie von Tilly enthüllt - Marktgemeinde ehrt langjährige Akteure

10.09.2018 | Stand 02.12.2020, 15:42 Uhr
Im Rathaus eröffnete Bürgermeister Johann Lanzhammer die Fotoausstellung. −Foto: SWP|Sturm, Werner,, Sturm, Werner, Parsberg

Breitenbrunn (swp) Mit einem Gedenkstein erinnert der Markt Breitenbrunn an die Mitglieder der Familie von Tilly. Am Freitag wurde das drei Tonnen schwere Denkmal, das mit angedeuteten Fenstern und Zinnen Burgcharakter aufweist, enthüllt.

Es steht am Ortseingang neben der Staatsstraße 2234 und ist dem Adelsgeschlecht gewidmet, das im Schloss Breitenegg sowie im Markt selbst gelebt und über einen Zeitraum von 120 Jahren die Entwicklung des Ortes maßgeblich beeinflusst hat.

Im Sitzungssaal des Rathauses war eine Ausstellung mit eindrucksvollen Bildern von den Tillyfesten der vergangenen 30 Jahre aufgebaut. Die Stuhlreihen reichten kaum aus, um alle Gäste aufzunehmen.

Darunter befanden sich Landrat Willibald Gailler (CSU), viele Bürgermeister und Kommunalpolitiker aus den Altmühl-Jura-Gemeinden und weiteren benachbarten Kommunen. Gekommen waren Rudolf Saller als Vorsitzender des historischen Vereins Alt-Tilly aus Altötting, eine Delegation der Belgisch-Bayerischen Gesellschaft sowie viele aktuelle und ehemalige Darsteller vom Tillyfest. Selbstverständlich dabei: Johann Tserclaes Graf von Tilly und Gräfin Maria Anna Katharina von Tilly-Montfort. Bürgermeister Johann Lanzhammer (FW) begrüßte sie und eröffnete gleichzeitig die Fotogalerie. "An den Bildern kann man sehen, wie sich unser Tillyfest in den vergangenen 30 Jahren entwickelt hat."

Der Rathauschef erinnerte daran, dass der Marktrat in der Aprilsitzung dem Antrag des ehemaligen Heimatpflegers und Marktrates Kurt Martens zur Errichtung eines Gedenksteines zugestimmt hatte. "Für deinen unermüdlichen ehrenamtlichen Einsatz um dieses Denkmal möchte ich mich auf diesem Wege nochmals ganz herzlich bedanken", sagte der Rathauschef zu Martens.

Draußen auf der Verkehrsinsel war derweil das Denkmal noch in roten Samt gehüllt. Dort sprach Landrat Gailler von einem "guten Tag für Breitenbrunn" und verwies darauf, dass die Familie Tilly auch in anderen Orten im Landkreis gewirkt hat, etwa in Freystadt, Hohenfels, Holnstein oder Lengenfeld. "Die Tillys waren Gönner in unserem Raum. Es begeistert mich, wie der Markt Breitenbrunn mit seinem Tillyfest und nun mit diesem Denkmal das Andenken aufrecht erhält", so Gailler. Zusammen mit Bürgermeister Lanzhammer, den Darstellern des Grafen Tilly und der Gräfin Tilly-Montfort, mit Kurt Martens und dem Steinbildhauer Oskar Reithmeier aus Velburg, der das Kunstwerk geschaffen hat, enthüllte Gailler das Denkmal. Frauen und Männer in historischen Gewändern waren angetreten, Standarten wurden gezückt, Salutschüsse durchdrangen den Abendhimmel und Beifall brandete auf.

Reithmeier freute sich, dass er "mit dem Gedenkstein zur Verschönerung des Ortes beitragen" durfte. Die Stele symbolisiert ihm zufolge ein Schloss und erinnert auf der Vorder- und Rückseite mit Familienwappen an die Familie von Tilly und deren Wohltaten für den historischen Marktflecken. Kurt Martens freute sich sichtlich über das Denkmal aus frostsicherem Kalkstein und Granit. Er dankte allen bisherigen Sponsoren und Spendern, die schon die Hälfte der dafür aufzuwendenden 10000 Euro übernommen haben. "Ich wünsche mir, dass dieser Gedenkstein an die besondere Verbindung zwischen dem Markt Breitenbrunn und der Grafenfamilie von Tilly sowie an die damalige Epoche der Ortsgeschichte erinnert und gleichzeitig die Gründe für die Entstehung unseres bekannten, beliebten und gerne besuchten Tillyfestes aufzeigt."

Für das Organisationsteam sprach Mathias Habermann Grußworte und ehrte zusammen mit dem Bürgermeister zahlreiche Akteure und externe Gruppen, die sich um das Fest verdient gemacht haben. Er überreichte den Abdruck eines Grundrisses der Herrschaft Breitenegg aus dem Jahr 1626 an Heidi Ehrl, Josef Ehrl, Angelika Lehner, Ursula Kleinöder, Marina Braun, Karl Ferstl, Kerstin Bäuml, Susanne Semmler, Annemarie Ferstl und Werner Wolf sowie an die Stadtwache aus Nürnberg, der Gruppe Gennßhenkher aus Schierling, dem Matthias Gallas Regiment aus Tschechien, dem Kroaten Regiment Stjepan Drajie, den Laizer Landsknechten, den Haunsberger Landsknechten, dem Mac Kay Regiment und an "die Verlorenen". Abschließend gab es feine Speis und guten Trank im Lager der Landsknechte.