Beilngries
Damit die Altstadt ihren Charme behält

Informationsabend zum kommunalen Förderprogramm für Sanierungsprojekte stößt auf breites Interesse

12.07.2019 | Stand 23.09.2023, 7:45 Uhr
Die Altstadt soll das Aushängeschild von Beilngries bleiben. Dazu soll maßgeblich das Altstadtmanagement beitragen. −Foto: F. Rieger

Beilngries (DK) "Wenn Sie sich bisher nicht getraut haben, über eine Sanierung nachzudenken, dann haben Sie jetzt keine Ausrede mehr. " Mit dieser humorvollen, aber durchaus auch ernst gemeinten Aussage von Bürgermeister Alexander Anetsberger (CSU) ist am Donnerstagabend eine Informationsveranstaltung im Haus des Gastes zu Ende gegangen. Zwei Stunden war es dabei um das Thema "Sanieren in der Altstadt" gegangen.


Sehr erfreut zeigten sich die Organisatoren des Abends, allen voran Altstadtmanagerin Bettina Frankerl, über den ausgesprochen guten Besuch. Als Referentinnen waren Baurätin Julia Preschern von der Regierung von Oberbayern und Monika Seywald vom Architekturbüro Dömges nach Beilngries gekommen. Beide sind in ihren Positionen mit der Altmühlstadt betraut.

Vorrangig ging es darum, die Zuhörer - zuallererst Immobilienbesitzer und Geschäftstreibende aus der Altstadt - darüber zu informieren, welche Fördermöglichkeiten es bei Sanierungsprojekten gibt. Das Ziel, das die Kommune verfolgt, ist bekannt: Leerstände in der "guten Stube" sollen verhindert oder - wenn schon eingetreten - behoben werden. Oftmals funktioniere das nur über eine Sanierung der in die Jahre gekommenen Bausubstanz. Und davor wiederum schrecken viele Gebäudebesitzer zurück, so die Erfahrung, die Anetsberger und Stadtbaumeister Thomas Seitz in den vergangenen Jahren machen mussten. Ein paar Projekte habe man zwar auf den Weg bringen können, es gebe aber noch viel Potenzial. Und so sei die Schaffung des Altstadtmanagements, vorerst angelegt auf drei Jahre, absolut sinnvoll, betonte der Rathauschef.

Am Donnerstagabend wurde nun im Detail erläutert, wie Hausherren oder Ladenbesitzer im konkreten Fall an Fördergelder kommen können. Allerwichtigste Voraussetzung ist, dass sich die Immobilie innerhalb des festgeschriebenen Geltungsbereichs befindet. Dieser umfasst das komplette Gebiet innerhalb der historischen Stadtmauer - und dazu auch noch einen eng angrenzenden Gürtel drumherum. Zum Zuge kommen können private Baumaßnahmen im Programm Stadtgestaltung und gewerbliche Bauvorhaben über das Geschäftsflächenprogramm - aber nur dann, wenn die Pläne den Vorgaben der Beilngrieser Gestaltungsfibel entsprechen. Neben der Belebung der Altstadt wird schließlich auch das Ziel verfolgt, deren optischen Charme zu erhalten.

Förderfähig sind unter anderem Neu- und Umgestaltungen von Fassaden, Fenstern, Türen und Ähnlichem, die Verbesserung von Dächern und die Beseitigung städtebaulicher Missstände. Wie auf Nachfrage mitgeteilt wurde, fallen energetische Sanierungen nicht darunter. Allerdings wäre es möglich, für ein großes Sanierungsprojekt an einem Gebäude mehrere Fördertöpfe anzuzapfen - beispielsweise einen für den Bereich der energetischen Aufwertung und zusätzlich noch besagtes kommunales Förderprogramm für Fassade, Fenster und Ähnliches. Bei letzterem Programm können Förderungen in Höhe von 30 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten beantragt werden, der Zuschuss kann allerdings maximal 15000 Euro pro Maßnahmenbereich betragen.

Sollte bei einem Immobilienbesitzer grundsätzliches Interesse geweckt sein, kann er das Angebot einer kostenlosen Erstberatung wahrnehmen. Dazu sollte die Kontaktaufnahme mit der Altstadtmanagerin erfolgen. Sie hat jeden Mittwoch von 14 bis 16 Uhr Sprechstunde in ihrem Büro im Haus des Gastes (Erdgeschoss). Zudem ist sie über die Telefonnummern (08461) 70779 und (0174) 2492811 und per E-Mail an altstadtmanagement@beilngries. de erreichbar. Informationen gibt es auch im Internet unter www. altstadtmanagement. beilngries. de.

Als wichtiger Aspekt wurde am Donnerstagabend noch festgehalten, dass immer erst alle formalen Antragsschritte vollzogen werden müssen, bevor das Projekt starten darf. Bereits bei Abgabe des Förderantrags kann aber ein sogenannter "vorzeitiger Maßnahmenbeginn" beantragt werden, um als Bauherr trotz aller Bürokratie zügig voranzukommen.

Fabian Rieger