Beilngries
Bezauberndes Instrumentenduo

Harfe trifft Klarinette: Katharina Teufel-Lieli und Gabor Lieli begeistern bei den Schlosskonzerten

02.12.2019 | Stand 23.09.2023, 9:43 Uhr
Mit Harfe und Klarinette haben Katharina Teufel-Lieli und Gabor Lieli am Sonntag bei den Hirschberger Schlosskonzerten begeistert. −Foto: Adam

Beilngries - Harfe und Klarinette als Instrumentenduo für ein Konzert ist sicherlich kein Standardprogramm. Wie bezaubernd und ansprechend solch ein Ensemble aber sein kann, bewies das Ehepaar Katharina Teufel-Lieli und Gabor Lieli auf Einladung der Freunde der Schlosskonzerte Hirschberg in der Volkshochschule Beilngries. Mit "Musik aus vier Jahrhunderten" gestaltete das Musikerehepaar das diesjährige Advents-Konzert im Rittersaal auf Schloss Hirschberg am Sonntagnachmittag und ein weiteres Mal am Abend. Beide Konzerte waren ausverkauft.

"Kammermusik der besonderen Art" kündigte Martin Landmesser, Sprecher der Freunde der Schlosskonzerte, den Gästen an: Dafür stellte er zwei Musiker vor, von denen zumindest Klarinettist Gabor Lieli regelmäßigen Konzertbesuchern auf Schloss Hirschberg gut bekannt war. Im vergangenen Jahr gastierte der 1969 in Budapest geborene Musiker mit dem von ihm gegründeten Holzbläserquintett Ventus bereits beim Adventskonzert. Dieses Jahr hatte er seine Frau Katharina Teufel-Lieli, geboren 1972 in Linz, an der Seite, die schon bei Solokonzerten mit ihrer Harfe in Österreich, Deutschland, Ungarn, Tschechien, Italien, Japan, der Schweiz und Abu Dhabi viel bejubelt auf der Bühne stand.

Gabor Lieli führte erläuternd von Stück zu Stück und erklärte, warum Konzerte in der Besetzung mit Harfe und Klarinette eher selten sind: "Die Harfe ist ein sehr altes Instrument, rund 3000 Jahre alt, die Klarinette wurde erst vor etwa 300 Jahren erfunden." Wie gut beide Instrumente dennoch harmonieren, bewies das Duo gleich beim ersten Stück, dem Concertino in Es-Dur op. 26 von Carl Maria von Weber (1786 - 1826), ein Werk, "das man als Weber-Oper in zehn Minuten bezeichnen kann", so Lieli. Bei mehreren Stücken wie der Fantasia von Jacques Ibert (1890 - 1962) und der Suite No1. BWV 996 von Johann Sebastian Bach (1685 - 1750) musizierte Katharina Teufel-Lieli als Solistin mit ihrer Harfe und bewies das, was in der Pause von vielen Konzertbesuchern begeistert hervorgehoben wurde: "Sie zaubert auf ihrem Instrument."

Dass sie auch als Komponistin großes Talent hat, zeigte Teufel-Lieli mit ihrem Solostück "Sechs Miniaturen für Harfe". Als "Charakterstudie" für ihre sechs gemeinsamen Kinder kündigte sie das Stück an und intonierte dann sechs hörbar unterschiedliche Persönlichkeiten, vom fröhlichen Draufgänger über einen eher ruhigen, melancholischen Charakter bis hin zum vorwärtsstürmenden kleinen Choleriker. Geschrieben eigentlich für Klavier und Geige, aber wunderbar umgesetzt mit Harfe und Klarinette waren die sechs rumänischen Tänze von Béla Bartók (1881 - 1945), die mit schwungvollen und schnellen Elementen das Publikum mitrissen. Gleich danach wurde es gefühlvoll und zart bei dem Adagio aus dem Klarinettenkonzert A-Dur KV 622 von Wolfgang Amadeus Mozart, ein Komponist, der bei den Musikern, die beide am Mozarteum Salzburg ihr Konzertfachstudium absolviert haben, nicht fehlen durfte.

Das Publikum zeigte sich durchwegs begeistert und sogar der erst fünfjährige Christopher Zeeh aus Beilngries, der mit Mama und Oma zum Konzert gekommen war, hielt konzentriert bis zum Ende der Zugaben durch. Lob gab es auch von Bürgermeister Alexander Anetsberger, der seit Jahren treuer Besucher der Schlosskonzerte ist: "Ich habe in dieser Kombination noch nie ein Konzert gehört. Es ist ungewöhnlich und anfangs gar nicht so einfach, hineinzukommen. Aber es gelingt wirklich sehr gut, dabei abzuschalten und anzukommen im Advent." Womit der Sinn des Konzertes zu 100 Prozent erfüllt wurde.

Das nächste Advents- und Weihnachtskonzert auf Schloss Hirschberg findet im Jahr 2020 wieder am ersten Adventssonntag, dann der 29. November, statt. Bereits jetzt steht fest, dass dann die Sopranistin Anja Zügner und das Barockensemble Concerto de Bassus unter der Leitung von Franz Hauk auf der Bühne stehen werden.

Regine Adam