Waal
Zwei statt eins - zum gleichen Preis

Kommandanten von Rohr, Gambach und Waal präsentieren ihre Idee vom Feuerwehrhaus-Konzept

20.04.2020 | Stand 02.12.2020, 11:31 Uhr

Waal/Rohr/Gambach - Ein brennendes Thema - und das auch noch im wahrsten Sinn des Wortes - ist das neue Feuerwehrhaus für die Rohrbacher Ortsteilfeuerwehren von Waal, Rohr und Gambach.

Der scheidende Bürgermeister Peter Keck (SPD) hat Ende Oktober vergangenen Jahres den Auftrag, einen geeigneten Standort für ein gemeinsames Feuerwehrhaus der drei benachbarten Wehren zu finden, direkt an die betroffenen Floriansjünger zurückgegeben. Eigentlich mit dem Hinweis versehen, das Ergebnis der Gemeinde bis zum Jahresende mitzuteilen. "Hoffentlich bekomme ich das als Weihnachtsgeschenk von Euch", sagte Keck damals. Damit ist es nichts geworden. Aber als verspätetes Abschiedsgeschenk könnten die Pläne dann doch noch durchgehen, die von den drei Wehren jetzt präsentiert werden.

Denn eine Lösung ist vielleicht bald in Sicht. Wie Thomas Wildmoser als neuer Kommandant in Rohr mitteilt, "haben die neuesten Gespräche der drei Kommandanten zusammen mit Hans Burghard von Waal und Tim Brummer von Gambach gezeigt, dass wir eine sehr gute Lösung gefunden haben, mit der alle drei Feuerwehren sehr zufrieden wären". Für Wildmoser ist es das Wichtigste, eine Lösung umsetzen, mit der sich alle drei Feuerwehren identifizieren können - und die auch im Kostenrahmen bleibt.

Seiner Meinung nach würden die aktuell über 110 Feuerwehrler aus Rohr, Waal und Gambach bei einer Zusammenlegung nicht alle bei der Stange bleiben: Und dies sei - wenn man die Wehren mit Rohrbach (60 Aktive) und Fahlenbach (50) vergleicht - eine hohe Zahl an Feuerwehrlern, die "vor allem bei Hochwassereinsätzen gut gebraucht werden können", so Wildmoser.

Ihre Idee: Gambach und Rohr bauen ein neues Feuerwehrhaus im Dorfzentrum von Rohr an der alten Stelle, aber etwas kleiner als im ursprünglichen Plan. Und ein zweites, kleineres Feuerwehrhaus soll in Waal entstehen. "Die drei Feuerwehren würden dann im Rahmen einer Ausrückegemeinschaft eng zusammenarbeiten", so Wildmoser. Alle seien sich einig, dass es von Vorteil wäre, wenn man aufgrund der hohen Anzahl an technische Hilfeleistungseinsätzen - mehr als 75 Prozent aller Einsätze sind in Rohrbach - das Fahrzeug in Rohr gezielt dafür ausstatten könnte. "Denn Kompromisse wären notwendig. Wenn nur ein Fahrzeug kommt, hätte dieses mehr Equipment für den Löscheinsatz und fast keines für technische Hilfeleistungen. " Und ein kleines TSF, das in Waal stationiert werden soll, könnte dann bei Löscheinsätzen unterstützend eingesetzt werden.

"Damit wäre sichergestellt, dass die notwendige Hilfsfrist für Rohr und Rinnberg eingehalten wird, der Bevölkerung auch bei den technischen Hilfeleistungen besser geholfen wird und die große Anzahl an Freiwilligen Feuerwehrlern erhalten bleibt", lautet der Konsens der drei Kommandanten. "Und in Bezug auf die Kosten haben wir uns das Ziel gesetzt, dass diese den aktuellen Kostenrahmen nicht überschreiten sollen", sagt Wildmoser weiter.

Die drei Kommandanten halten ihren Plan sogar für besser als den bisherigen. "Die Kosten könnten durch die nacheinander zu bauenden Feuerwehrhäuser gestaffelt werden, wodurch - gerade in Zeiten der Coronakrise - die zu erwartende wirtschaftlich angespannte Situation leichter zu stemmen wäre", geben sie bekannt.

Der alte Standort in Rohr ist sowohl für Wildmoser als auch Brummer in Ordnung. Problematischer sieht es laut Burghard für Waal aus. Dort ist am alten Standort zu wenig Platz: "Die Grenzabstände können dort nicht eingehalten werden. Hier müssen wir noch nach einer Lösung suchen, denn ein Grundstück steht derzeit nicht zur Verfügung", sagt er. Exakte Planungsgespräche seien daher noch zu führen. "Wenn man sich wieder treffen kann, wird dies mit der Verwaltung und dem neuen Gemeinderat erfolgen", so Burghard.

PK