Beilngries
Gute Nachricht für junge Naturschützer

Bei der Beilngrieser Ortsgruppe soll das Angebot für Kinder im Juli wieder anlaufen

18.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:09 Uhr
Ein großes Anliegen ist es den Beilngrieser Naturschützern, die Jugend für die Bedeutung der Pflanzen- und Tierwelt zu sensibilisieren. Nach der Corona-Zwangspause soll es im Juli wieder losgehen mit den regelmäßigen Aktionstagen. −Foto: Adam/Stadler

Beilngries - Das Ziel war zu Beginn des Jahres klar gesteckt: Mindestens einmal im Monat wird es eine Aktion für Nachwuchsnaturschützer bei der neu gegründeten Kinder- und Jugendgruppe des Bund Naturschutz in Beilngries geben. Caroline Stadler hatte ein abwechslungsreiches und spannendes Programm vorbereitet und die erste Aktion im Februar wurde so ein großer Erfolg, dass gar nicht alle Kinder aufgenommen werden konnten, die ein Vogelhäuschen bauen und viel über den Vogel des Jahres, die Turteltaube, erfahren wollten (wir berichteten).

 

Dann aber - alles abgesagt wegen Corona. "Es war natürlich sehr schade, dass die Kinder einige spannende Aktionen nicht mitmachen konnten, beispielsweise den Krötenzaun betreuen. Aber natürlich mussten wir uns an die Vorgaben halten, die solche Treffen mit den Kindern nicht erlaubten", sagt Caroline Stadler. Umso mehr freut sie sich, dass es nun bald wieder losgehen kann: "Wir haben seit 30. Mai schon die Erlaubnis, dass unsere Gruppenstunden, unter bestimmten Voraussetzungen, stattfinden können. Leider müssen wir trotzdem die für diesen Samstag, 20. Juni, geplante Artenkenner-Tour noch ausfallen lassen, weil die Kräuterpädagogin, die uns da begleitet hätte, die Erlaubnis für solche Aktionen eben noch nicht hat", erklärt Stadler. Dafür hat sie nun die "QuerWaldein"-Tour mit Försterin Veronika Mages am Samstag, 11. Juli, fest im Blick. "Da starten wir wieder." Von 10 bis 12 Uhr streifen die jungen Teilnehmer ab sechs Jahren an diesem Tag mit der Försterin und Stadler durch den Wald, um allerlei Pflanzen, Tiere und Abenteuer zu erleben. Eingehalten werden müssen die üblichen Vorsichtsmaßnahmen wie Abstand halten oder Niesen in die Armbeuge. "Im Wald haben wir da ja zum Glück keine Probleme", ist sich Stadler sicher. Nach diesem Aktionstag ist erst einmal gleich wieder Pause - Sommerferien. Weiter geht es dann im September und ab da soll das Jahresziel wieder konsequent verfolgt werden: mindestens ein Aktionstreffen pro Monat.

Auch wenn die Kindergruppe in den vergangenen Wochen ruhte: Untätig waren die Mitglieder des Bund Naturschutz in Beilngries während der Corona-Auszeit nicht. Der Krötenzaun bei Badanhausen wurde gesetzt und auch betreut. Rund 1200 Tiere konnten heuer so sicher über die Straße gebracht werden. "Leider nur 1200", sagt Stadler, denn üblich seien etwa 2500 Kröten. Ob das an der heuer sehr früh erfolgten Wanderung lag oder daran, dass es recht trocken gewesen sei - zu trocken für Kröten, die sich bei dieser Witterung gar nicht auf den Weg gemacht hätten, um abzulaichen -, darüber könne nur spekuliert werden. "Es macht aber natürlich schon Sorge für kommendes Jahr und den Bestand der Tiere", gibt Stadler zu bedenken.

 

Zweite Aktion war für die Naturschützer in den vergangenen Wochen die "Wildkatzeninventur", an der sie mit fünf Teams teilnahmen. Dabei wurden in regelmäßigen Abständen sechs Lockstäbe aufgesucht und dort wurde mit der Lupe nach Katzenhaaren gesucht. Wer fündig wurde, nahm die Haare mit einer Pinzette auf und konnte sie an ein Labor schicken, wo sie genau untersucht werden, um festzustellen, ob es sich um die geschützten Wildkatzen handelt. Die ersten Tiere konnten im Landkreis Eichstätt bereits 2014 so festgestellt werden. "Es wäre schon sehr erfreulich, wenn die Population ansteigen würde. Wir hoffen, dass sich das durch die Wildkatzeninventur nachweisen lässt", sagt Stadler.

Eine weitere wichtige Aufgabe der Naturschützer war die Neubepflanzung des Bienenwaldes bei der Wodansburg. "Wir haben dort rund 20 neue Pflanzen gesetzt, Hagebutte und Kornelkirsche, Wildrose, Hartriegel, Holunder, Wildkirsche und Wildapfel beispielsweise." Das Pflanzen der Büsche sei das eine gewesen. "Anschließend mussten wir natürlich jeden zweiten Tag dort hin, um zu Gießen. Wir haben uns da in einer WhatsApp-Gruppe abgesprochen, wer wann zur Wodansburg geht, um diese Aufgabe zu übernehmen", erzählt Stadler.

Sie freut sich jetzt auf "ihre" Kinder und die Waldwanderung. "Wer dabei sein mag, kann sich gern schon jetzt bei mir anmelden, denn die Teilnehmerzahl wird wohl wieder begrenzt werden müssen", bietet Stadler an. Auch allen anderen Interessenten gibt sie gern Auskunft über die Arbeit der Kindergruppe im Bund Naturschutz. Ihre Handynummer ist (0170) 564 11 25.

DK