Beilngries
Spuren in den Herzen hinterlassen

28.08.2011 | Stand 03.12.2020, 2:28 Uhr

Tiefe Trauer: Auch Ministerpräsident Horst Seehofer verabschiedete sich von seinem Freund.

Beilngries (DK) Eine große Trauergemeinde hat am Samstag auf dem Beilngrieser Friedhof Abschied von Franz Xaver Uhl genommen. Auch der bayerische Ministerpräsident Horst Seehofer (CSU) erwies dem am Montag im Alter von 55 Jahren gestorbenen Kommunalpolitiker die letzte Ehre.

Die Sitz- und Stehplätze in der Friedhofskirche reichten bei weitem nicht aus, um die vielen Personen zu fassen, die aus nah und fern gekommen waren, um dem langjährigen Bürgermeister von Beilngries und Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen das letzte Geleit zu geben. Der Beilngrieser Stadtpfarrer Josef Funk, Prälat Johann Limbacher, Pfarrer Josef Bierschneider, Pater Joseph Alangattukaran, Kaplan Ulrich Schnalzger, Pater Christoph Heinzmann sowie Ruhestandspfarrer Michael Harrer zelebrierten den Auferstehungsgottesdienst. Gesanglich umrahmt wurde dieser vom Männergesangverein Beilngries und vom Burgeiser Viergesang.

Josef Funk erinnerte in bewegten Worten an den verlorenen Kampf des Gestorbenen gegen eine heimtückische Krankheit. „Wir alle haben einen Weggefährten und Freund durch plötzlichen Tod verloren. Eine bedeutende Persönlichkeit ist von uns gegangen“, sagte der Geistliche. Franz Xaver Uhl habe sich als Bürgermeister selbstlos und mit aller Kraft für Beilngries eingesetzt.

Nach dem Trauergottesdienst zogen Geistliche, Angehörige, Vereinsabordnungen, Landesvater Horst Seehofer sowie die vielen Trauernden aus den Landkreisen Eichstätt und Weißenburg-Gunzenhausen und zahlreichen anderen Gegenden im Trauermarsch zum Grabe. Der Urnenbeisetzung schlossen sich auf Wunsch der Familie Uhl nur drei Nachrufe an. Horst Seehofer sagte, er habe eine über 30-jährige Freundschaft mit Franz Xaver Uhl erfahren. In dieser Zeit habe er ihn lieb gewonnen und in sein Herz aufgenommen. Man verliere mit Franz Xaver Uhl einen Kameraden und eine große Persönlichkeit. „Wo immer Uhl unterwegs war, hat er Maßstäbe gesetzt und Spuren hinterlassen, weil er mit großer Leidenschaft und Verantwortungsgefühl unterwegs war“, würdigte Seehofer die Leistungen des Gestorbenen. Die Heimatzeitung habe ihn als Vater des modernen Tourismus bezeichnet, ohne die Leistungen von Franz Xaver Uhl wäre „der Tourismus im Naturpark nicht das, was er heute ist: ein wichtiger Faktor für die Menschen und die Wirtschaft“. Als Bürgermeister von Beilngries und als Landrat von Weißenburg-Gunzenhausen habe Uhl unheimlich viel bewegt und geschaffen. Sein Lebenswerk werde unvergessen bleiben. Seehofer: „Franz Xaver Uhl war Patriot seiner Heimat und unserer Region. Wir verlieren einen großen Landrat und einen der exzellentesten Bürgermeister in Bayern.“

Für den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen würdigte der Landtagsabgeordnete und CSU-Kreisvorsitzende Gerhard Wägemann „in der bisher wohl schwersten Rede meines Lebens“ die Verdienste des Verstorbenen. „Franz Xaver Uhl verstand es, auf die Menschen zuzugehen und sie zu begeistern, Optimismus und positive Aufbruchstimmung in unserem Landkreis zu erzeugen und geschickt neue Projekte anzugehen.“ Er sei ein Vollblutpolitiker im besten Sinn, ein echter Kämpfer für seine Heimat und den ländlichen Raum gewesen und haben sich weit über das normale Maß hinaus für seine Mitbürgerinnen und Mitbürger engagiert. „Dabei war er immer bemüht, die Menschen über Partei- und Fraktionsgrenzen hinweg von seinen Plänen und Zielen zu überzeugen und sie mitzunehmen. Nach seiner langjährigen erfolgreichen Arbeit als Bürgermeister der Stadt Beilngries und als Kreisrat hier im Landkreis Eichstätt durften wir ihn nach seiner Wahl 2008 zu unserem Landrat nicht nur als überaus engagierten Kommunalpolitiker erleben, sondern bekamen mit ihm auch einen echten und zuverlässigen Freund“, sagte Wägemann.

Für Vereine und Verbände hielt Franz Beckenbauer aus Walting, dem Geburtsort von Franz Xaver Uhl, den Nachruf. „Wir trauern um einen wertvollen Menschen“, betonte auch er und erinnerte an den Einsatz von Franz Xaver Uhl für das Vereinswesen. Für gute Ideen habe der Gestorbene immer ein offenes Ohr gehabt. „Du warst einer von uns und Du wirst immer einer von uns bleiben“, sagte Beckenbauer und legte einen Kranz nieder.