Berlin
Zu Hause eine Macht

Union Berlin ist seit 19 Spielen in der Alten Försterei ungeschlagen und mit 28 Punkten heimstärkster Zweitligist

07.03.2019 | Stand 23.09.2023, 6:10 Uhr
Sebastian Andersson ist derzeit gut in Form. Unions Torjäger erzielte bereits neun Treffer, drei seit der Winterpause. −Foto: Pedersen/dpa

Berlin (DK) Heute ist in Berlin Feiertag.

Ein besonderer sogar, weil das Bundesland als erstes und bislang einziges in Deutschland den Weltfrauentag zum Feiertag erklärt hat. Schulen und Geschäfte haben also geschlossen. Aber das Stadion an der Alten Försterei hat geöffnet, und darum hoffen die "Eisernen" mit 21000 Anhängern ab 18.30 Uhr auf ein Fußballfest gegen den FC Ingolstadt.

Angesichts der Heimstärke geht das Team aus dem Stadtteil Köpenick als klarer Favorit in die Partie. Seit 19 Spielen sind die Berliner in ihrem Stadion ungeschlagen und holten in dieser Saison 28 Punkte bei 24:6 Toren. "Wenn man unsere Heimbilanz sieht, dann brauchen wir hier keine Angst zu haben", gibt sich Felix Kroos selbstbewusst mit Blick auf den kommenden Gegner.

Der 27-jährige Mittelfeldspieler ist einer, der FCI-Coach Jens Keller noch gut kennt. "Ich habe sehr gerne mit ihm zusammengearbeitet", sagt Kroos, der unter Keller Kapitän des Teams war. "Ein sehr guter Typ. Wir hatten danach auch noch Kontakt, nur jetzt in letzter Zeit nicht mehr. Ich freue mich auf ihn. " Flügelspieler Akaki Gogia denkt ähnlich: "Vor dem Spiel wird man nicht so viel reden, aber nach dem Spiel sicherlich mal über die Zeit damals und die Zeit jetzt quatschen. " Und vielleicht auch den einen oder anderen Vergleich ziehen.

Unter dem neuen Trainer Urs Fischer, der zu Saisonbeginn übernahm, ist Union in der Breite noch gefährlicher und unberechenbarer. Mit Carlos Mané, Suleiman Abdullahi, Joshua Mees, Marcel Hartel und Gogia hat der Schweizer beispielsweise gleich fünf starke Offensivkräfte, die er auf der Außenbahn einsetzen kann. Gerade Letzterer, der bei Fischer zuletzt oft nur Joker war, hat beim 2:0-Auswärtssieg in Kiel eine starke Leistung gezeigt. Außerdem verfügen die Berliner trotz des Ausfalls ihres Sturmführers und Torjägers Sebastian Polter (fünf Tore), der seit Ende Januar an einer Mittelfußverletzung laboriert, über einen weiteren Goalgetter: Sebastian Andersson. Der 27-jährige Schwede traf bereits neunmal, drei Treffer erzielte er seit der Winterpause.

Dennoch warnt Fischer sein Team vor dem Tabellenvorletzten. "Das wird eine Herausforderung, eine schwierige Aufgabe gegen Ingolstadt, weil sie im Moment echt gut drauf sind, auch wenn die Resultate vielleicht nicht ganz stimmen", sagt Fischer: "Die Leistung in den letzten beiden Spielen hat aber gepasst, gegen St. Pauli und Köln hätten sie aufgrund der Spielanteile mehr verdient. "

Da Union aber so dicht vor dem erklärten Ziel Bundesliga-Aufstieg steht wie nie in seiner Vereinsgeschichte (drei Punkte hinter Platz zwei), steht auch der Tabellendritte unter Druck - die Berliner Vorgeschichte seines Ingolstädter Kollegen wollte Fischer daher im Vorfeld nicht thematisieren. Schließlich soll der 8. März 2019 auch im Berliner Fußball zum Feiertag werden.

Gottfried Sterner