Dietfurt
"Jedem ist mal ein Blödsinn eingefallen"

Am Sonntag feiern die neuen Moritaten-Sänger ihre Premiere / Start in Mühlbach

09.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:51 Uhr

Am Sonntag wird es ernst: Die letzten Vorbereitungen der Moritaterer Martin Neger (von links), Stefan Röll, Horst Reischl und Stephan Graf laufen, das Programm wird noch einmal durchgegangen, die Stücke gesungen und Organisatorisches besprochen. - Foto: Götz

Dietfurt (DK) Die neuen Moritaterer in Dietfurt, Stephan Graf, Martin Neger, Horst Reischl und Stefan Röll, die sich spontan zur Fortführung des Faschingsbrauchtums formiert haben, freuen sich auf ihren ersten Einsatz am kommenden Sonntag.

Die vier Herren in Frack und Zylinder wollen an ihrem Premierenabend bei der Gestaltung des Derbleckens „in der Linie bleiben“. Von ihren Vorgängern, die etwa vier Jahrzehnte erfolgreich in diesem Geschäft waren, haben sie viele Melodien zum Bänkelgesang übernommen.

Wertvolle Tipps kamen vom erfahrenen Kleeblatt Reinhold Herrmann, Fritz Koller, Hermann Schmid und Erwin Skarke. Auch die Tafel, an denen die Vorkommnisse bildlich dargestellt sind, ist als wichtiges Requisit wieder im Einsatz. Bis Neujahr stand das inhaltliche Konzept und Horst Reischl konnte die Illustrationen anfertigen.

Die drei anderen waren als Musikanten mit dem Arrangement beschäftigt. Unterhaltsam verliefen die Treffen, die reihum bei allen vier Spaßvögeln abgehalten wurden. „Jedem ist mal ein Blödsinn eingefallen“, bekunden die Herren, die ihre „klassische Moritatensängergarderobe“ schon hergerichtet haben. „Die größte Gaudi gibt es immer beim Vorbereiten“, wissen sie wie alle, die als Maschkerer schon unterwegs waren.

In dieser närrischen Saison wird es nur einen Moritatenabend geben. „Lieber vier gescheite Moritaten und nur einmal“, verlautet vielversprechend aus dem Moritatenquartier. Mehr wird nicht verraten. Das große Maschkerergeheimnis wird über alles gebreitet und erst bei der Sonntagstournee enthüllt.

„Schöne Missgeschicke sind passiert“, heißt es, doch niemand wird beleidigend auf die Schippe genommen, so versichern die Männer, die ihren Stoff aus der Stadt und Großgemeinde bezogen haben. „Zwei, drei gute Informanten“ haben geliefert. „Die sitzen halt immer am richtigen Stammtisch und hören was“, vermuten die vier Herren, die die Geschichten aufarbeiten.

Für die Zukunft wünschen sie sich noch mehr Zuträger, denen natürlich Anonymität zugesichert wird. Die vier Neuen wollen erst schauen, „wie wir ankommen“. Unbeschriebene Blätter sind sie auf diesem Gebiet nicht. Die drei Musiker haben alle schon einmal aushilfsweise oder in eigener Mission auf der Moritatenbühne gestanden und sind geübt im Aussingen.

Den ersten Auftritt liefern die Moritatensänger am Sonntag, 12. Februar, in Mühlbach im Café Schechinger um 17 Uhr. Die Dietfurter Tournee beginnt dann um 18 Uhr im Gasthof Pinosa, setzt sich fort im neuen Sportheim des TSV Dietfurt, kommt zum Gasthaus Herrler, in die Gaststätten Bräu-Toni, Scheippl und Niedermeier. Vorletzter Halt ist in der Pizzeria, letzter Auftritt beim Schouhh um 23 Uhr.

Das Team der Moritaten-Sänger hofft, dass der Durchgang pünktlich klappt, denn auf alle vier wartet am Montag ein Arbeitstag.

Dass das treue Dietfurter Moritatenpublikum auch der neuen Mannschaft die Ehre gibt und das alte Faschingsbrauchtum des Aussingens weiterhin schätzt, hoffen die vier Männer. Nach den Auftritten wird das Körbchen wieder die Runde machen.

Einen weiteren Moritatentermin wird es in dieser Faschingssaison allerdings nicht geben, die vier Herren sind nur am kommenden Sonntag im Einsatz. Nur dann besteht die Möglichkeit, sich bei der lustigen Darbietung von allerlei Geschichten aus dem wirklich wahren Leben unterhalten zu lassen.