Beilngries
Corona-Protest im Sulzpark "eine Frechheit"

Beilngrieser Bürger zeigen sich wenig begeistert vom abermaligen Umzug der Protestaktion

08.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:25 Uhr
Dass der Sulzpark an diesem Sonntag zum Schauplatz von Corona-Protesten wird, stößt vielen Bürgern sauer auf. −Foto: F. Rieger

Beilngries - Begeisterung sieht anders aus. Der Bericht unserer Zeitung über die geplante Corona-Protest-Veranstaltung an diesem Sonntag im Beilngrieser Sulzpark hat zahlreiche Bürger-Reaktionen ausgelöst. Der breite Tenor: Es herrscht Ärger und Unverständnis.

 

Wie berichtet, haben die Initiatoren der regelmäßig stattfindenden Corona-Demonstrationen in Beilngries diesmal nicht den ebenso weitläufigen wie abgelegenen Volksfestplatz als Veranstaltungsort gewählt, sondern einen Teilbereich des Sulzparks. Ein "Familiennachmittag" mit Live-Musik ist angekündigt, der von 14 bis 18 Uhr (laut Landratsamt 14.30 bis 18.30 Uhr) gehen soll.

Bürgermeister Helmut Schloderer (BL/FW) hatte am Freitag bereits gegenüber unserer Zeitung berichtet, dass die Stadt gerne erwirkt hätte, dass der Corona-Protest auf dem Festplatz bleibt. Der Sulzpark sei an einem Sonntagnachmittag im Hochsommer in Corona-Zeiten für eine solche Aktion ungeeignet. Viele Beilngrieser teilen diese Meinung, wie sie in Wortmeldungen gegenüber unserer Zeitung zum Ausdruck bringen - auf direktem Wege sowie in den sozialen Netzwerken. Auf der Facebook-Seite unserer Zeitung fallen die Reaktionen folgendermaßen aus: "Was für ein unnötiger Wahnsinn", "Das ist eine Frechheit, dass das im Sulzpark genehmigt wird", "Und an einem Sonntag auch noch".

Unsere Zeitung hatte am Freitag auch das Landratsamt Eichstätt kontaktiert, das für die Genehmigung entsprechender Veranstaltungen zuständig ist. Dort sei der Antrag - wie immer in solchen Fällen - juristisch auf "Durchführbarkeit und Rechtmäßigkeit" geprüft worden. Wenn dann aber keine gravierenden Aspekte gegen eine Genehmigung sprechen, gibt es auch keine rechtliche Handhabe, um einen solchen Antrag für eine Demonstration abzulehnen. Den Veranstaltern wurden allerdings Auflagen gemacht. So muss das Aktionsgelände "mit einem Abstand von drei Metern zu den Verkehrsflächen mittels Trassierband abgesteckt und mit einem Ein- und Ausgang versehen" werden.

Auch zu den Inhalten der Protestbewegung, die unsere Zeitung mit Bezug auf eine Mitteilung der Initiatoren wiedergegeben hat, gibt es Reaktionen. Auf die Forderung, es solle das Ende der Pandemie erklärt werden, schreibt beispielsweise eine Leserin: "Das Ende der Pandemie erklären? Das wird der Pandemie egal sein."

DK

Fabian Rieger