Beilngries
Ausnahmejahr geht in die heiße Phase

Startschuss für die schriftlichen Abschlussprüfungen an der Beilngrieser Mittelschule - Besondere Umstände

30.06.2020 | Stand 02.12.2020, 11:04 Uhr
Über ihren schriftlichen Abschlussprüfungen brüten seit Dienstag die Zehntklässler der Beilngrieser Mittelschule. −Foto: Nusko

Beilngries - Unter besonderen Umständen haben an der Mittelschule Beilngries am gestrigen Dienstag die schriftlichen Abschlussprüfungen begonnen. Sowohl die laufenden Umbau- und Modernisierungsarbeiten als auch die Beachtung aller Vorschriften im Zusammenhang mit der Corona-Pandemie erfordern in diesem Jahr eine Reihe außergewöhnlicher organisatorischer Maßnahmen.

 

Laut Rektor Ewald Schiebel unterziehen sich 37 Schülerinnen und Schüler, unter ihnen zwei externe Teilnehmer, den Prüfungen zum Erwerb der Mittleren Reife. 49 Jugendliche streben den Qualifizierenden Mittelschulabschluss an. Die Reihe der Leistungsnachweise begann bereits Ende Mai. In der Woche vor den Pfingstferien absolvierten Schülerinnen und Schüler der neunten Jahrgangsstufe, die sich für Englisch als Prüfungsfach entschieden hatten, ihre mündliche Prüfung. Unmittelbar nach den Ferien standen die Quali-Prüfungen in einem der Fächer Religion, Ethik, Kunst, Sport und Musik an. Ab dem 22. Juni folgten die Leistungsnachweise in einem der Fächer Technik, Wirtschaft und Soziales. Dies erfolgte wieder im Rahmen einer Projektprüfung. Dabei galt es für die Teilnehmer zunächst, sich für eines der drei Fächer zu entscheiden. Neben dem praktischen Teil gehörte dazu auch eine Präsentation zu einem vorher ausgewählten Thema. Gerade bei den praktischen Prüfungen waren in diesem Jahr besondere Maßnahmen erforderlich. Um den gebotenen Sicherheitsabstand der Teilnehmer einzuhalten, mussten Arbeitsplätze frei bleiben. Dies führte besonders bei der Prüfung im Fach Soziales, bei der das Zubereiten eines Menüs erforderlich ist, zu erheblichem Mehraufwand. Im Gegensatz zu den Vorjahren war in der Schulküche die Bildung von Arbeitsgruppen nicht möglich. Vielmehr konnten die Hygienevorschriften und Abstandsregeln nur eingehalten werden, indem jeweils höchstens vier Schülerinnen beziehungsweise Schüler gleichzeitig tätig waren. Für sie stand dann jeweils eine ganze Küchenzeile zur Verfügung. Deshalb, so Schiebel, sei für das Fach Soziales die Bildung von insgesamt zwölf Prüfungsgruppen erforderlich gewesen. Zudem habe das bislang jeweils praktizierte Testessen von Lehrkräften und Ehrengästen in diesem Jahr ausfallen müssen.

Seit Dienstag laufen nun die schriftlichen Prüfungen. Zunächst erfolgen die Leistungsnachweise der Absolventen in den zehnten Jahrgangsstufen. Nach dem Fach Deutsch am gestrigen Dienstag folgen heute und morgen Englisch und Mathematik. In der kommenden Woche sind dann alle Schülerinnen und Schüler gefordert, die den Qualifizierenden Mittelschulabschluss anstreben. Nach Englisch am Montag folgen am Dienstag Deutsch und am Mittwoch Mathematik. Je nach Wahl stehen am Donnerstag, 9. Juli, noch die Fächerkombinationen PCB (Physik/ Chemie/Biologie) oder GSE (Geschichte/Sozialkunde/Erdkunde) an. Parallel dazu müssen die Prüflinge aus der zehnten Jahrgangsstufe ab kommendem Mittwoch jeweils noch ein Referat im Fach Deutsch halten. Die entsprechenden Themen werden am Montag und Dienstag per Los bestimmt.

Am Montag, 13. Juli, erfahren die Jugendlichen, wie sie in den einzelnen Prüfungsteilen abgeschnitten haben. Falls erforderlich, steht für den einen oder anderen am Dienstag, 14. Juli, sowie am Mittwoch, 15. Juli, noch eine Nachprüfung an. Danach ist endgültig Schluss. Wegen der nach wie vor geltenden Einschränkungen im Rahmen der Corona-Pandemie gibt es an der Mittelschule in diesem Jahr nämlich keine weiteren Aktivitäten. Dies gilt auch für die geplante Abschlussfahrt der zehnten Klassen noch London.

Mehr Glück hatten die neunten Klassen. Sie waren bereits vor Beginn der Ausgangsbeschränkungen in Berlin. Ferner entfallen der bislang obligatorische Tanzkurs samt Abschlussball sowie die Entlassfeier. Diese Veranstaltungen seien wegen der geltenden Abstandsregeln nicht möglich, erläuterte Schiebel. Wie der Rektor außerdem sagte, erfolgen die Abschlussprüfungen wegen der besonderen Umstände in diesem Jahr zwei Wochen später als üblich. Deshalb erhalten auch alle Absolventinnen und Absolventen ihre Zeugnisse erst am Freitag, 24. Juli, dem letzten Tag eines außergewöhnlichen Schuljahres. Weil Schülerinnen und Schüler aus den Jahrgangsstufen fünf bis acht momentan abwechselnd wochenweise unterrichtet werden, gibt es auch bei der Verteilung ihrer Jahreszeugnisse eine Besonderheit. Der Teil der Jungen und Mädchen, der in der letzten Schulwoche turnusmäßig Unterricht hat, erhält die Zeugnisse in der Schule. Die andere Hälfte bekommt die Zeugnisse per Post, sagte Schiebel.

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