Raithel
Abschied mit vielen Erinnerungen im Gepäck

Touristikchef Christoph Raithel hat am Montag seinen letzten Arbeitstag in Beilngries

21.08.2020 | Stand 23.09.2023, 13:40 Uhr
"Die grüne Oase" in Beilngries, den Sulzpark, hat Christoph Raithel gerne aufgesucht - und so war dies auch sein Wunschort für das "Abschiedsfoto". −Foto: F. Rieger

Beilngries - Nach gut vier Jahren im Amt endet am Montag Christoph Raithels Zeit als Beilngrieser Touristikchef. Der Hilpoltsteiner sucht eine neue berufliche Herausforderung in Nürnberg. Im Gespräch mit unserer Zeitung lässt Raithel die Jahre in Beilngries noch einmal Revue passieren - mit Trachtenrekord, Triathlon und Tourismuskonzept.

Das Mikrofon in der Hand, den Fernsehstar Carina Dengler neben sich auf der Bühne und exakt 3414 schwitzende, aber ausgesprochen gut gelaunte Volksfestbesucher im Blick - der Tag des Trachtenweltrekords werde ihm wohl als Erstes in den Sinn kommen, wenn er künftig an die Zeit in Beilngries zurückdenkt, sagt Christoph Raithel. Gleich in den ersten 100 Tagen seiner Zeit als Amtsleiter für Tourismus und Kultur in der Altmühlgemeinde habe er wahnsinnig viel erleben dürfen, berichtet der Hilpoltsteiner. Altstadtfest, erster Triathlon, Trachtenrekord - es gibt wahrlich langweiligere Phasen, um eine solche Aufgabe anzutreten. Und so sah sich Raithel gleich zu Beginn seiner nun gut vierjährigen Amtszeit in der Einschätzung bestätigt, mit der er im Frühjahr 2016 angetreten war: "In Beilngries ist immer was los."

Das könne er auch jetzt bei seinem Abschied nur noch einmal unterstreichen. Und es habe ihm viel Freude bereitet, diese Entwicklung mitzubegleiten. Er gehe im Guten, auch das sei ein schönes Fazit. Und er werde sich immer gerne an die Zeit in Beilngries zurückerinnern.

Wieso dann aber überhaupt in die Ferne schweifen? Manchmal sei es eben an der Zeit, eine Chance zu ergreifen, um sich beruflich weiterzuentwickeln. Er habe keineswegs zielgerichtet nach einer neuen Arbeitsstelle gesucht und auch keine Alternative vorbereitet, falls es mit der Wahl zum Hilpoltsteiner Bürgermeister nicht klappt. Unabhängig von dieser letztlich nicht von Erfolg gekrönten Kandidatur habe sich die Gelegenheit für seine künftige Stelle in Nürnberg ergeben. Und so sei es eine Entscheidung für diese neue Aufgabe und nicht gegen Beilngries gewesen. Mit dem Amtswechsel im Beilngrieser Rathaus und der von Raithel kritisch gesehenen Entscheidung, die Touristinfo ab Juni vorübergehend in Kurzarbeit zu schicken, habe sein Abschied ebenfalls nichts zu tun, versichert er. Dies hatte der Hilpoltsteiner auch schon vor einigen Wochen im Gespräch mit unserer Zeitung betont, als sein bevorstehender Abgang publik wurde.

Und doch sei sein Abgang eben auch ein Stück weit den begrenzten Entwicklungs- und Gestaltungsmöglichkeiten eines Amtsleiters für Tourismus und Kultur in Beilngries geschuldet, das könne er nicht verhehlen. Dies sei kein Vorwurf, weder in Richtung Alexander Anetsberger noch in Richtung Helmut Schloderer. Was das Gestalten angehe, stoße man in diesem Amt aber irgendwann an Grenzen. Und so habe er die gut vier Jahre in Beilngries genossen, nun aber auch das Bedürfnis verspürt, in seiner beruflichen Entwicklung einen nächsten Schritt zu machen. In Nürnberg wird Raithel künftig bei Bayern Innovativ, einer Gesellschaft für Innovation und Wissenstransfer, als Teamleiter Event für alle Fachrichtungen tätig sein.

Neben den besonderen Großveranstaltungen, für die Beilngries weithin bekannt ist, und den konstant guten Übernachtungszahlen spielt bei einer Rückschau auf die vergangenen Jahre auch die Fortschreibung des Tourismus- und Altstadtkonzeptes eine wichtige Rolle. Dies sei, wenngleich weitestgehend im Hintergrund abgelaufen, sicher das größte Projekt in den vergangenen Jahren gewesen, an dem er federführend beteiligt war, so Raithel. Das Konzept biete Beilngries gute Möglichkeiten für die Zukunft, davon ist er überzeugt (siehe eigenen Bericht). Es werde nun darauf ankommen, wie konsequent die Ideen umgesetzt werden.

Ein großes Dankeschön richtet Raithel zum Abschied an seine Beilngrieser Wegbegleiter. Zuallererst möchte er dabei sein Team in der Touristinfo nennen. Ebenfalls nicht vergessen dürfe man die Mitarbeiter des Bauhofs, ohne deren Engagement die Beilngrieser Feste nicht in der bekannten Form möglich wären. Und auch die vielen touristischen Akteure seien zu nennen. Auf ein Wiedersehen mit ihnen allen freue er sich schon, Gelegenheiten werde es - spätestens dann, wenn größere Feste wieder möglich sind - sicher geben. Und es bleibt ja auch die Erinnerung: an eine gute Zusammenarbeit und an besondere Momente, beispielsweise beim Tag des Trachtenrekords.

DK

Fabian Rieger