Zwölf Abgängern fehlt Lehrstelle

09.07.2009 | Stand 03.12.2020, 4:49 Uhr

Wolnzach (WZ) Im Vergleich zum letzten Jahr deutlich angespannter ist die Lehrstellensituation bei den Wolnzacher Hauptschülern: Für zwölf der 51 Neuntklässler ist auch nach den Quali-Prüfungen noch offen, wie es im Herbst für sie weitergeht.

Während im vergangenen Jahr zum gleichen Zeitpunkt über 90 Prozent der Abschlussschüler vermittelt waren, liegt die Quote heuer mit nicht einmal 80 Prozent deutlich darunter. "Die Situation ist spürbar schwieriger", so Hauptschulrektor Wolfgang Seidl, der gestern zu einer gemeinsamen Runde eingeladen hatte. An dieser nahmen – wie schon in der Vergangenheit – neben den Lehrstellensuchenden auch Bürgermeister Jens Machold, Gewerbeverbandsvorsitzender Karl Straub und Sozialpädagoge Max Thalmeir teil. "Heuer trifft es uns doppelt", begründete Seidl die diesjährige Entwicklung: Die Wolnzacher Schule hat eine überproportional hohe Zahl an Abgängern, dazu kommen die nicht gerade rosigen wirtschaftlichen Verhältnisse.

Als sehr positiv wertete der Schulleiter, dass alle Neuntklässler zu den Quali-Prüfungen angetreten sind. Das zeuge von Ehrgeiz und Motivation. Nachdem gestern die letzten mündlichen Prüfungen waren, konnte er bereits verkünden, dass 80 Prozent den Quali bestanden haben. "Das ist eine gute Quote", so Seidl.

Bei manchen der zwölf Schülerinnen und Schüler, die bezüglich Ausbildungsplatz noch in der Schwebe sind, bahnen sich immerhin mögliche Lösungen an: Einzelne werden in der nächsten Woche noch Probearbeiten, ein anderer hat zumindest eine mündliche Zusage. Einem Schüler mit dem guten Quali-Durchschnitt von 1,8 legte man in der Beratungsrunde dringend ans Herz, den M-Zug zum Mittleren Bildungsabschluss anzuhängen.

Allen anderen, die bisher kein Glück hatten – eine Schülerin hat bisher 62 Bewerbungen abgeschickt – haben Schule, Gemeinde, Gewerbeverband und Bildungsdorf erneut ihre Hilfe angeboten. Im Verbund könne man vielleicht hier und da als Fürsprecher Einfluss nehmen. Gleichzeitig machte Seidl seinen Schützlingen klar: "Ihr müsst was tun und Initiative zeigen – die Zeit läuft."