Beilngries
Das Miteinander steht im Vordergrund

Jugendaktionstage der Kreiswasserwacht in Beilngries - 13 Mannschaften mit 80 Kindern am Start

05.11.2019 | Stand 15.06.2023, 10:21 Uhr
Verantwortung übernehmen, Kontakte zu anderen knüpfen: Das gehört bei den Jugendaktionstagen mit dazu. Frühzeitig werden die Jungmitglieder der Wasserwacht an ihr späteres Tätigkeitsfeld herangeführt. −Foto: Gampl

Beilngries (DK) Eine lange Tradition haben die Jugendaktionstage der Kreiswasserwacht Eichstätt in Beilngries.

An zwei Tagen durften die Teilnehmer erleben und zeigen, was es heißt, als Team tätig zu werden und für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen.

Dazu schlüpften die Kinder in die Rolle von Menschen mit Handicap oder unterstützten Hilfesuchende in Notlagen. Besonders freuen sich die Teilnehmer darauf, Beziehungen zu anderen Ortsgruppen zu knüpfen oder alte Kontakte aufleben zu lassen. Das Rote Kreuz - umrahmt vom blauen Rettungsring der Wasserwacht - führte Mannschaften der Ortsgruppen Altmannstein, Beilngries, Breitenfurt, Eichstätt, Gaimersheim, Kipfenberg und Wellheim in die Sulzstadt. 13 Mannschaften mit knapp 80 Kindern und Jugendlichen gingen an den Start.

In vielen Gruppenstunden hatten sich die Mädchen und Jungen auf das Wochenende vorbereitet. Sie lernten dabei viel über das menschliche Blut, Blutkrankheiten und Blutspenden. Im Schwimmtraining übten sie Rettungsgriffe. Nachdem im Selbststudium zu Hause gepaukt wurde, galt es nun zu zeigen, dass die jungen Wasserwachtler bereit sind, sich den Herausforderungen zu stellen.

Knapp 50 Helfer der Wasserwacht gestalteten die Mehrfachturnhalle des Gymnasiums so um, dass der geplante Stationenlauf unproblematisch über die Bühne gehen konnte. Unter der Federführung von Teresa Gampl bewies das Jugendleiterteam der Kreiswasserwacht, unterstützt von Helfern aus den einzelnen Ortsgruppen, ein sehr gutes Organisationsgeschick. Schon bei der Begrüßung machte die Jugendleiterin deutlich, dass die Förderung des Wir-Gefühls im Fokus der Veranstaltung steht. "Gemeinsam werden wir eine schöne und fruchtbare Zeit hier in Beilngries verbringen", rief sie den Anwesenden entgegen.

Schnell ging es dann ans Eingemachte. Mannschaftsweise mussten die jungen Retter erleben, was es heißt, einen Rollstuhl sicher zu bewegen oder mit Krücken unterschiedlichste Anforderungsprofile bewältigen zu können. Dass Bewegung für einen Rettungsschwimmer wichtig ist, wurde durch den Bewegungsparcours, und den Eierlauf verdeutlicht. Aus dem Bereich der Wasserrettung zählten der Umgang mit Funkgeräten, das Wurfsackwerfen, das Legen von Knoten und die Darstellung von Bade- und Eisregeln zu den Herausforderungen. Auch Aufgaben aus dem Bereich des Naturschutzes wurden eingebaut.

Menschen in Not zu helfen ist eine gesellschaftspolitische Verantwortung. Um auch diesem Ziel näher zu kommen, wurden am Sonntagvormittag Themenbereiche aus der Ersten Hilfe in Theorie und Praxis eingebaut. Dabei ist es immer wieder bemerkenswert, wozu die Kinder und Jugendlichen zwischen sieben und 16 Jahren in der Lage sind.

Der Sonntagnachmittag ist für jeden Wasserwachtler der Höhepunkt der beiden Tage. Nun galt es, im Hallenbad Beilngries das gesamte schwimmerische und rettungsschwimmerische Repertoire zu zeigen. Viele Besucher fuhren dazu eigens nach Beilngries, um für die passende Stimmung im Bad zu sorgen. Je nach Altersstufe mussten unterschiedliche Disziplinen aus der Rettungsschwimmausbildung bewerkstelligt werden. So durften die Sieben- bis Neunjährigen mit der Schwimm- und Tauchstaffel beginnen und mit der Rettungsring- und Bojenstaffel abschließen. Bei den folgenden Altersstufen gehörten das Flossen- und Kleiderschwimmen ebenso dazu wie die Tauch- und Schnorchelstaffel, das Transportschwimmen und der Einsatz von Rettungshilfsmitteln. Auch auf diesem Gebiet zeigte sich, dass nicht alles über Kraft geschieht, sondern vor allem die richtige Technik und das Miteinander der Mannschaft.

Mit großer Aufregung fieberten die Teams der Siegerehrung entgegen. Erst nach Beendigung der Auswertung durch Christian Engler und seinem Organisationsteam löste der Vorsitzende der Kreiswasserwacht, Peter Gampl, die Anspannung mit der Bekanntgabe der Platzierungen und der Überreichung von Urkunden und Medaillen. In seinem Grußwort dankte er den Jugend- und Gruppenleitern. Jede Minute, die auf diesem Gebiet investiert werde, sei Zukunftsarbeit. Alle, die die "Schule Wasserwacht" durchlaufen, lernen, für andere Menschen Verantwortung zu übernehmen.

Teresa Gampl bedankte sich auch im Namen ihrer Vertreterinnen Julia Ostermeier und Doris Keim für die Unterstützung bei den Ortsgruppen der Wasserwacht, der Bergwacht Dollnstein und dem Betreuungsdienst Beilngries. Zum Abschluss gab es für die Teilnehmer Urkunden, Medaillen oder Pokale. Für die beste Erste-Hilfe-Leistung wurde die Mannschaft aus Breitenfurt mit einem Wanderpokal ausgezeichnet. In der Stufe I erreichte die Mannschaft aus Breitenfurt mit 11178 Punkten den ersten Platz. Ihr folgten die Teilnehmer aus Wellheim mit 10233 Punkten. In der Stufe II gewann die Ortsgruppe Breitenfurt (11277 Punkte) vor der OG Gaimersheim (10132 Punkte) und der OG Eichstätt (9916 Punkte). Auf dem Siegerpodest der Stufe III standen die Aktiven aus Eichstätt mit 11318 Punkten vor Gaimersheim (10079 Punkte) und Beilngries (10057 Punkte).

Peter Gampl