Beilngries
"Die haben wirklich genug Geld"

25.03.2018 | Stand 02.12.2020, 16:39 Uhr

Beilngries (rgf) Lautes Gelächter ist im Laufe der Stadtratssitzung ausgebrochen, obwohl bei diesem Thema eigentlich keinem so wirklich zum Lachen zumute ist. Es ging kurzzeitig um den Finanzskandal im Bistum Eichstätt. Dabei fing alles noch recht harmlos an.

An der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt soll eine Stiftungsprofessur für "Migration, Flucht und gesellschaftliche Transformation" angelegt werden. Dazu wären in den ersten Jahren Fördergelder nötig. Da sich die Stadt Beilngries die Behandlung von örtlichen Fragen zu diesem Thema erhofft, schlug Bürgermeister Alexander Anetsberger vor, das Vorhaben fünf Jahre lang mit 1000 Euro pro Jahr zu unterstützen. Rüdiger Stein (SPD) und Hans-Dieter Niederprüm (CSU) teilten die Meinung des Rathauschefs.

Vize-Bürgermeister Anton Grad (CSU) hielt derweil mächtig dagegen. Er finde es geradezu lächerlich, dass die Katholische Universität bei der öffentlichen Hand "betteln gehen" müsse. Stattdessen solle sie sich an die Diözese wenden, "die haben wirklich genug Geld", meinte Grad. Allen Anwesenden war klar, worauf der Vize-Bürgermeister anspielte. Anetsberger meinte dazu: "Aber es war schon mal mehr." Die Lacher im Sitzungssaal waren ihm sicher. Anton Bauer (BL/FW) schlug sich auf Grads Seite. Letztlich fiel die Entscheidung bei neun zu acht Stimmen denkbar knapp für eine Unterstützung in dem von Anetsberger vorgeschlagenen Rahmen. Der Bürgermeister sagte zu, dass er sich dafür einsetzen werde, dass die Beilngrieser auch tatsächlich Erkenntnisse aus den Arbeiten ziehen können.