Beilngries
Arbeitseinsatz auf der Kanalbrücke

Autofahrer können bald aufatmen: In einer Woche soll die Straße wieder frei befahrbar sein

25.05.2018 | Stand 23.09.2023, 3:20 Uhr
Mit dem Fortschritt der Arbeiten an der Beilngrieser Main-Donau-Kanal-Brücke ist Elena Merk, Abteilungsleiterin am Staatlichen Bauamt Ingolstadt, sehr zufrieden. Bis zum 1. Juni soll die Straße wieder ohne Einschränkungen befahrbar sein. −Foto: Fabian Rieger

Beilngries (DK) Rund 400.000 Euro investiert der Bund in die Beilngrieser Main-Donau-Kanal-Brücke. Seit zwei Wochen laufen die Sanierungsarbeiten, bis zum 1. Juni will man auf der Straße fertig sein. Dann könnte man die halbseitige Sperrung wieder aufheben, wie die zuständige Abteilungsleiterin am Staatlichen Bauamt Ingolstadt, Elena Merk, am Freitag im Gespräch mit unserer Zeitung mitteilte.

Es gibt Baustellen, die laufen eher unbemerkt von den Augen der Öffentlichkeit ab. Und es gibt Baustellen, an denen permanent unzählige Beobachter vorbeikommen. Letzteres ist zweifellos bei den derzeitigen Arbeiten an der Brücke, die in Beilngries über den Main-Donau-Kanal führt, der Fall. Als Hauptverbindung von Beilngries in Richtung Norden herrscht dort den ganzen Tag über reger Verkehr. Bei einem Ortstermin mit unserer Zeitung erläuterte Baurätin Elena Merk am Freitag noch einmal im Detail, was es mit den Arbeiten auf sich hat.

Es handelt sich tatsächlich um die erste größere Sanierung der Spannbetonbrücke, seit sie 1992 in Betrieb genommen wurde. Gekostet hat sie damals 6,7 Millionen D-Mark, wie Elena Merk zu berichten wusste. Kleinere Sanierungen wurden 2000 (17000 D-Mark) und 2002 (22000 Euro) vorgenommen. Mehr wurde an der 145 Meter langen Brücke bislang aber noch nicht gemacht.

Bei einer Inspektion wurde vor einiger Zeit festgestellt, dass es durchaus Handlungsbedarf gibt. Und so fasste man gleich mehrere Maßnahmen zu einem größeren Projekt zusammen, so die zuständige Fachfrau vom Staatlichen Bauamt. Unter anderem musste man sich der Übergangskonstruktionen annehmen - allerdings nicht in einem solch umfangreichen Maße wie vor einiger Zeit an der Beilngrieser Altmühlbrücke. Wie damals ausführlich berichtet, wurde dort auf beiden Brückenseiten die komplette Konstruktion ausgetauscht. Das zog sich ordentlich hin. An der Kanalbrücke sind die Übergangskonstruktionen an sich noch in einem guten Zustand, wie Elena Merk berichtete. Nur die Gummilippen, dank denen die temperaturbedingten Ausdehnungen der Brücke aufgefangen werden können, mussten ausgetauscht werden.

Darüber hinaus nahm man sich der Geländer an. Hier musste man die Beschichtung erneuern. Auf einer Brückenseite sind die Arbeiter schon fertig, die andere ist jetzt gerade an der Reihe. Die Arbeitsschritte lauten waschen, sandstrahlen (dafür ist die Einhausung, die Autofahrer beim Vorbeifahren gut erkennen können), Beschichtung und schließlich Farbe aufbringen. Außerdem werden an den Widerlagern Risse verpresst. Dabei handelt es sich aber eher um kleinere Risse und nicht um größere Beschädigungen, wie die Baurätin berichtete. Außerdem werden die Widerlager gereinigt und mit einem Graffitischutz versehen, der bewirken soll, dass unerwünschte Kunstwerke an der Kanalbrücke erst gar nicht richtig halten. Darüber hinaus werden noch vier neue Böschungstreppen angelegt, die für den Bauwerksunterhalt/die Bauwerksprüfung wichtig sind.

Mit dem Baufortschritt ist Elena Merk sehr zufrieden. Angefangen hat man am 14. Mai, inzwischen konnte man bereits die erste Brückenseite fertigstellen und die zweite in Angriff nehmen. Kommt es zu keinen unerwarteten Verzögerungen mehr, sollen die Arbeiter auf der Bundesstraße 299 bis zum Ende der kommenden Woche fertig werden. Dann dürften jede Menge Verkehrsteilnehmer in der Region aufatmen. Derzeit ist nur eine Fahrbahnhälfte nutzbar, der Verkehr wird per Ampelschaltung geregelt. Gerade im Berufsverkehr kann es da schon mal eine Zigarettenlänge dauern, bis man in die Baustelle einfahren kann. Schnell bilden sich längere Staus, ganz besonders deutlich war das an den Gartentagen zu beobachten. Eine komplette Sperrung der Brücke sei völlig undenkbar gewesen, berichtete Elena Merk - vor allem deshalb, weil es keine echte Ausweichstrecke gibt. Der Weg über die Hirschberger Straße, den derzeit wohl einige Autofahrer verstärkt nutzen, sei keine Alternative für den kompletten Schwerlastverkehr.

Spätestens in einer Woche soll es mit den Behinderungen auf der Kanalbrücke aber wieder vorbei sein. Dann stehen nur noch Arbeiten unter dem Bauwerk sowie kleinere Maßnahmen in der Fußgängerunterführung an der Brandkreuzung an.

Die Kosten für die Gesamtmaßnahme beziffert das Staatliche Bauamt auf rund 400000 Euro. Sie werden in vollem Umfang vom Baulastträger - dem Bund - übernommen.
 

Fabian Rieger