Hohenwart
Zuversicht bei den Freien Wählern

Kandidaten der bevorstehenden Wahlen präsentierten sich in Hohenwart

22.08.2013 | Stand 02.12.2020, 23:45 Uhr

Im Wahlkampfmodus: (v.l.) Klaus Brems, Rudi Koppold (Listenkandidat für den Bezirkstag), Hinrich Groeneveld, FW-Gemeinderätin Heidi Haindl, Thomas Rolnik, Josef Priller (drittter Bürgermeister) und Peter von der Grün. - Foto: Drexler

Hohenwart (SZ) Es gebe eine gute Chance zwei Kandidaten aus diesem Saal in den Landtag gewählt zu bekommen, sagte Thomas Rolnik, Ortsvorsitzender der Freien Wähler (FW) Hohenwart, am Mittwochabend. Sein Ortsverband hatte nämlich – unter anderem – Peter von der Grün, FW-Direktkandidat des Stimmkreises, eingeladen sowie den FW-Bundestagskandidaten Hinrich Groeneveld aus Moosburg.

Etwa 45 Prozent mache der Anteil der FW-Wähler in Hohenwart aus, sagte Rolnik weiter. Letztendlich saßen sich aber nur vier Kandidaten der Freien Wähler (FW) für die anstehenden Wahlen, drei Mitglieder des Gemeinderates und drei Zuhörer gegenüber. Den Grund dafür vermutete Peter von der Grün nicht nur in der Urlaubszeit: „In letzter Zeit ist eine gewisse Wahlmüdigkeit zu sehen“, meinte er. Auf allen Wahlveranstaltungen fänden sich recht wenige Leute ein.

Von der Grün ist ein gebürtiger Waidhofener, der im Stimmkreis gegen Horst Seehofer (CSU) antritt. „Die Freien Wähler können ihm die Stirn bieten“, sagte der 40-jährige Anwalt und Familienvater, der heute in Bertoldsheim lebt, mit Überzeugung. Die FW stellten in der Region 10 „unheimlich viele Bürgermeister“. Deshalb sei es folgerichtig, eine Kandidatur in Angriff zu nehmen. Der 40-Jährige ist seit 13 Jahren bei den FW aktiv. Dies ist jedoch sein erster großer Wahlkampf. Sein großes Steckenpferd ist die Energiepolitik: Von der Grün will sich unter anderem dafür einsetzen, dass Bayern ein eigenständiges Energieministerium bekommt. „Ich stehe für eine ehrliche und verlässliche Arbeit vor Ort.“

Direktkandidat für den Bezirk ist Klaus Brems, Kreisvorsitzender der FW und seit 15 Jahren Bezirksrat. „Ich möchte die Regionalisierung der Psychiatrie weiter bringen“, sagte der 63-jährige Neuburger, um das zu erreichen, kandidiere er erneut. Außerdem sei es ihm wichtig, bei den Finanzen des Bezirks den Ausgleich zu schaffen zwischen dem, was möglich sei, und dem, was gefordert werde. Brems will sich auch dafür einsetzen, eine vernünftige Lösung bei der Ausbildung und Bezahlung der Pflegekräfte zu finden. Da Annemarie Höcht (CSU) aus Schrobenhausen nicht mehr für den Bezirk kandidiert, sieht Brems für die FW die große Chance, erstmals das Direktmandat zu bekommen.

Zum ersten Mal treten die FW in diesem Jahr auch bei der Bundestagswahl an. Direktkandidat Hinrich Groeneveld aus Moosburg, zu dessen Wahlkreis Freising-Pfaffenhofen auch Gerolsbach, Hohenwart und Aresing gehören, stellte sein Programm vor. „Es ist an der Zeit, den Gedanken der Ortsvereine, unserer politischen Basis, nach Berlin zu bringen“, sagte der 54-jährige Berufspilot. Er stehe für Bürgernähe und wolle Entscheidungen nach dem Gewissen und nicht auf Basis von Spezlwirtschaft oder Fraktionszwang treffen, sagte er. Er sei für die Energiewende, aber mit Augenmaß, gegen die Übernahme von Schulden der Euro-Länder und eine dritte Startbahn am Münchener Flughafen. Mit der Stimmabgabe bringe man seine persönliche Meinung zum Ausdruck, rief er dazu auf, zur Wahl zu gehen. „Wenn wir ein gutes Ergebnis kriegen, dann müssen die Parteien, die Stimmen wegen uns verloren haben, ihre Politik an uns anpassen.“