Beilngries
Überall nerven die Raser

Bilanz nach 21 Bürgerversammlungen: Auch diesmal dominieren die Verkehrsthemen

19.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:40 Uhr

Die Klagen über Raser auf den Ortsstraßen bestimmen stets einen großen Teil der Bürgerversammlungen in der Gemeinde Beilngries, nicht zuletzt in Kaldorf. - Foto: F. Rieger

Beilngries (DK) Der Bürgerversammlungsreigen für 2017/18 ist vorbei. Wie in den Vorjahren ging es auch diesmal in den meisten Orten vorrangig um Verkehrs- und Straßenthemen. Der Handlungsspielraum der Stadt ist dabei oft sehr beschränkt, wie zu erfahren war. Kritik gab es in Sachen Breitbandausbau.

Wenn es gut vier Monate dauert, bis man von Wiesenhofen nach Biberbach kommt, dann kann es sich dabei nur um den Reigen der Bürgerversammlungen in der Großgemeinde Beilngries handeln. 21-mal hörte sich Bürgermeister Alexander Anetsberger (Foto) die Anliegen der Bürger an. Dabei zeichnete sich recht deutlich ab, was den Menschen in der Gemeinde besonders auf den Magen schlägt.

Wie schon in den Vorjahren verging nahezu keine Versammlung, ohne dass ausgiebig über eine oder mehrere Ortsstraßen gesprochen werden musste. Der Klassiker sind bekanntermaßen die Raser, die - so das Gefühl der Dorfbewohner - in einer Vielzahl durch die Orte brettern. Dass diese Klage in jedem Jahr von den Kaldorfern vorgebracht wird, ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Der Wunsch der Dorfbewohner nach einer Ortsumfahrung ist in weiter Ferne. Anetsberger kündigte diesmal aber an, in Kaldorf und auch in Grampersdorf, wo es ebenfalls eine schnurgerade Ortsdurchfahrt gibt, eventuell permanente Geschwindigkeitsmessanlagen zur Abschreckung aufstellen zu wollen. Klagen zu Rasern gab es aber noch in weiteren Orten, unter anderem in Kirchbuch.

Ebenfalls um den Verkehr ging es in Wiesenhofen. Dort schimpften die Bürger darüber, dass die Straße ins Tal hinab zum damaligen Zeitpunkt extrem verschmutzt war. Dies hat sich inzwischen wieder gelegt. Erfreut zeigten sich die Wiesenhofener derweil über den Bau eines Kreisverkehrs neben ihrem Ort.

Einen solchen wünschte sich ein Bürger in Beilngries an der Brand-Kreuzung. Ob dort ein solches Bauwerk Platz hat, wird derzeit vom Staatlichen Bauamt geprüft, ließ Anetsberger wissen. Bedarf für einen Kreisel gäbe es auf jeden Fall, so die Erkenntnisse einer Verkehrsuntersuchung. Der Wunsch eines Paulushofeners nach einem Kreisel an der Amtmannsdorfer Kreuzung hat derweil kaum Aussicht auf Umsetzung.

In Aschbuch wurde herzhaft über den Zeitplan in Sachen Kreisstraßenausbau debattiert, in Litterzhofen bemängelte ein Bürger den Zustand der Straße nach Biberbach, in letzterem Ort störten sich einige Bürger wiederum daran, dass bei Großveranstaltungen des Klosters Plankstetten der Verkehr über Feldwege nach Biberbach geleitet wird. In Eglofsdorf wünschte man sich eine Generalsanierung der Gemeindeverbindungsstraße nach Aschbuch und in Wolfsbuch gab es kritische Anmerkungen bezüglich des Umfelds der ausgebauten Schlogasse sowie zum Zustand der Eglgasse. Die Neuzeller sorgen sich um die Sicherheit auf der Staatsstraße 2229. Die angedachte Linksabbiegespur in Richtung ihres Ortes hat sich wieder zerschlagen, wie zu erfahren war.

Bei den vielen Straßenthemen hatte es Bürgermeister Anetsberger bisweilen schwer, mit seinen Aussagen auf Verständnis zu stoßen. Er betonte immer wieder, dass man nicht überall, wo jemand den Eindruck hat, dass zu schnell gefahren wird, eine Tempo-30-Zone ausweisen könne. Zudem könne man erfreulicherweise auch feststellen, dass trotz der gefühlten Unsicherheit auf besagten Straßenabschnitten im Grunde keine schwereren Unfälle passieren würden. Dies untermauerte auch mehrfach Stadtrat Christian Gerner (CSU), der bei der Beilngrieser Polizei federführend für das Thema Verkehr zuständig ist.

Zumindest ab und zu wurde dann aber auch noch über andere Themen gesprochen. Die Oberndorfer und die Kevenhüller hatten Anliegen in Sachen Spielplatz, in Arnbuch störte sich ein junger Dorfbewohner am nächtlichen Schlag der Kirchenglocke. Und in Hirschberg ärgern sich die Dorfbewohner über Hundekot auf den Wiesen. In Irfersdorf ging es derweil um die Frage, auf welchem der beiden Friedhöfe eine Urnenwand errichtet werden soll. Die Wahl soll auf den neuen Gottesacker fallen, so die damalige Information.

Recht emotional wurden zum Ende des Versammlungsreigens dann die zu dieser Zeit verschickten Beteiligungsbescheide für die Arbeiten an der Abwasseranlage diskutiert. Dazu gab es jede Menge Fragen, beispielsweise in Amtmannsdorf. Und auch zum Breitbandausbau gab es immer wieder kritische Anmerkungen. Die Kottingwörther fühlen sich mit ihrer Lösung benachteiligt, wie sie bei ihrer Versammlung zum Ausdruck brachten. Die Litterzhofener störten sich derweil daran, dass sie - wie einige andere Ortsteile auch - noch bis Ende 2019 auf schnelles Internet warten müssen.