Eichstätt
Zusammenarbeit voranbringen

Auftakt für Think-Tank zu Laudato Si' mit Projekt-Team der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt

21.11.2019 | Stand 02.12.2020, 12:33 Uhr
Die Teilnehmer der Auftaktveranstaltung des Laudato Si?-Observatory in Rom, unter ihnen Professor Ulrich Bartosch, Leiter der KU-Projektes zur päpstlichen Enzyklika (5. von rechts) und Projekt-Referent Christian Meier (3. von rechts). −Foto: Micaleff/Bartosch

Eichstätt (upd) Das Laudato Si'-Projekt-Team der Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) hat sich an der Auftaktveranstaltung des Laudato Si'-Observatory beteiligt, das kürzlich an der Sozialwissenschaftlichen Fakultät der Päpstlichen Universität Gregoriana eingerichtet wurde.

Diese akademische Institution hat den Charakter eines Think-Tanks, der sich kontinuierliche wissenschaftliche Arbeit an der öko-sozialen Enzyklika Laudato Si' von Papst Franziskus (2015) und den in ihr enthaltenen Impulsen für eine nachhaltigere Entwicklung mit philosophischen, theologischen und sozialen Perspektiven zur Aufgabe macht. Die Anbahnung von Lösungsmöglichkeiten und ihre praktische Umsetzung gehören ebenfalls zu ihren Zielen.

An der Eröffnungstagung nahmen auch Professor Ulrich Bartosch, Leiter des Laudato Si' Projektes der KU, und Projekt-Referent teil. Von den rund 25 anwesenden Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft und zivilgesellschaftlichen Organisationen kamen einige direkt von der zeitgleich im Vatikan stattfindenden Amazonas-Synode. Dieser kollaborativen Ausrichtung folgend eruierten die Teilnehmer verschiedener Organisationen aus aller Welt zunächst in fünf Arbeitsgruppen Möglichkeiten der Zusammenarbeit, um "Integrale Ökologie", wie sie in der Enzyklika beschrieben ist, gemeinsam voranzubringen und umzusetzen.

Die fünf Workshops diskutierten gemeinsame Wege in Forschung, in der Bildung und Lehre, Potenziale durch den Einbezug kirchlicher und nichtkirchlicher internationaler sozialer Institutionen, im Bereich der Kommunikation sowie Impulssetzung im pastoralen Feld. Im Plenum folgte die Zusammenführung der Ergebnisse, Laudato Si'-Projekt-Referent Christian Meier präsentierte die Ergebnisse der Arbeitsgruppe "Möglichkeiten für Impulse im pastoralen Bereich". Meier stellte dabei heraus, dass Zusatzstudiengänge zu Integraler Ökologie, wie sie die päpstlichen römischen Universitäten in einem Zusammenschluss anbieten, große Chancen böten, das Wissen und die Kompetenzen der Teilnehmer in Bezug auf ein ganzheitliches Nachhaltigkeitsverständnis zu stärken.

Teil der Auftaktveranstaltung des Laudato Si'-Observatory war auch ein öffentlicher Studientag mit dem Titel "The Amazon and Beyond. Integral Ecology, multiple vulnerabilities and youthful commitments. " Dieser diente dazu, die beiden jüngsten Synoden der weltweiten Kirche, die Jugend-Synode von 2018 sowie die Amazonas-Synode von Oktober, unter dem Fokus einer Integralen Ökologie zu analysieren, zu reflektieren und notwendige Schlussfolgerungen zu ziehen.

Teilnehmer der Jugend-Synode stellten deren Kernergebnisse vor, Mitwirkende der Amazonas-Synode unter anderem das Grundlagenpapier für deren Zusammenkunft. Bei Letzterem wurden auch Weltregionen mit ähnlichen soziogeografischen Charakteristika beleuchtet.

Bartosch zeigt sich beeindruckt von der Konferenz: "Als Side-Event der Amazonas-Synode bot das Treffen die großartige Gelegenheit mit Akteuren aus der parallel laufenden Synode zusammenzutreffen. In den Berichten wurde spürbar, welch außergewöhnliches Ereignis da im Vatikan stattfand. Überhaupt war der Aufbruchsgeist auch um den Petersplatz herum spürbar. Südamerika war präsent. Und immer wieder wird 'Laudato si'' angesprochen. Ich habe hierzu eine Kooperation zwischen KU und Gregoriana sowie weiteren Partnern für das kommende Jahr angeregt. Wir wollen den Vorschlag weiterverfolgen. "

An der KU wird über "Integrale Ökologie" vertiefend diskutiert. Das Laudato Si'-Projekt der KU plant für 14. bis 16. Februar 2020 eine Tagung zu diesem Kernthema der Enzyklika.