Dietfurt
"Die narrische Zeit ist da"

90 Jahre Bayrisch-China: Die Dietfurter Faschingsfreunde starten in ihre Jubiläumssaison

12.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:13 Uhr

Bestens gelaunt hat Chinesenkaiser Fu-Gao-Di die fünfte Jahreszeit in Bayerisch-China eingeläutet. Die Dietfurter ließen sich bei der Auftaktveranstaltung am Samstag vom schlechten Wetter nicht die Laune verderben. - Foto: Bachhuber

Dietfurt (DK) Pünktlich um 11.11 Uhr hat am Samstag vor dem Dietfurter Rathaus Kaiser Fu-Gao-Di die Schlüsselherrschaft übernommen. Gut gelaunt überließ ihm Bürgermeisterin Carolin Braun (SPD) bei dem kurzen Festakt am Chinesenbrunnen den überdimensionalen Rathausschlüssel.

Nachdem um 11.11 Uhr der Fasching mit laut knallenden Böllerschüssen eingeläutet wurde, zog seine kaiserliche Majestät Fu-Gao-Di feierlich samt seiner riesigen Gefolgschaft und fröhlichen Musikanten von der Scheipplbrücke zum Rathaus. Trotz des leicht schmuddeligen Wetters waren eine Menge Zuschauer vor Ort. Auf der pompösen Bühne vor dem Rathaus richtete Fu-Gao-Di Begrüßungsworte an seine Untertanen: "Seit elf Uhr elf ist es wieder soweit, sie ist da, die narrische Zeit. Die fünfte Jahreszeit hat nun begonnen, es wird wieder gelacht und gesponnen", freute er sich. Auch verriet er das diesjährige Motto, welches alle Besucher des Reichs der Mitte betören solle: "90 Jahre Bayrisch-China. Alles feiert - alles ist prima!"

Natürlich stellte Fu-Gao-Di traditionsbewusst die Frage, wie es um die Übergabe des Rathausschlüssels durch Bürgermeisterin Carolin Braun stünde. Ca-O-Lin überließ der Hoheit gerne das Zeichen der Macht und stattete diese nicht nur mit Rathausschlüssel, sondern auch mit der Drachenkette aus, wozu auch noch die Drachen am Rathaus den royalen Goldflitterregen versprühten. Für die Zuschauer gab es in diesem Jahr statt der Viren heuer den Drachenatem, der großzügig aus des "Drachens Gurgel" über alle Köpfe verströmt wurde: "Ein Hauch nur von dem Elixier, verzaubert euch alle, glaubt es mir. Eure Augen werden geschlitzt, es wachsen euch Zöpf', postautogelb werden eure Köpf'. Magenkrämpfe werden gelindert und der Spritzwurf wird verhindert", versicherte seine kaiserliche Majestät allen Zuschauern. Nachdem der Drachenatem sich ausreichend unter allen Besuchern verteilt hatte, trällerte der Kaiser samt Hofstaat und allen Besuchern die Bayrisch-Chinesische Nationalhymne. Im Anschluss präsentierte er den Zuschauern die Edelsten und die Feinsten, die mit ihrem Entzücken ganz Bayrisch-China schmücken würden: die Kaisergarde mit Trainerin Sabine Stiegler sowie die 16-köpfige Jugendgarde mit den Trainerinnen Carolin Meixensberger und Christine Scheiblecker, die allesamt in bunten, frühlingshaften Kostümen erschienen waren.

Nach unzähligen Kille-Wau-Rufen, dem Tschei-mi-tschi-tscheng-Gesang und einem kleinen Umzug ums Rathaus zogen alle Faschingsnarren noch in eine örtliche Gastwirtschaft ein, wo Kulturattaché Karl-Heinz Bauer noch zünftig aufspielte und alle auf die fünfte Jahreszeit einstimmte. Mit einer lustigen Polonaise feierten die Maschkerer den Faschingsbeginn und auch die Kaisergarde gab die Premiere ihres chinesischen Tanzes, der mit viel Beifall vom Publikum belohnt wurde. Der Fasching ist in dieser Saison verhältnismäßig kurz. Der Unsinnige fällt auf den 8. Februar. Damit wird Fu-Gao-Di bis zum 13. Februar - das ist dann der Faschingsdienstag - über Bayrisch-China regieren.