Dietfurt
Bergung aus enormer Höhe

Großübung von drei Stützpunktfeuerwehren in der Dietfurter Schleuse

17.05.2018 | Stand 02.12.2020, 16:23 Uhr
Mit einer Trage wurde der "Verunglückte" hoch gehievt. Die Übung hat nach Ansicht der Verantwortlichen gezeigt, dass weitere Öffnungen zum Einstieg ins Schleusentor hilfreich wären. −Foto: Feuerwehr Dietfurt

Dietfurt (grb) Nur während einer Trockenlegung der Schleuse oder der Schifffahrtssperre sind Großübungen an der Schleuse Dietfurt möglich.

Eine Übung der Stützpunktwehren Dietfurt, Beilngries und Mühlhausen hatte vor Kurzem das Ziel, einen Verunglückten aus der 17 Meter tiefen Schleuse des Main-Donau-Kanals zu bergen. Sie diente auch der gemeindeübergreifenden Zusammenarbeit der Wehren.

Zu Beginn der Übung erläuterte Rupert Meier vom Außenbezirk Riedenburg des Wasser-und Schifffahrtsamtes (WSA) Nürnberg den Sinn der gemeinsamen Aktion. 35 Feuerwehrmänner der drei Gemeinden beteiligten sich daran. Anwesend waren auch die Kreisbrandinspektoren (KBI) Jakob Weidinger aus Breitenbrunn und Hans-Georg Mößler aus Mühlhausen sowie Kreisbrandmeister Christoph Knappe aus Dietfurt, die Kommandanten Arthur Spillmann (Dietfurt) und Thomas Netter (Beilngries) sowie Peter Dittmann (zuständig für Arbeitssicherheit des WSA Nürnberg) und Jürgen Holzapfel (vom Außenbezirk Riedenburg).

Meier wies darauf hin, dass das rund 90 Tonnen schwere Untertor mit seinen Aussteifungen und Gurtungen jährlich auf Schäden untersucht werden müsse. Um diese feststellen zu können, sei eine gründliche Reinigung erforderlich. Diese müsse auch im Innern des Tores erfolgen, was nicht ganz ungefährlich sei. Sollte dabei eine Person verunglücken, könnte diese nur mit erheblichen Schwierigkeiten geborgen werden. Bedingt durch die Bauweise - der Einstieg ist nur 30 Zentimeter breit - wurde vor zwei Jahren zusammen mit der Stützpunktfeuerwehr Berching an der dortigen Schleuse versucht, eine solche Rettung abzuhalten. Dabei kam man zur Erkenntnis, an den Untertoren der drei baugleichen Schleusen Bachhausen, Berching und Dietfurt Rettungstüren einzubauen. Gleichzeitig war man sich einig, zu gegebener Zeit wieder eine Übung abzuhalten und die "Verbesserung" zu testen, was vor Kurzem bei der Schleuse Dietfurt möglich war.

Als erste "Retter" wurden Männer der Feuerwehr Dietfurt über eine zwölf Meter tiefe senkrechte Steigleiter in der Tornische zum Toreinstieg geführt. Der sich dort befindliche Dummy musste von innen über die einzelnen Ebenen bis zur Rettungsöffnung gebracht werden. Bedingt durch die sehr enge Bauweise der Durchstiege konnte die Schleifkorbtrage nicht zum Einsatz gebracht werden. Zwischenzeitlich hatten Kameraden der Feuerwehr Beilngries ihre Drehleiter positioniert, um eine Trage bis zur Rettungsöffnung abzulassen. In diese wurde der Dummy verfrachtet und von den Beilngrieser Rettern hochgehievt. Anschließend sollten die Mühlhausener Wehrleute das gleiche Prozedere wiederholen.

Bei der Abschlussbesprechung stellte KBI Jakob Weidinger fest, dass sich die angebrachte Rettungsöffnung als sehr gut erwiesen habe, durch die beengte Bauweise der Tore könne aber eine Rettungstrage nicht benutzt werden. Deswegen regte er an, in jeder Ebene eine solche Öffnung einzubauen. Der Sicherheitsbeauftragte des WSA Nürnberg, Peter Dittmann, sicherte eine Nachbesserung zu, allerdings könne sie erst frühestens 2020 bei der Erneuerung der Untertore der Schleusen erfolgen. Aber schon bei deren Planung soll der Vorschlag berücksichtigt werden.

Rupert Meier und Peter Dittmann dankten den beteiligten Einsatzkräften im Namen der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung für die Bereitschaft zur Übung. Sie plädierten für eine Wiederholung an einer der Schleusen Dietfurt, Berching oder Bachhausen, wenn es wieder eine Schifffahrtssperre gibt, dann auch mit der Berchinger Wehr, die heuer verhindert war. Zum Abschluss der Übung gab es eine Führung durch das Grundlaufsystem der Schleuse.