Dietfurt
Friedlich durch den Unsinnigen

Polizei meldet deutlich weniger Delikte beim Chinesenfasching

05.02.2016 | Stand 02.12.2020, 20:14 Uhr

Das große Aufräumen: Die Angestellten des städtischen Bauhofs waren schon am frühen Morgen im Einsatz. Die Müllmenge soll deutlich weniger gewesen sein. - Foto: Hradetzky

Dietfurt (DK) Recht zufrieden ist die Polizei Parsberg mit dem Chinesenfasching. Ihre Bilanz des Unsinnigen fällt erfreulich aus, die Zahl der Delikte und Vorfälle war im Vergleich zum Vorjahr deutlich rückläufig.

"Vielleicht hat die extrem schlechte Witterung das eine oder andere Gemüt schon rein äußerlich etwas abgekühlt", mutmaßt Peter Gotteswinter, Leiter der zuständigen Polizeiinspektion. Schwerwiegende Sicherheitsstörungen, auf die man sich entsprechend der aktuellen Situation vorbereitet hatte, seien ausgeblieben. Laut Sonderpressebericht verlief der Faschingszug am Nachmittag ab 14 Uhr in geordneten Bahnen. Das bewährte Einsatzkonzept von Polizei, Feuerwehr, BRK, Stadtverwaltung und Sicherheitsdienst sei aufgegangen, so Gotteswinter. Vor Ort z waren nicht nur die Beamten der den Einsatz leitenden Polizeiinspektion Parsberg, sondern auch Dienstkräfte der bayerischen Bereitschaftspolizei, vom Einsatzzug Regensburg und einer Militärpolizeistreife der US-Armee.

Bereits ab Mittag wurde von den Sicherheitskräften an den Zugängen zur Innenstadt mitgebrachtes Glas gemäß der geltenden Stadtsatzung das mitgebrachte Glas in Form von Bier- und Schnapsflaschen konfisziert und entsorgt.

Zusammen mit einer starken Präsenz von Fußstreifen der Polizeieinheiten gelang es, den stark bevölkerten Innenstadtbereich recht friedlich zu gestalten, obwohl manche Faschingsgänger natürlich gar nicht begeistert waren, weil sie nicht in eines der restlos überfüllten Lokale gelangen konnten. Weniger Scherben auf den Straßen und gut gefüllte Abfallbehältnisse sind das Ergebnis der Bemühungen von Stadt, Sicherheitsdienst und Polizei. Das bestätigten auch die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs, die feststellten, dass die Müllmenge, die sie schon am frühen Morgen beseitigen mussten, deutlich weniger geworden ist. Die Polizei bedauert allerdings, dass immer noch eine ganze Reihe uneinsichtiger Besucher, Lokal- und Standbetreibern sowie der Faschingszugteilnehmer das geltende Glasverbot ignorieren.

Die rasant zunehmende Alkoholisierung der Feiernden bescherte ab den frühen Abendstunden zunächst den Rettungsdiensten eine Menge Arbeit. Insgesamt wurde bei 16 Einsätzen Sturz- und sonstige Verletzungen sowie zumeist "sinnlos" Betrunkene versorgt.

Aktenkundig wurden daneben drei Körperverletzungsdelikte: Ein 20-jähriger Berchinger verpasste einem 29-jährigen Töginger in einer Gaststätte an der Hauptstraße gegen 21.30 Uhr einige Schläge, offensichtlich um ein Beziehungsproblem auszutragen.

Gegen 22.15 Uhr "erwischte" ein 17-jähriger Lupburger in der Tennishalle von einem Unbekannten einen Faustschlag, der die Lippe des Geschädigten platzen ließ. Der Ausgang eines Fußballspiels war der Grund eines Streits zwischen einem 17-jährigen Dietfurter und einem 18-jährigen Seubersdorfer um 23.30 Uhr vor einem Lokal in der Hauptstraße. Nachdem die Worte nicht mehr reichten, fing sich der 18-Jährige einen Faustschlag ein, der aber ohne größere Folgen blieb.

In den frühen Morgenstunden wurde die Beschädigung der Glasfront der Raiffeisenbank angezeigt. Ein Unbekannter hatte eine Scheibe eingedrückt, aber nicht durchbrochen. Die Schadenshöhe steht noch aus. Auch zwei betrunkene "Wildpinkler", die meinten, man könne sich den Weg zur Toilette sparen, wurden angezeigt. Sie hatten ausgerechnet die Einsatzfahrzeuge der Polizei als Sichtschutz genutzt, was die Beamten gar nicht so lustig fanden.