Beilngries
Kreativität und Integration

Förderung zugesagt: Beim Bürgertreff im Alten Feuerwehrhaus wird es eine Schneiderwerkstatt geben

03.08.2017 | Stand 02.12.2020, 17:41 Uhr

Treffpunkt in der Altstadt: Das Alte Feuerwehrhaus wird schon bald zur Begegnungsstätte für alle Beilngrieser. Dienen soll das Gebäude dann unter anderem als Schneiderwerkstatt, in der sich neue Mitbürger und Einheimische kreativ ausleben können. Inzwischen ist eine finanzielle Förderung für dieses Vorhaben zugesagt. - Foto: Stockner

Beilngries (EK/rgf) Die Ehrenamtlichen vom Beilngrieser Arbeitskreis Asyl erhalten 2000 Euro für ihr Projekt "Schneiderwerkstatt". Damit unterstützt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft das Engagement für die Integration von Flüchtlingen auf dem Land.

"Wir freuen uns sehr über die Unterstützung aus Berlin. Damit kommen wir in der Integration ein gutes Stück voran. Die Förderung ist auch ein wichtiges Signal an alle, die sich bei uns ehrenamtlich engagieren", lässt die Leiterin des Arbeitskreises Regina Hartig-Drelse wissen. Der Arbeitskreis Asyl war Mitte 2016 auf die Beine gestellt worden und ist vorrangig aus der Nachbarschaftshilfe entstanden.

Durch die Sicherheit in Sachen finanzieller Förderung können die Planungen für die Schneiderwerkstatt im Alten Feuerwehrhaus und auch für den neuen Bürgertreff nun in die konkrete Phase gehen.

Mit dem bundesweiten Programm "500 LandInitiativen" unterstützt das Bundeslandwirtschaftsministerium gezielt das Ehrenamt in ländlichen Regionen. Das Programm richtet sich an Initiativen, die sich auf dem Land für die nachhaltige Integration geflüchteter Menschen einsetzen.

Das Ziel der Schneiderwerkstatt, die eines der künftigen Angebote im Bürgertreff sein wird, besteht unter anderem darin, den Geflüchteten Hilfe zur Selbsthilfe anzubieten. Sie sollen in der Lage sein, textile Projekte und Ideen mit professioneller Hilfe in die Tat umzusetzen. In erster Linie ist an Näharbeiten gedacht, wie die verantwortliche Organisatorin mitteilt; Stricken, Häkeln, Sticken und Basteln (zum Beispiel mit Papier) wird aber auch möglich sein. Derzeit halten sich in der Gemeinde Beilngries rund 300 Flüchtlinge auf, sie sollen von dem Angebot profitieren.

Wichtig ist den Initiatoren aber, dass auch Einheimische ins Alte Feuerwehrhaus kommen. Es wird sich um einen offenen Bürgertreff für alle Beilngrieser handeln. Nur so könne Integration entstehen. Auch bei der Schneiderwerkstatt ist ein reger Austausch zwischen Menschen jeden Alters und jeder Herkunft vorgesehen. Das Angebot soll einmal wöchentlich stattfinden. Geleitet wird es von Regina Hartig-Drelse, die von Beruf Damen-Schneidermeisterin und Fachlehrerin für Bekleidungsberufe an beruflichen Schulen ist.

Die Beilngrieser Stadträte hatten dem Vorhaben, im Alten Feuerwehrhaus einen Treffpunkt für die Bürger einzurichten, bereits vor Monaten das gemeindliche Einvernehmen erteilt. Die Nachbarschaftshilfe habe sich als ein wichtiger Motor des gesellschaftlichen Lebens in Beilngries herausgestellt, so die Aussage einiger Stadtväter. Den Aktiven sei es daher allemal zuzutrauen, dass auch das Projekt im Alten Feuerwehrhaus eine positive Entwicklung nimmt. Zudem kann somit das Gebäude, das von der Stadt saniert wurde, endlich dauerhaft für die Bürger genutzt werden.