Plankstetten
Der Abt öffnet die Tore

DONAUKURIER-Leser erhalten exklusive Einblicke in das Kloster Plankstetten

14.01.2019 | Stand 23.09.2023, 5:38 Uhr
Nikolaus Rieger
Ein beeindruckender Anblick hat sich den Teilnehmern an der DONAUKURIER-Abonnenten-Aktion geboten, als sie bei der Führung durch das Kloster Plankstetten die mit prächtigen Farben verzierte Krypta besichtigen durften. −Foto: N. Rieger

Plankstetten (DK) Eine exklusive Führung durch das Kloster in Plankstetten haben Abonnenten des DONAUKURIER erhalten. Abt Beda Sonnenberg erläuterte beim Rundgang durch den beeindruckenden Gebäudekomplex die Klostergeschichte und die typische Charakteristika der benediktinischen Spiritualität.

Im immerwährenden Rhythmus des "Ora et labora - bete und arbeite" leben die Benediktinermönche seit Jahrhunderten in Plankstetten. Wegen der streng ökologischen Ausrichtung trägt das idyllisch im Sulztal zwischen Beilngries und Berching gelegene Kloster auch den Beinahmen "grünes Kloster". Der respektvolle Umgang mit der Schöpfung steht bei den Klosterbetrieben im Mittelpunkt, weit über die Region hinaus ist das Kloster auch für seine Gastfreundschaft und Weltoffenheit bekannt. Gäste sind stets willkommen, gerne gewähren die Mönche Einblicke in das Leben ihrer Gemeinschaft und das ökologische Konzept.

Für treue Leser des DONAUKURIER war dies am vergangenen Samstag möglich, viele der sonst verschlossenen schweren Holztüren in den Klostermauern öffnete Abt Beda und erzählte dabei über das Leben im Konvent. Nach einer ausführlichen Kirchenbesichtigung geleitete Abt Beda die interessierten Zuhörer in die Gruft im Untergeschoss der Kirche. Dort werden seit 1719 die verstorbenen Mitbrüder bestattet. Die Professmönche finden in Wandnischen ihre letzte Ruhestätte, die Äbte werden im Boden bestattet. Die angrenzende Krypta wurde in jüngster Zeit im byzantinischen Stil ausgemalt und fasziniert durch die farbenprächtigen Darstellungen.

Über einen restaurierten Teil des ursprünglichen Kreuzganges gelangten die Besucher in neu sanierte Gebäudebereiche, in denen auch die älteste bekannte Mauer des Klosters zu bestaunen ist. An nahezu jeder Stelle konnte der Klostervorsteher Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte und die unterschiedlichsten Epochen erzählen. So seien bei Grabungen im Rahmen der Generalsanierung unglaublich viele Zeugnisse der wechselvollen Bau- und Klostergeschichte ans Tageslicht gebracht worden, aber auch Zeugnisse aus früherer Besiedlung noch lange vor der Klostergründung. Der Ursprung des Klosters selbst geht bis ins Jahr 1129 zurück, der Hirschberger Graf Ernst VI. gründete mit Hilfe seiner Brüder Gebhard II. von Eichstätt und dem Eichstätter Hochstiftsvogt Hartwig das Benediktinerkloster als bischöfliches  Eigenkloster.

Richtig spannend wurde es für die DONAUKURIER-Abonenten in der Bibliothek, in der rund 120000 Buchbände gelagert sind. Seit Jahren ist man im ehemaligen Brauereigebäude mit der Katalogisierung der teils wertvollen Bücher beschäftigt. Abt Beda, der auch das Amt des Klosterbibliothekars bekleidet, präsentierte bedeutsame alte Schriftwerke und besonders kostbare Landkarten. Noch lange hätten die Gäste den Ausführungen und Erzählungen des Klostervorstehers zuhören können, aber nach zwei Stunden Klosterrundgang wartete in der Klosterschenke bereits die nächste Attraktion. Braumeister Micheal Krieger vom Riedenburger Brauhaus entführte in die Welt der Biobiere. Seit der Umstellung des Klosters auf ökologische Landwirtschaft besteht mit der Riedenburger Brauerei eine enge Kooperation. Insbesondere die in Plankstetten angebauten Urgetreidesorten Einkorn, Emmer und Dinkel werden nach alten klösterlichen Rezepten in Riedenburg zu wertvollen und schmackhaften Bieren gebraut. Wie erfolgreich diese Zusammenarbeit ist, durfte bei einer Bierverkostung ausprobiert werden. Für die begeisterten Gäste gab es zu Proben von Dinkel, Emmer, Spezial, Dunkel und Dolden-Sud auch noch eine zünftige Bio-Brotzeit mit ausschließlich klostereigenen Erzeugnissen.   

Nikolaus Rieger