Beilngries
Großprojekt in historischem Umfeld

Im kommenden Jahr werden die Pfarrgasse und die Lange Gasse umgestaltet Gesamtkosten: 890 000 Euro

15.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr

−Foto: DK

Beilngries (DK) Die Planungen für die ersten Sanierungsarbeiten in den Beilngrieser Altstadtgassen sind weit vorangeschritten. Am Donnerstagabend fällten die Stadträte die Entscheidung, wie die Lange Gasse und die Pfarrgasse künftig gestaltet werden. Dort rücken jeweils im Jahr 2018 die Bauarbeiter an.

Monika Seywald ist im Kreise der Beilngrieser Stadträte bereits bestens bekannt. In regelmäßigen Abständen stattet die Planerin dem Gremium einen Besuch ab - immer dann, wenn es um die Gestaltungsfibel oder um die Umgestaltung der Altstadtgassen geht. Da am Donnerstagabend beide Themen auf der Tagesordnung standen, war Seywald erneut als Ansprechpartnerin gefragt.

Bei der Sanierung der Gassen, die vor allem der besseren Begehbarkeit dienen soll, haben die Stadträte die früheren Streitigkeiten hinter sich gelassen. Stattdessen schreitet man nun mit großen Schritten in der Detailplanung voran. Als Erstes kommen die Pfarrgasse und ein Teilstück der Langen Gasse - vom Sauhüterturm bis zur Postgasse - an die Reihe. Dort sollen die Arbeiten jeweils im Jahr 2018 über die Bühne gehen.

Für das Gremium ging es nun darum, die Gestaltung für beide Gassen festzulegen. Es ging vor allem um die Frage, welches Pflaster in den verschiedenen Bereichen verlegt werden soll. Bei der Langen Gasse war man sich einig. Um den Sauhüterturm soll ein 50-Zentimeter-Streifen des historischen Kopfsteinpflasters als optisches Element dienen. Im Bereich des Inneren Grabens wird gesägter Granit verwendet, ansonsten kommt Betongestaltungspflaster zur Anwendung.

Strittiger wurde es bei der Pfarrgasse. Dort rannte Manfred Thoma (BL/FW) mit seinem Vorschlag, neben dem Betongestaltungspflaster auch einen Fußweg aus gesägtem Granit zu errichten, bei Planerin Seywald offene Türen ein. Bürgermeister Alexander Anetsberger erinnerte aber daran, dass man jüngst den Grundsatzbeschluss gefällt hatte, in allen Gassen, die nicht im Inneren Graben liegen, nur Betongestaltungspflaster zu verwenden. "Die Gassen werden dann künftig aber nicht mehr so schön sein, wie sie jetzt sind", gab die Planerin zu bedenken. Dem sei sich das Gremium aber bei der Entscheidung vor einem Monat bewusst gewesen, entgegnete der Rathauschef. Bei zwei Gegenstimmen - Thoma und Rüdiger Stein (SPD) - entschied man sich folglich dafür, in der Pfarrgasse nur Betongestaltungspflaster zu verwenden. Lediglich im direkten Umfeld der Kirche wird historisches Kalksteinpflaster verlegt. Die Gesamtkosten für diese beiden Maßnahmen sind mit gut 890 000 Euro veranschlagt. Noch nicht einberechnet sind die Kosten für die Ertüchtigung der Kanal- und Wasserleitungen. Auch die Anlieger werden zur Kasse gebeten. Um Letztere sowie die gesamte Öffentlichkeit bestmöglich zu informieren, wird es Anfang 2018 einen Themenabend sowie direkte Gespräche mit den Anliegern geben. In den kommenden Jahren geht es dann in anderen Gassen weiter.