Beilngries
Bei Kaiserwetter die Gegend erkundet

Rund 125 Teilnehmer machen sich bei der Aktion "Beilngries wandert" auf in die Natur

15.10.2018 | Stand 23.09.2023, 4:40 Uhr
Josef Wittmann
  −Foto: Wittmann

Beilngries (DK) Schöner hätte das Wetter nicht sein können. Und die Wanderlustigen ließen sich nicht zweimal bitten, ergriffen die erneute Gelegenheit am Schopf und beteiligten sich am Sonntag in Scharen am Aktionstag "Beilngries wandert".

Rund 125 Teilnehmer - Frauen, Männer, Kinder - konnte Bürgermeister Alexander Anetsberger um 13 Uhr an der Schiffsanlegestelle am Main-Donau-Kanal begrüßen. Um 11 Uhr war bereits eine Gruppe von 17 Personen mit Monika Treffer zur 14 Kilometer langen Königs-Tour über die Kratzmühle mit Besuch des Technikmuseums aufgebrochen.

Der Rathauschef zeigte sich bei der Begrüßung sowohl vom Traumwetter wie auch von der großen Teilnehmerzahl sehr angetan. Ausdrücklich bedankte er sich beim Tourismusbüro mit Christoph Raithel an der Spitze für die Organisation des Wandertages und natürlich bei den Tourenführerinnen und Tourenführern für deren Engagement. Zudem lud er alle nach Abschluss der Touren gegen 16 Uhr am verkaufsoffenen Sonntag zu einem Besuch der Innenstadt und vor allem zu einem "Absacker" mit Austausch der Erlebnisse in einem Beilngrieser Gasthof ein.

Anschließend stellten die einzelnen Tourenführer ihr jeweiliges Programm vor, damit es den Teilnehmern leichter fiel, sich einer Gruppe anzuschließen: Maria Kaufmann präsentierte die sieben Kilometer lange Hirschberg-Tour mit Schlossbesichtigung, Förster Georg Dütsch die sechs Kilometer lange Arzberg-Tour, Nikolaus Rieger die zehn Kilometer lange Tour zum Kloster Plankstetten mit Klosterrundgang und eingestreuten Sagen der Region, Reinhold Pelzel die sechs Kilometer lange Wünschelruten-Tour "mit 90-prozentiger Erfolgsgarantie" und schließlich der Tourismuschef selbst die gut zehn Kilometer lange Tour Richtung Kevenhüll zum Aussichtspunkt Hellafelsen. Danach verteilte die Auszubildende Lena Söllner Lose für Brotzeitgutscheine. "An einem Tag wie heute sind alle Gewinner", stellte Anetsberger fest und schickte die einzelnen sich formierenden Gruppen auf die Reise.

Christoph Raithel war erstmals als Tourenführer tätig. Er begleitete seine 30-köpfige Gruppe zunächst über die Kanalbrücke auf den alten Treidelweg am ehemaligen Ludwig-Donau-Main-Kanal zum alten Beilngrieser Hafen. Dabei erwies er sich an den Haltepunkten als ein ausgesprochener Kenner des alten Kanals: Seine anschaulichen Informationen zum Treideln mit Pferdegespannen und Kähnen sowie zum Schleusen fanden großes Interesse, nicht zuletzt die Schilderung der baldigen wirtschaftlichen Bedeutungslosigkeit des Kanals wegen der übergroßen Konkurrenz durch die Eisenbahn. Ein kurzer Abstecher führte die Gruppe zu einem sehr gut erhaltenen Aquädukt mit Rundbogendurchlass für einen Feldweg und Regenwasser, der vielen Wanderern bisher völlig unbekannt war.

Dann ging es auf dem mäßig ansteigenden alten Oberndorfer Weg hinauf auf die Jurahöhen. Nach einer kurzen Rast führte ein Feldweg durch abgeerntete und bereits wieder angesäte Felder zunächst Richtung Kevenhüll und auf einer Abzweigung zum Aussichtspunkt Hellafelsen am Wanderweg Nummer 3. Hier genossen die Wanderer den weiten Blick über die herbstlich-bunte Blätterwelt hinüber zum Arzberg und auf einen Teil von Beilngries. Raithel informierte während des "Augenschmauses" über die Entstehung des "Inselberges" und über das ehemalige Urdonautal. Auch der Name des Aussichtspunktes kam zur Sprache: Er wird mit der Prinzessin Hella von Bayern, einer Nachfahrin aus dem Geschlecht der Khevenhüller und seit 1967 Ehrenbürgerin von Kevenhüll, in Verbindung gebracht.

Der Rückweg führte einen schmalen Pfad durch den bunten Herbstwald hinab zum Golfplatz und zurück in die Stadt zur gemeinsamen abschließenden Einkehr. Dabei wurden die durstigen und hungrigen Sonntagswanderer in geselliger Runde von der Familie Rösch bestens musikalisch unterhalten. Die Aussage des Bürgermeisters hatte sich bewahrheitet, es waren tatsächlich alle Teilnehmer Gewinner.

Josef Wittmann