Beilngries
Integration durch Sport

Seit mehr als zwei Jahren gibt es in Beilngries ein Volleyball-Angebot für Flüchtlinge

15.02.2018 | Stand 02.12.2020, 16:49 Uhr
Stolz auf ihre neuen Trikots sind die Volleyballer von United Beilngries. Mt ihnen freuen sich Markus Schmidt (von links) und Eduard Babiel von der Kolpingfamilie sowie Anna Dütsch (Mitte) und Ingrid Dütsch (rechts). −Foto: Nusko

Beilngries (DK) Seit August 2015 spielt in Beilngries eine Gruppe von Asylbewerbern regelmäßig Volleyball. Unter dem Namen United Beilngries haben die von Ingrid Dütsch aus Biberbach betreuten Sportler auch schon an mehreren Turnieren teilgenommen.

Von Anfang an hat sich die Kolpingfamilie aus der Altmühlstadt der Gruppe angenommen. Mittlerweile ist United Beilngries eine von vielen verschiedenen Gruppen, die unter dem Dach der Kolpingfamilie aktiv sind. Auf deren Initiative hin gab es nun auch einen Satz neuer Trikots. Dank einiger Sponsoren sowie eines sehr günstigen Preises konnten die rund 20 Sportler mit einheitlicher Spielkleidung ausgestattet werden. Die Aktiven leisteten dabei auch einen Eigenbeitrag.

Offiziell übergeben wurden die Trikots nun von Eduard Babiel, Vorsitzender der Kolpingfamilie, sowie von dessen Vorstandskollegen Markus Schmidt. Laut Babiel sei es für die Kolpingfamilie selbstverständlich gewesen, den Asylbewerbern eine Abwechslung im Alttag zu bieten. Er betonte außerdem, es werde fleißig trainiert und man könne bereits sportliche Erfolge vorweisen.

Dies bestätigte Ingrid Dütsch, die bei der Betreuung von ihrer Tochter Anna unterstützt wird. Sie berichtete: "Am Anfang bestand die Gruppe vor allem aus Nigerianern, Deutschen, Syrern und Jungs aus Palästina und Afghanistan. Momentan überwiegen die Afghanen. Wir haben ungefähr 20 Aktive und trainieren jeden Samstag. Im Winter sind wir in der Halle, im Sommer entweder im Freibad oder an der Kratzmühle." Laut Dütsch habe sich gerade die Kratzmühle im vergangenen Sommer zu einem beliebten Treffpunkt für viele Asylbewerber entwickelt. "Schön war, dass durch das Spielen im Freien viele Kontakte zu Urlaubern und Einheimischen hergestellt wurden. Persönliche Begegnungen sind eine der besten Möglichkeiten, eventuell vorhandene Vorurteile abzubauen", so Ingrid Dütsch im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie verwies auch auf "unsere Teilnahme an Turnieren oder Freundschaftsspielen in Beilngries, Dietfurt und Denkendorf". Dabei sei man auch schon recht erfolgreich gewesen. So sei beim vergangenen Ganztagsturnier in Dietfurt immerhin der siebte Platz unter 20 teilnehmenden Mannschaften erreicht worden.

Die Organisatorin der Volleyball-Gruppe betonte außerdem: "Über das Spiel hinaus ist uns auch das gesellschaftliche Miteinander sehr wichtig. Wir feiern immer wieder gerne gemeinsam oder machen Exkursionen in die Natur." Mittlerweile gibt es sogar einen kurzen Filmausschnitt über das Volleyballtraining der Asylbewerber in Beilngries. Laut Dütsch hat ihn ein Student der Universität Brighton in England gedreht. Dabei geht es am Beispiel von München und Beilngries um unterschiedliche Aspekte der Integration von Flüchtlingen in einer Stadt und auf dem Land. Er ist im Internet unter folgender Adresse abrufbar: jungeleute.sueddeutsche.de/post/151419107586/neuland-crisis.