Beilngries
Freie Fahrt am Paulushofener Berg

1,4 Millionen Euro teure Baumaßnahme abgeschlossen

15.12.2017 | Stand 02.12.2020, 17:04 Uhr
Freudige Zusammenkunft: Der neue Radweg am Paulushofener Berg ist fertig. Am Freitagmittag wurde die Verkehrsfreigabe gefeiert. −Foto: Rieger, Fabian, Beilngries

Beilngries (rgf) Das Großprojekt am Paulushofener Berg ist abgeschlossen. Der neue Rad- und Gehweg, der zwischen Beilngries und Paulushofen verläuft, ist am Freitag offiziell freigegeben worden. Die Gesamtkosten liegen bei rund 1,4 Millionen Euro.

Wer beim Weihnachtsspaziergang heuer etwas Neues sehen möchte, könnte sich auf eine Tour rund um den Paulushofener Berg begeben. Der neue Geh- und Radweg, der zwischen Beilngries und Paulushofen in den vergangenen Monaten angelegt worden ist, darf seit Freitagmittag ganz offiziell genutzt werden.

Um dieses Ereignis gebührend zu feiern, hatten das Staatliche Bauamt Ingolstadt und die Stadt Beilngries eine ganze Reihe von Ehrengästen eingeladen. Gegen 11.45 Uhr war schließlich der große Moment gekommen: Die Anwesenden durchschnitten das symbolische Band, der Weg ist offiziell zur Nutzung freigegeben. Ein „lange gehegter Wunsch“ vieler Bürger gehe damit in Erfüllung, sagte der Beilngrieser Bürgermeister Alexander Anetsberger.

Und weiter: „Für uns als Stadt ist es natürlich besonders erfreulich, dass unsere Investitionssumme bei Null liegt.“ Man habe nur die Grundstücksverhandlungen übernommen. Der neue Radweg sei sowohl für Einheimische als auch für Touristen eine wichtige Errungenschaft, ließ der Bürgermeister wissen. Nun gehe es darum, auf dem Altmühlberg weitere Lücken im Radwegenetz zu schließen. Beeindruckende Daten zum Bau der 1,7 Kilometer langen Fahrbahn zwischen Beilngries und Paulushofen hatte Baurätin Elena Merk vom Staatlichen Bauamt parat. 1,4 Millionen Euro hat sich die Bundesrepublik Deutschland als Baulastträger das Vorhaben kosten lassen.

Vor einem knappen Jahr wurden zunächst Teile des Waldes am Paulushofener Berg gerodet. Seit dem Beginn der Sommerferien wurde dann der neue Weg errichtet. Die Radwegbreite beträgt an den meisten Stellen 2,50 Meter, in einigen Bereichen sogar drei Meter. Die komplizierte Hanglage brachte einige Herausforderungen mit sich. Im Zuge der Arbeiten stellte sich dann aber heraus, dass der Fels deutlich stärker zerklüftet ist, als das vorab in einem Gutachten angenommen worden war. Für das Staatliche Bauamt war das eine erfreuliche Erkenntnis.

Man konnte nun auf die eigentliche vorgesehene rückverankerte Schwergewichtsmauer aus Stahlbeton verzichten. Auf diese Weise konnten die zunächst höher angesetzten Kosten sowie die Bauzeit verringert werden. Stattdessen wurden nun für die Hangsicherung rund 5000 Quadratmeter Steinschlagschutznetz mit zirka 500 gebohrten Ankern, allesamt mit einer Länge zwischen zwei und sechs Metern, fixiert.

Im Frühjahr soll der Hangbereich noch begrünt werden, um einen möglichst zeitnahen Aufwuchs der abgetragenen Böschung zu erzielen. Das Hauptziel, das die Bauherren mit dem neuen Weg verbinden, ist klar: Radfahrer sollen sich am Paulushofener Berg künftig deutlich sicherer bewegen können. Niemand müsse mehr von hinten herannahende Autos oder Lastwagen fürchten.

Und wer auf dem steilen Teilstück – dem „Alten Berg“ – dann doch mal absteigen und schieben muss, braucht dabei ebenfalls keine Befürchtungen mehr haben. Sowohl die Eichstätter Landtagsabgeordnete Eva Gottstein (FW) als auch Bezirksrat Reinhard Eichiner (CSU) sprachen von einem sinnvollen Projekt. Der evangelische Pfarrer Hans-Michael Hechtel und Kaplan Thomas Attensberger erteilten dem Bauwerk den kirchlichen Segen.