Beilngries
Nachwuchs in der Bütt

Über die Pantoffelhelden der CSU und den Rathausbesen Frauenknecht / Prunksitzung von Grün-Weiß

12.02.2012 | Stand 03.12.2020, 1:50 Uhr

 

Beilngries (DK) Im wahrsten Sinne des Wortes prunk- und glanzvoll ging die Große Prunksitzung der Faschingsgesellschaft Grün-Weiß Zwiebelonia (FG) über die Bühne. Gäste kamen bis aus München und Bamberg und Präsidentin Claudia Alabiso führte gewohnt charmant durch den Abend.

Die Zwiebelonen haben einen neuen Büttenredner. Dass der sein Publikum in den Bann ziehen kann, zu Lachtränen rührt, mit trockenem Humor und passender Mimik überzeugt, das alles hat er am Samstag bei der Prunksitzung eindrucksvoll bewiesen. Das Besondere: Büttenredner Julian ist gerade erst 13 Jahre alt.

Überraschend ist es allerdings nicht, dass er sich für diese Aufgabe entschieden hat, denn – das verrät Julian gleich in seiner Rede: „Der Storch hat mich in eine Familie gebracht, da ist fast das ganze Jahr über Fasenacht!“ Die Mama Funkenmariechen, der Papa selbst ein Büttengenie – da liege es ja doch nah, wenn er als „Nachwuchs in die Bütt“ steige und von seinem Leben in einer solch „närrischen Familie“ erzähle.

 

Wie eine Schlaftablette

Dem Publikum gefiel der Beitrag des lebhaften Burschen bestens, genauso wie der spätere Büttenauftritt von Papa Stefan, der wie im Vorjahr mit seiner „Original Bauerngrieser Feierwehr“ über die Bühne fegte und Stadtgeschehnisse kommentierte. Das Publikum, darunter auch Dritter Bürgermeister Anton Grad sowie die Stadträte Roland Bachhuber und Matthias Bauer (alle CSU), amüsierte sich über Sätze wie „ . . . überall, da wird gericht’, nur unser Haus des Gastes nicht. Das Rathaus plant es, so jede Wette, so schnell wie eine Schlaftablette.“ Von den „Pantoffelhelden der CSU“, über die „Rathausbesen-Stadtregentin Brigitte Frauenknecht“ bekam jeder sein Fett weg und es wurde über Jugendhüttenabriss, Feuerwehrhäuser, einen „Affenstall an der Sulz“ und die Schulden der Stadt gewettert. Nach so viel Kritik wusste der Büttenredner am Ende dann: „Bevor wir unseres Auftritts wegen, diesen Abend nicht mehr überleben, werden wir aus diesem Saale fliehen, und ins Asyl nach Hause ziehen“.

Fröhlich ging der Abend weiter, der sich schon beim Einzug der FG als Augenweide gestaltete. Präsidentin Claudia Alabiso betrat die Bühne und holte nach und nach ihre Faschingsfamilie zu sich. Allen voran hielt das amtierende Kinderprinzenpaar Pascal I. und Celina I. Hof, dann folgten das Kindertanzmariechen Chiara, die Würzelchen, die Stecklinge, Büttenredner Julian, die Schrannengarde, Zwiebelprinzessin Jaqueline I. mit ihrer Hofdame Cerstin, die Tanzmariechen Verena, Carmen und Ramona, das Showtanzduo Katrin und Ramona, die Zwiebelonengarde sowie der Elferrat und weitere Aktive.

 

Freunde aus der Region

Beeindruckend präsentierte sich die FG dem Publikum, während Präsidentin Alabiso befreundete Faschingsgesellschaften aus Greding, Fürth, Kelheim, Georgensgmünd, Stein, Wendelstein, Heiligenstadt, München-Neuhausen und Oberschleißheim begrüßte und Auftritte ankündigte.

40 Gardemädchen im Alter von vier bis 25 Jahren tanzen derzeit bei der FG Grün-Weiß, dazu kommt die Gruppe der Moonlights und rund 20 weitere Aktive. In die Herzen des Publikums tanzten sich natürlich gleich wieder die Kleinsten – die Würzelchen. Aber auch die anderen professionellen Auftritte der FG wurden mit viel Applaus und Respekt bedacht.

Bis in die Nacht hinein traten die Faschingsnarren aus Beilngries und ihre befreundeten Gruppen auf und garantierten für einen unterhaltsamen Abend. Ein Küchenteam sorgte für Essen und Getränke.