Beilngries
Damit aus Jugendlichen Wähler werden

Das Beilngrieser Gymnasium beteiligt sich auch diesmal an der Juniorwahl

18.09.2021 | Stand 23.09.2023, 20:51 Uhr
Noch ist es nur die Juniorwahl, aber die Jugendlichen des Beilngrieser Gymnasiums sollen durch die Teilnahme daran schon einmal Freude am demokratischen Mitgestalten entwickelt, um später auch bei den "echten" Wahlen ihre Kreuzchen zu machen. Die Spielregeln eines Urnengangs werden dabei ebenso eingehalten wie die Corona-Regeln. −Foto: F. Rieger

Beilngries - In Deutschland darf man erst dann wählen, wenn man seinen 18. Geburtstag gefeiert hat. Das stimmt natürlich. Aber auch wieder nicht, wie sich aktuell am Beilngrieser Gymnasium zeigt. Denn es gibt durchaus auch bereits für Jugendliche eine Wahl-Möglichkeit. Die Stimmen entscheiden zwar noch nicht darüber, wer in den Bundestag einzieht - aber die Abstimmung soll dennoch einen wichtigen Zweck erfüllen. Die Heranwachsenden sollen für die Bedeutung der Wahlen sensibilisiert werden und lernen, was es heißt, am demokratischen Prozess mitzuwirken.

"Juniorwahl" nennt sich das Ganze. Es handelt sich um ein Angebot des gemeinnützigen und überparteilichen Vereins Kumulus - und vor nahezu jeder "größeren" Wahl werden solche "Urnengänge" für Jugendliche möglich gemacht. Selbstredend ist das auch bei der bevorstehenden Bundestagswahl der Fall. Schirmherr ist Wolfgang Schäuble, Präsident des Deutschen Bundestags. Laut der Internetseite zu der Aktion sind mehr als 4500 Schulen in Deutschland mit von der Partie, verteilt auf alle Bundesländer. Ein Stamm-Teilnehmer an diesen Juniorwahlen ist das Beilngrieser Gymnasium. Auch heuer war beziehungsweise ist das wieder der Fall. Schüler der Jahrgangsstufen elf und zwölf haben ihre Kreuzchen am Freitag gemacht, die Zehntklässler sind kommende Woche an der Reihe. Betreut wird die Aktion von Rüdiger Stein, Leiter der Fachschaft Sozialkunde am Beilngrieser Gymnasium. Den jüngsten der drei Jahrgänge lasse man bewusst nächste Woche erst wählen, erläutert er. Denn die Schülerinnen und Schüler sollen von der Aktion auch etwas mitnehmen - und im Vorfeld eine entsprechende Unterrichts-Vorbereitung auf das Thema Wahlen bekommen, was so wenige Tage nach Schulstart noch nicht in ausreichendem Maße möglich gewesen wäre.

Das Ziel der Aktion erläutert Stein folgendermaßen: Die Jugendlichen sollen einen Zugang zum Wählen bekommen, damit sie dieses wichtige Bürgerrecht dann auch ausüben, sobald sie dürfen. Und, noch ein wenig globaler gedacht, auch ganz allgemein Spaß am Mitwirken am demokratischen Gefüge entwickeln. Denn Aufgaben und Betätigungsfelder gebe es in diesem Kontext viele, damit eine Gesellschaft gut funktionieren kann - im Großen wie im Kleinen.

Das Prozedere der Juniorwahl ist an den Ablauf eines echten Urnengangs angelehnt. In der Mensa sind zehn Wahlkabinen aufgebaut, "vermutlich das größte Wahllokal in Beilngries" (Stein) - und auf die Einhaltung des Wahlgeheimnisses wird geachtet. Auch die Wahlzettel sind dem Original für den jeweiligen Stimmkreis nachempfunden. Alle Stimmen kommen in die Wahlurnen - und in der Folge nimmt die Lehrerschaft die Auszählung vor. Die Ergebnisse werden dann auch an die Juniorwahl-Organisatoren weitergegeben, die schließlich eine Auswertung auf ihrer Homepage veröffentlichen werden. Dies geschieht aber stets erst nach der echten Wahl, um hier keine Beeinflussung vorzunehmen. Und wie Stein ankündigt, wird man natürlich auch im Unterricht noch einen Abgleich der Schüler-Wahlergebnisse mit denen der tatsächlichen Abstimmung vornehmen, um das Thema weiter zu vertiefen.

DK

Fabian Rieger