Berching
Stillstand auf der Baustelle

Kulturhalle Berching soll trotz Verzögerungen 2019 fertig sein - Probleme mit asbesthaltigem Material

30.11.2017 | Stand 02.12.2020, 17:08 Uhr

Seit Juli hat sich nicht viel getan auf der Baustelle für die neue Kulturhalle. Nicht vorhersehbare Probleme in Form von Verbundmaterial mit Asbestfasern sind beim Abbruch von Gebäudeteilen des ehemaligen Hotels Zur Post in Berching zutage getreten. ‹ŒArch - foto: Karg

Berching (aka) Ein Sachstandsbericht zur Errichtung der Kulturhalle hat am Beginn der Stadtratssitzung in Berching gestanden. Damit wollte Bürgermeister Ludwig Eisenreich (CSU) dem Eindruck vieler Bürger entgegen, die meinen, dass hier nichts vorwärtsgehe.

Seit Juli ist in der Tat nicht mehr viel geschehen, es herrscht Stillstand auf der Baustelle. Der Grund: Beim Abriss des ehemaligen Hotels Zur Post wurden asbesthaltige Platten gefunden, die offenbar schwierig zu entsorgen sind. Von den Fasern gehe eine erhebliche gesundheitliche Gefahr aus. Sie sind nur wenige Tausendstel eines Millimeters klein und können daher leicht in die Atemwege gelangen. Wie Thomas Lindner vom Bauamt mitteilte, können die vorgesehenen Termine eingehalten werden. So will die Stadt im Herbst 2018 mit dem Bau der Kulturhalle beginnen. Mit der Fertigstellung rechnet man im darauf folgenden Jahr. Die Besitzer des ehemaligen Hotels Zur Post, die Familie Amrhein aus Beilngries, werden eventuell noch heuer mit dem Arbeiten beginnen. Wie Eisenreich eingangs informierte, hat im April 2016 der Stadtrat den Verkauf des Hotels Zur Post und die Errichtung einer Kulturhalle beschlossen. Weitere Beschlüsse hinsichtlich des Abbruchs des alten Sulztrakts und der Beauftragung der Planungsarbeiten folgten.

Es wurde ein Arbeitskreis gegründet, in dem in etlichen Sitzungen die Planung vorangetrieben wurde. Im Rahmen dieser Beratungen wurden auch entsprechende Objekte wie zum Beispiel der Burgsaal in Parsberg und das Kultur- und Kongressforum in Altötting besichtigt. "Es haben sich bisher zwei Varianten für die Berchinger Kulturhalle herauskristallisiert", sagte der Bürgermeister. Mit beiden Konzepten wurde in der Sitzung das Architekturbüro Kienlein beauftragt, nachdem Architekt Michael Kühnlein junior die Vorplanungen erläutert hatte. Bei Variante eins handelt es sich um einen kubischen Baukörper mit einem 180 Quadratmeter großen Foyer, einem 250 Quadratmeter großen Saal für bis zu 270 Zuhörer, einer Bühne von 40 Quadratmetern, Sanitäranlagen und Nebenräumen mit einer Fläche von rund 140 Quadratmetern. Damit der Zuschauerraum nicht steril wirkt, denkt Michael Kühnlein unter anderem daran, aus dem Fundus der Kulturfabrik großflächige Farbbilder in einer Art Wechselausstellung an den kahlen Wänden anzubringen. Nach einer ersten Kostenschätzung kann für den Neubau der Kulturhalle von Gesamtkosten von rund 2,7 Millionen Euro ausgegangen werden.

Als Variante zwei konzipierten die Berchinger Architekten ein Gebäude mit einer Höhe von rund 15 Metern und einem sehr steilen Satteldach. Falls diese Bauart zum Tragen kommt, haben die Besucher freien Blick bis zum First hinauf, nur unterbrochen von den Querbalken. Vom Architekturbüro Kühnlein wurde auch eine reine Holzbauweise der Halle mit Bauholz aus der Region ins Spiel gebracht. Die sanitären Anlagen, Küche und Abstellräume würden in einem kubischen Anbau untergebracht. Wie der Bürgermeister weiterhin erläuterte, fand heuer im Frühjahr auch bereits ein erstes Fachstellengespräch mit allen beteiligten Behörden (Städtebauförderung, Landratsamt, Wasserwirtschaftsamt, Regierung, Landesamt für Denkmalpflege) statt.

In einem weiteren Tagesordnungspunkt wurde die Beitrags- und Gebührensatzung der Abwasserbeseitigungsanlage geändert. So müssen die Bürger künftig 1,62 Euro pro Kubikmeter Abwasser entrichten statt 1,57 Euro. Die Gebühr für das Niederschlagswasser wurde um einen Cent auf zwölf Cent je Kubikmeter gesenkt. Kämmerer Christian Rogoza sagte: "Wir müssen kostendeckend kalkulieren." Das schreibe das kommunale Abgabengesetz vor. Einstimmig genehmigt wurde die Haushaltssatzung mit Haushaltsplan der Spitalstiftung.