Beilngries - Wie feiert man in "Corona-Zeiten" seinen Geburtstag?
Noch dazu, wenn es ein runder, der 80. Geburtstag, ist? Michael Hafner aus Beilngries hat darauf eine gute Antwort: "Mit Humor! " Und deshalb hat er seiner Tochter, den Enkeln und allen, die eigentlich zum Feiern am Ostersonntag eingeladen waren, mit den Worten abgesagt: "Kommt ihr halt alle 2040. Das ist ein Donnerstag, ich habe nachgeschaut. Dann feiern wir gleich drei Tage lang alle miteinander meinen 100sten! "
Zuzutrauen ist dieser Plan dem rüstigen Rentner auf alle Fälle. Seine Lieblingsbeschäftigung: "Radl fahren. Ich habe kein E-Bike, ich trete noch selbst. Vergangenes Jahr bin ich noch zwei- oder dreimal in der Woche immer um die 80 Kilometer gefahren. " Weit herumgekommen ist der Jubilar früher durch seinen Beruf als Fernfahrer für ein großes Stahlunternehmen. "Kuwait und Syrien, hab ich alles gesehen", sagt er. Und auch seine Urlaube geben Stoff für viele Erzählungen her, beispielsweise eine Reise mit der transibirischen Eisenbahn von Moskau nach Peking in 21 Tagen.
Trotz aller Reisen und Fahrten in der Welt, seinem Bayern ist der gebürtige Kindinger immer treu geblieben. Und so standen auf dem Geburtstagsgeschenketisch des König-Ludwig-Fans auch eine Büste des "Kini", eine blau-weiße Fahne - und um den Hals trug Hafner einen König-Ludwig-Orden. "Ich feiere den Geburts- und Todestag vom König Ludwig jedes Jahr", erzählt Hafner. Er ist Mitglied im König Ludwig Verein Deising.
Während er seinen 70. Geburtstag in der Türkei gefeiert hat, den 75. Geburtstag im Hofbräuhaus in München, blieb er heuer natürlich zu Hause. Ganz alleine war der Jubilar aber trotzdem nicht: Geschenke gab es viele und am Morgen ein zünftiges Weißwurstfrühstück mit den Nachbarn. Natürlich "Corona-konform", erzählt Hafner. Er habe einen Tisch in den Garten gestellt und sich über den Zaun unterhalten, mit "Gästen", die sich selbst bedienen durften. "Der Rest der Feier ist halt heuer ins Wasser gefallen. Das holen wir nach", verspricht der 80-Jährige.
arg